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    Wird "Keine Zeit zu sterben" trotz Rekordzahlen zum Kino-Flop? Diese enorme Summe muss "James Bond" noch einspielen
    Benjamin Hecht
    Benjamin Hecht
    -Redakteur
    Weil Hayao Miyazaki ihn träumen lässt, Sergio Leone ihm den Schweiß auf die Stirn treibt und Stanley Kubrick seinen Grips fordert: Dafür liebt Benjamin das Kino!

    In Deutschland ist „Keine Zeit zu sterben“ schon jetzt der erfolgreichste Film seit Beginn der Pandemie. Doch um keinen Verlust zu machen, müsste das Bond-Abenteuer mindestens 800 Millionen Dollar einspielen! Ist das überhaupt realistisch?

    Universal Pictures

    Keine Zeit zu sterben“ beweist: James Bond ist auch im Jahr 2021 noch eine der größten Marken Hollywoods und kann Scharen von Menschen in die Kinos locken. In Deutschland legte das neue 007-Abenteuer einen besonders guten Start hin und wurde innerhalb von nur eineinhalb Wochen bereits der erfolgreichste Kinofilm seit Beginn der Pandemie. In Großbritannien, dem Geburtsort des beliebten Agenten, wo fast alle Corona-Beschränkungen mittlerweile aufgehoben sind, hat der Film außerdem das beste Startwochenende eines Bond-Films überhaupt hingelegt.

    Doch trotzdem wird „Keine Zeit zu sterben“ womöglich ein finanzieller Flop werden. Denn die Summe, die der Film einspielen muss, um Gewinn zu machen, ist exorbitant hoch.

    Der neue „James Bond“-Film braucht angeblich ein weltweites Einspielergebnis von mindestens 800 Millionen Dollar, um allein mit der Kinoauswertung schwarze Zahlen zu schreiben, berichtet das renommierte US-Branchenblatt Variety. Bei der Summe handele es sich außerdem um eine konservative Schätzung, was bedeutet, das der wahre Wert eher über als unter 800 Millionen liegt und sogar bei etwa 900 Millionen liegen könnte.

    Ein solches Ergebnis erreichen zu müssen, ist selbst für einen großen Hollywood-Blockbuster der Marke Bond unüblich. In der Regel geht man davon aus, dass ein Film etwas das Doppelte von seinem Produktionsbudget einspielen muss, um als Erfolg zu gelten, da beispielsweise auch Werbekosten gedeckt werden müssen und die Kinos einen Teil der Einnahmen behalten. „Keine Zeit zu sterben“ hatte aber ein Produktionsbudget von „nur“ 250 Millionen. Das Doppelte davon sind 500 Millionen. Wie erklärt sich die von Variety genannte Mega-Summe?

    Die teuren Folgen der Corona-Pandemie

    Die Antwort ist ganz einfach: Es kostet einfach eine Menge Geld, einen riesigen Kinostart wie „Keine Zeit zu sterben“ wieder und wieder zu verschieben. Ursprünglich sollte der Bond-Film ja bereits im April 2020 in den Kinos starten, doch dann wurde daraus der November 2021, anschließend der April 2021 und letztlich erschien er dann tatsächlich am 30. September in den deutschen und am 8. Oktober 2021 in den US-amerikanischen Kinos.

    An jeder einzelnen dieser Verschiebungen hängt ein enormer Rattenschwanz dran. Werbe-Deals müssen neu verhandelt und Marketing-Aktionen neu geplant werden. Das tut schon bei einer einmaligen Verschiebung weh. Doch „Keine Zeit zu sterben“ traf es gleich dreifach!

    Knackt "Keine Zeit zu sterben" die 800 Millionen?

    Bisher haben es nur zwei Filme in der Geschichte von „James Bond“ geschafft, überhaupt mehr als 800 Millionen Dollar einzunehmen, nämlich die beiden letzten Ableger „Skyfall“ (1,11 Milliarden) und „Spectre“ (880 Millionen). Beide dieser Filme sind jedoch vor der Corona-Pandemie in die Kinos gekommen, hatten also im Vergleich zum aktuellen 007-Thriller einen großen Vorteil.

    Besonders „Spectre“ eignet sich aber dennoch gut als Vergleich, da dessen Einspielergebnis sehr nahe an dem liegt, den „Keine Zeit zu sterben“ angeblich erreichen muss. Wenn wir nun die Startwochenenden von „Keine Zeit zu sterben“ und „Spectre“ im sehr wichtigen nordamerikanischen Markt miteinander vergleichen, kann der neue Film mit einem Einspielergebnis von 56 Millionen Dollar allerdings nicht mit den 70 Millionen von „Spectre“ mithalten.

    In Deutschland zeigt sich ein ähnliches Bild. Nach den ersten beiden Wochenenden haben „nur“ 2,1 Millionen Menschen in Deutschland „Keine Zeit zu sterben“ gesehen, beim Vorgänger waren es in der gleichen Zeitspanne bereits 3,7 Millionen. Deutschland ist (gemessen an den regionalen Einspielergebnissen von „Spectre“) immerhin der viertwichtigste Markt für James Bond, nach den USA, Großbritannien und China.

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    Im Vereinigten Königreich hat „Keine Zeit zu sterben“ hingegen den besten Start aller Bond-Filme hingelegt. 25,9 Millionen Pfund (umgerechnet etwa 35,3 Millionen Dollar) hat der Film dort eingenommen und somit besser abgeschnitten als „Spectre“ mit seinen damals nur 19,8 Millionen Pfund. Einer der wenigen Hoffnungsschimmer bisher, dass „Keine Zeit zu sterben“ tatsächlich die 800 Millionen Dollar knacken könnte.

    Ein weiterer ist China, denn dort ist „Keine Zeit zu sterben“ noch gar nicht erschienen. Dass die Kino-Begeisterung im bevölkerungsreichsten Land der Erde ungebrochen ist, zeigt das aktuelle Beispiel eines Films, der dort einen Wahnsinnsstart hingelegt hat:

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    Wir werden also sehen, wie sich das Einspielergebnis in den kommenden Wochen entwickelt. Aktuell liegt „Keine Zeit zu sterben“ bei einem weltweiten Einspielergebnis von 313 Millionen Dollar. Es ist also noch ein weiter Weg und wir glauben, dass es am Ende nicht ganz reichen wird, um allein mit der Kinoauswertung einen Gewinn zu erwirtschaften.

    Doch selbst, wenn „Keine Zeit zu sterben“ am Ende nicht die 800 Millionen erreicht, kann es sein, dass sich der Film dann am Ende doch noch finanziell auszahlt. Denn wie Variety ebenfalls schreibt, hängen an Bond eben auch Kooperationen mit großen Firmen wie Aston Martin und Rolex, über die ebenfalls noch Geld reinkommt – wie viel das genau ist, lässt sich allerdings schwer sagen. Außerdem können spätere Heimkino-Veröffentlichungen und Streaming-Deals ebenfalls nochmal Geld in die Kassen spülen. Die Zukunft von James Bond dürfte also auch weiterhin gesichert sein – selbst wenn die Kino-Einnahmen am Ende nicht ausreichen werden, um alle entstandenen Kosten zu decken.

    "Keine Zeit zu sterben": Wie gut ist der neue James-Bond-Film?

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