Die erfolgreichste Filmreihe aller Zeiten, das Marvel Cinematic Universe, begann 2008 mit „Iron Man“. Nicht jeder der inzwischen 25 Filme spielt nach dem vorherigen, gelegentlich wird außerdem auch innerhalb der Handlung eines Films durch die Zeit gesprungen (zum Beispiel sind in „Thor 2“ Szenen enthalten, die vor tausenden von Jahren spielen). Man kann diesen Umstand einfach akzeptieren – oder man schneidet halt mehr als 20 MCU-Filme zu einem etwa 50 Stunden langen Supercut in der richtigen Reihenfolge zusammen, so wie es ein Mensch getan hat, der im Internet den Namen pizzabryon trägt.
Ein 50 Stunden dauernder Film
Pizzabryon hat sein – von Disney/Marvel absolut nicht autorisiertes – Mega-Projekt auf Reddit vorgestellt. Im Cut wurden demnach alle Filme der sogenannten Infinity-Saga berücksichtigt, inklusive dem erst 2021 veröffentlichten „Black Widow“. Diese MCU-Filme drehen sich alle mehr oder weniger um Thanos’ Suche nach den mächtigen Steinen, mit denen er schließlich die Bevölkerung des Universums dezimiert. Es ist der Beschreibung nach nicht klar, ob auch „Spider-Man: Far From Home“ eingefügt wurde, der ebenfalls noch zur Infinity-Saga gehört. An Material herrschte jedoch so oder so kein Mangel, zumal sich nicht nur bei den Kinofilmen bedient wurde…
Klar: Auch die Marvel-Kurzfilme und Szenen aus den Serien sind drin
Wie pizzabryon auf Reddit schreibt, enthält der Infinity-Cut auch alle MCU-Kurzfilme, die wichtigen Rückblenden aus den Disney+-Serien („Wandavision“, „The Falcon And The Winter Soldier“, „Loki“) sowie gelöschte, alternative und erweiterte Szenen von „fast jedem Film“, die im Heimkino-Bonusmaterial veröffentlicht wurden. Doch auch damit nicht genug: Eingefügt wurden zudem Bonus-Inhalte wie die (saulustigen) „Team Thor“-Sketche mit Chris Hemsworth, die zwar nicht zum Kanon gehören, aber auf ein paar Minuten mehr oder weniger kam es dann wohl einfach nicht mehr an.
Pure Leidenschaft
Wir haben den Infinity-Film von pizzabryon, der offenbar über Reddit herumgereicht wird und aus neun Teilen besteht, nicht gesehen und verlassen uns daher auf die Angaben in diesem Forum. Es wird eine Weile dauern, bis die meisten der vielen interessierten User alle 50 Stunden tatsächlich geschaut haben. User jso__ hat es offenbar bereits bis „Guardians Of The Galaxy 2“ geschafft (also bis ca. zur Mitte) und ist begeistert: „Ich finde, dass dein Schnitt in der Sektion, wo Ego seinen Plan verrät, großartig ist. […] Ich hätte keinen Unterschied gemerkt.“
Was Kevin Feige, Marvels Film- und Serien-Chef, von der Aktion hält, ist bisher nicht überliefert. Pizzabryon schreibt auf Reddit jedenfalls, dass er kein Geld mit seiner Arbeit verdienen will, die er als Projekt aus Leidenschaft und als Service für andere Fans verstanden wissen möchte. Die Erstellung persönlicher Schnittversionen hat unter Anhänger*innen von Film-Reihen eine lange Tradition: So wurde zum Beispiel eine Version von „Star Wars 1: Die Dunkle Bedrohung“ ohne Jar Jar Binks veröffentlicht und der Schauspieler Topher Grace schnitt sowohl die „Star Wars“-Prequels, als auch Peter Jacksons „Hobbit“-Trilogie jeweils zu einem Film zusammen.
Die Infinity-Saga im Podcast
Sebastian, Julius und Tobias haben in drei Folgen des FILMSTARTS-Podcasts Leinwandliebe über die komplette Infinity-Saga gesprochen. Ihr findet die Episoden in allen Podcast-Apps. Hier könnt ihr in Folge 1 reinhören: