Mein Konto
    "So verdammt irre": "The King's Man"-Macher legt eine der brutalsten (und witzigsten) Comic-Filmreihen neu auf
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Berührt und fasziniert zu werden, aber auch etwas über sich selbst lernen – das bedeutete Kino schon immer für Daniel. Darum machte der einstige Sozialarbeiter am Ende seine Leidenschaft auch zum Beruf.

    Matthew Vaughn ist u.a. bekannt für „X-Men: Erste Entscheidung“ und die „Kingsman“-Reihe. Jetzt bestätigte der Regisseur jedoch, dass die Neuauflage seiner ersten Comic-Verfilmung Fortschritte macht: „Kick-Ass“!

    Universal Pictures International France

    Festhalten, es wird wieder in den Arsch getreten! Nachdem Matthew Vaughn bereits 2018 Pläne zum Ausbau seines „Kick-Ass“-Universums verkündete, gibt es drei Jahre später nun endlich auch das erste Lebenszeichen einer tatsächlichen Umsetzung. Anlässlich des kommenden Kinostarts von Vaughns „The King's Man: The Beginning“ am 6. Januar 2022 – ein weiteres Franchise, mit dem der britische Filmemacher noch viel vorhat –, befindet sich Vaughn derzeit auf Pressetour und bestätigte nun in einem Interview mit dem Collider die jüngsten Fortschritte des dritten „Kick-Ass“-Films, der allerdings keine Fortsetzung werden soll.

    Vaughn warte derzeit so etwa darauf, dass die weltweiten „Kick-Ass“-Rechte an seine Produktionsfirma Marv Films zurückgehen. In einigen Ländern, darunter auch Deutschland, habe er diese nämlich für zehn bis 13 Jahre abgetreten. Der Regisseur sei schon jetzt bereit für den „Kick-Ass“-Reboot, wird diesen aber erst endgültig auf den Weg bringen, wenn er in zwei Jahren wieder vollständig über den Stoff verfügt. „Wir werden einen großen Reboot von 'Kick-Ass' in zwei Jahren haben, einen wirklich großen Reboot“, so Vaughn.

    Das sind die Pläne für die "Kick-Ass"-Zukunft

    „Es ist so verdammt irre, dass ich gar nicht drüber sprechen kann“, verspricht Vaughn, der weiter erklärt, dass man ihn nach diesem Film wohl endgültig für verrückt halten dürfte. Ob er sich inhaltlich dabei an den Comics orientieren wird, die er selbst mitgestaltete und die mittlerweile diverse Ableger in verschiedenste Richtungen hervorbrachten (u.a. mit Spin-offs um den Sidekick Hit-Girl und einer weiblichen Kick-Ass), verriet er im Gespräch mit dem Collider allerdings nicht.

    ›› Die "Kick-Ass"-Comics bei Amazon*

    Vaughn sei aber schon mal auf der Suche nach „einer oder einem sehr mutigen Schauspieler*in“, denn genau den/die brauche es für das, was er mit der Figur geplant hat. Das klingt zwar erst mal nach klassischem PR-Palaver, um Interesse zu generieren, ist aus dem Mund von Matthew Vaughn aber durchaus ernstzunehmen. Dass der nämlich – gerade mit „Kick-Ass“ – keine Gefangenen macht, muss er wirklich niemandem mehr beweisen.

    "Kick-Ass": Hart aber herzlich

    In einer Zeit, in der Hollywood zwar das Potenzial von Superheldenfilmen erkannte, diese aber vor allem auf ein jüngeres Publikum zuschnitt, war „Kick-Ass“ ein echtes Wagnis. Denn die Geschichte von Dave Lizewski (Aaron Taylor-Johnson), der tagsüber die High School besucht und nachts auf Verbrecherjagd geht, ist wahrlich nichts für Kinder – und kam deshalb in den USA auch mit einem R-Rating bzw. in Deutschland mit 16er-Freigabe in die Kinos. Ein Risiko, das viele Studios lange Zeit nur selten bereit waren, einzugehen. Immerhin wird das Zielpublikum damit erheblich eingeschränkt, und die Produktionskosten müssen ja irgendwie auch wieder reinkommen. Unter anderem „Kick-Ass“ zeigte, dass die hohe Altersfreigabe nicht automatisch Kassengift bedeutet.

    Der Autor dieses Artikels wird seinen „Kick-Ass“-Kinobesuch jedenfalls nie vergessen – diesen Moment, als plötzlich dieses kleine Mädchen (Chloë Grace Moretz als Hit-Girl) auftauchte und eine Reihe von Gangstern derart brutal niedermetzelte, dass selbst ihm mal die Spucke wegblieb. Es war einer dieser seltenen Kinomomenten, bei denen man gar nicht weiß, wie einem geschieht. Ach, schön. Dabei hat „Kick-Ass“ aber auch noch so viel mehr zu bieten.

    „Kick-Ass“ ist ein kunterbunt-überzeichnetes und hammerhart-brutales Comic-Spektakel, das dennoch Zeit für starke Charaktere und große Emotionen findet. Auf der einen Seite knackige, selbstironische Oneliner und kreative, in Blut getränkte Actionsequenzen, die die Comic-Herkunft der Geschichte nur zu deutlich werden lassen. Auf der anderen Seite eine starke Coming-of-age-Story, die einem auch tatsächlich nahe geht. „Kick-Ass“ ist eine wilde, abgefahrene Mischung, die auf dem Papier eigentlich gar nicht funktionieren kann – und es dennoch auf einzigartige Weise tut.

    FILMSTARTS-Redakteur Daniel jedenfalls feiert die „Kick-Ass“-Geschichten – und zwar auch die aberwitzige Fortsetzung „Kick-Ass 2“ und die Comics, die in Sachen Wahnsinn sogar noch ein, zwei Schippen drauflegen – für ihren Mut, ihre Originalität, vor allem aber für ihren immensen Unterhaltungswert.  Egal, ob man gerade Lust auf freche Witze, blutige Action oder große Emotionen hat. Hier bekommt man alles und noch mehr. 

    Erst kommt aber noch "The King's Man"

    Anfang nächsten Jahres erwartet uns mit „The King's Man“ aber erst einmal die gut 100 Jahre vor den „Kingsman“-Filmen angesiedelte Vorgeschichte zu den ebenfalls ziemlich durchgeknallten Agenten-Abenteuern von Harry Hart (Colin Firth) und seinem Schützling Eggsy (Taron Egerton). Und wenn es nach Vaughn geht, soll auch mit seinem zweiten Franchise noch lange nicht Schluss sein. Vor einiger Zeit kündigte der jedenfalls gleich eine Vielzahl an weiteren „Kingsman“-Ablegern an, sowohl im Kino als auch im TV:

    So geht’s nach "Kingsman 2: The Golden Circle" weiter: Plan für 7 (!!!) weitere Filme und eine TV-Serie

    Bleibt nur zu hoffen, dass sich der zweifelsohne höchst talentierte Action-Regisseur nicht übernimmt. Auch „The King's Man“ punktet zwar mit einigen absurden Einfällen, ist abgesehen davon aber ein ziemlich unstimmiges, völlig überladenes Action-Feuerwerk, bei dem weniger zur Abwechslung vielleicht doch mal mehr gewesen wäre. Von uns gibt's für das in wenigen Wochen startende Prequel am Ende nur 2,5 von 5 möglichen Sternen.

    The King's Man: The Beginning

    *Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top