„The Suicide Squad“ merkt man in jeder Hinsicht an, dass Regisseur James Gunn hier kaum Rücksicht nehmen musste und beinahe ohne Einschränkungen machen konnte, was er wollte – anders als etwa bei den „Guardians Of The Galaxy“-Filmen im MCU waren ihm also in Sachen Gewalt, Obszönität und Schockmomente kaum Grenzen gesetzt.
So kann er etwa direkt am Anfang mal eben das halbe Selbstmordkommando niedermetzeln lassen oder die abscheulichen Experimente zeigen, die in Jotunheim mit Riesenseestern Starro und seinen Miniseestern-Drohnen an Menschen durchgeführt wurden. Oder er lässt das Suicide Squad in einer der lustigsten und blutigsten Szenen des Films ein Lager mit ihnen eigentlich freundlich gesinnten Rebellen und Widerstandskämpferinnen abschlachten – und genau diese Szene ging selbst Gunn beinahe zu weit.
Im Interview mit dem US-Branchenmagazin Variety erzählte Gunn, dass er für diese Sequenz tatsächlich einigen Gegenwind bekam und auch selbst so seine Zweifel daran hatte – obwohl er sie eigentlich sehr schätzt. „Selbst als ich die Szene letztens im Kino gesehen habe, war das der einzige Moment, bei dem ich dachte: ‚Wir haben es echt auf die Spitze getrieben.‘ Viel weiter hätten wir nicht gehen können.“
Und wenig überraschend war das auch die Szene, bei der Studio Warner – trotz Freifahrtschein für Gunn – ein wenig Muffensausen bekam. Auch einige Studioverantwortliche hätten vorsichtig gefragt, ob diese Sequenz nicht etwas zu weit ginge, erklärte Gunn gegenüber Variety.
So wurde die Szene etwas abgeschwächt
„Und ich glaube, daraufhin habe ich dann das Element hinzugefügt, dass Amanda Waller [die von Viola Davis gespielte Herrin über das Suicide Squad] ihnen explizit den Befehl gibt, in das Lager zu gehen und alle zu töten. Sie folgen also nur ihren Anweisungen und sie ist damit in gewisser Hinsicht die Antagonistin des Films.“
Im Gespräch mit dem Branchenmagazin erklärte Gunn aber auch, warum er die Szenen trotz aller Bedenken für so wichtig hält: „Ich liebe diese Szene. Sie ist sehr lustig und zielt direkt auf den Kern, worum es in dem Film hinsichtlich Bloodsports Entwicklung geht: Er lernt, was es heißt, ein Mann und Anführer zu sein, Dass man dazu kein toxischer Mann sein muss und dass ihm Verletzlichkeit dabei hilft, ein richtiger Mann zu werden. Diese Szene ist ein wichtiger Teil davon, ein großer Schwanzvergleich zwischen zwei Typen.“
„The Suicide Squad“ läuft seit dem 5. August 2021 in den deutschen Kinos.
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