Was ist das beste Drehbuch, welches in diesem Jahrhundert, also in den vergangenen 21 Jahren, verfilmt wurde? Die Antwort: „Get Out“ von Jordan Peele – zumindest wenn es nach denen geht, die es eigentlich wissen müssten: den Drehbuchautor*innen selbst.
Die beiden großen Vereinigungen der Drehbuchautor*innen in den USA, in denen gemeinsam mehr als 12.000 Mitglieder aus Film und Fernsehen organisiert sind, haben nämlich jetzt die 101 besten Filmdrehbücher des bisherigen Jahrhunderts gewählt.
"Get Out" vor Tarantino, Nolan und Co.
Hinter „Get Out“ an der Spitze gesellen sich bei der Wahl auch noch „Vergiss mein nicht“ von Charlie Kaufman sowie „The Social Network“ von Aaron Sorkin auf das Treppchen – also zwei Filme, die dann von anderen Regisseuren (Michel Gondry bzw. David Fincher) inszeniert wurden. Das beste nicht-englischsprachige Skript bei einer traditionell eher Hollywood-lastigen Wahl gibt es dann schon auf Rang 4: Es ist das Drehbuch von Bong Joon Ho und Han Jin Won zu „Parasite“.
Die Top 10 komplettieren dann zahlreiche prominente Schreiber, die auch allesamt ihre Skripte als Regisseure selbst inszeniert haben:
auf Platz 5 die Brüder Joel und Ethan Coen mit „No Country for Old Men“
Platz 6: „Moonlight“ von Barry Jenkins
Platz 7: „There Will Be Blood“ von Paul Thomas Anderson
Platz 8: „Inglourious Basterds“ von Quentin Tarantino
Platz 9: „Almost Famous“ von Cameron Crowe
Platz 10: „Memento“ von Christopher Nolan
Das höchstplatzierte Drehbuch von Autorinnen findet sich auf dem zwölften Platz: Es ist das auch oscarnominierte Skript von Kristen Wiig und Annie Mumolo zu „Brautalarm“.
Am häufigsten vertreten: Christopher Nolan und die Coen-Brüder
Die meisten Einträge in der Top 101 haben übrigens Christopher Nolan sowie die Coen-Brüder mit jeweils vier Skripten. Neben „Memento“ auf Rang 10 sind von Nolan auch noch „The Dark Knight“ (26), „Inception“ (37) und „The Prestige“ (82) in der Liste vertreten. Die Coens konnten neben dem bereits genannten „No Country For Old Men“ auch noch mit „A Serious Man“ (42), „Inside Llewyn Davis“ (72) und „O Brother, Where Art Thou?“ (99) begeistern.
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Auf insgesamt drei Nennungen schaffen es Quentin Tarantino, von dem neben „Inglourious Basterds“ noch „Once Upon A Time... In Hollywood“ (22) und „Django Unchained“ (74) in der Top-101 zu finden sind, Paul Thomas Anderson mit „The Master“ (84) und „Der seidene Faden“ (87) neben dem bereits genannten „There Will Be Blood“ sowie Alfonso Cuarón. Der mexikanische Regisseur hat mit teilweise unterschiedlichen Co-Autoren „Children Of Men“ (18), „Roma“ (62) und „Y tu mamá también“ (86) verfasst. Auf dieser findet sich auch ein deutsches Drehbuch: „Das Leben der Anderen“ von Florian Henckel von Donnersmarck auf Rang 52.
Die komplette Liste der 101 besten Drehbücher dieses Jahrhunderts (bis jetzt) gibt es auf der Seite der Writer's Guild.
Auf der All-Time-Liste der besten Drehbücher der Filmgeschichte liegt übrigens „Casablanca“ vor „Der Pate“ und „Chinatown“. Allerdings haben die Gewerkschaften ihre Mitglieder darüber zuletzt 2006 abstimmen lassen, sodass eine neue Wahl heute zu einem ganz anderen Ergebnis führen könnte.
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