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    Survival-Thriller "Prey" auf Netflix: Das Ende erklärt
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Seit Freitag steht „Prey“ mit David Kross auf Netflix zum Streamen bereit. In dem packenden Survival-Thriller geht es schlussendlich jedoch nicht um möglichst brutale Kills, sondern um die tragische Dimension hinter der Gewalt.

    Netflix

    Man muss Netflix schon großen Dank dafür aussprechen, dass sich der Streamingdienst dafür stark macht, das deutsche Genre-Kino von Monat zu Monat aufs Neue zu fördern. Nach dem blutigen Vampir-Actioner „Blood Red Sky“ und dem düsteren Mystery-Thriller „Schwarze Insel“ steht hier seit letztem Freitag auch der Survival-ThrillerPrey“ von Thomas Sieben (ebenfalls eine Netflix-Produktion: „Kidnapping Stella“ mit Jella Haase) zum Abruf bereit.

    Der Trailer hat keinen Hehl daraus gemacht, dass wir es bei „Prey“ mit astreiner High-Concept-Ware zu tun bekommen: Zusammen mit seinem Bruder Albert (Hanno Koffler) und einigen Freunden will Roman (David Kross) seinen Junggesellenabschied in der Natur verbringen. Der Ausflug ins Grüne allerdings wird jäh unterbrochen, als die Gruppe von einer fremden Person beschossen wird. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.

    "Prey" und die tragische Wurzel der Gewalt

    Was wie ein klassischer Survival-Thriller im Stil von Ryuhei Kitamuras „Downrange“ beginnt, entwickelt sich im Laufe der Handlung jedoch zu einer tragischen Rachegeschichte, die vor allem aufzeigt, dass Gewalt niemals selbstverständlich ist. Bei dem mysteriöse Schützen handelt es sich nämlich um eine junge Frau namens Eva (gespielt von „Rubinrot“-Star Maria Ehrich), die einst einen grausamen Schicksalsschlag erfahren musste und sich seitdem als Heckenschützin in dem Waldgebiet aufhält.

    Damals wurde nämlich Evas kleine Tochter Anne von einer Gruppe angetrunkener Jäger erschossen. Diese wollten sich an der jungen Mutter vergreifen und im Handgemenge löste sich jener tödliche Schuss. Die Männer haben daraufhin das Weite gesucht und die Frau in ihrem Schmerz allein zurückgelassen. Das ist auch der Grund, warum aus der liebevollen Mutter eine eiskalte Killerin wurde, die kaltblütig Jagd auf die Gruppe um Roman und Co. macht.

    Am Ende kommt es dann zum großen Finale, in dem sich Roman und Eva gegenüberstehen. Nach einigem Gerangel muss Eva einsehen, dass sie Roman unterlegen ist (er erwähnt ihre Tochter, über die er durch einen Besuch in ihrem Haus Bescheid weiß) und wählt den Freitod, indem sie sich von einer Klippe stürzt. Damit ist Roman die einzige Person, die mit Gewissheit überlebt hat – aber auch er wird keinen Frieden mehr in seinem Leben finden, nachdem nicht nur seine Freunde, sondern auch sein Bruder in dem Wald den Tod gefunden haben.

    Ein schmutziges Geheimnis

    Damit aber noch nicht genug, denn „Prey“ hat noch ein dreckiges Geheimnis in petto, welches sich in diesem Fall aber nicht auf Eva bezieht, sondern auf Roman. Dieser steht bekanntlich kurz vor der Hochzeit mit Lisa (Livia Matthes). Was über weite Strecken der Handlung in Rückblenden einer Bilderbuchbeziehung gleicht, wird im letzten Drittel in einem neuen Licht erstrahlen.

    Lisa nämlich betrügt Roman – und das ausgerechnet mit seinem Bruder Albert, der nach und nach zum wahren Unsympathen des Films aufsteigt. Damit wird noch einmal deutlich, dass Roman hier regelrecht vor den Scherben seiner Zukunft steht: Nicht nur hat er seine Freunde verloren, er hat sich auch in der Liebe seines Lebens getäuscht und steht vollkommen allein dar. Bitterer als in „Prey“ kann ein Junggesellenabschied wohl kaum enden, oder?

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