Jetzt bitte bloß nicht gleich „Spoiler“ schreien!
Es ist schließlich die grundlegende Prämisse von „Rendezvous mit Joe Black“, dass der Tod höchstpersönlich die Gestalt eines namenlosen jungen Mannes (Brad Pitt) annimmt, der gleich zu Begin des Films bei einem Autounfall ums Leben kommt. Ich habe den Film damals beim Start im Januar 1999 im Kino gesehen – und erinnere mich an kaum noch etwas, außer dieser Todesszene, die ich wohl mein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen werde...
Deshalb hier auch nur eine ganz grobe Zusammenfassung des Inhalts: Der Tod nimmt deshalb die Gestalt eines jungen Mannes an, um sich von dem erfolgreichen Geschäftsmann William Parrish (Anthony Hopkins) in die Welt der Menschen einführen zu lassen. Dummerweise verliebt sich der Sensenmann dabei allerdings in Williams Tochter Susan (Claire Forlani) – und die sich auch ihn, was ja kein Wunder ist, weil der schließlich aussieht wie Brad Pitt. Wer anhand dieser kurzen Beschreibung neugierig geworden ist, findet „Rendezvous mit Joe Black“ ab sofort bei Netflix.
Wenn ich mich recht erinnere, fand ich den Film damals gar nicht schlecht. Aber die Todesszene toppt alles – und zwar in mehrfacher Hinsicht: Sie kommt in ihrer Plötzlichkeit und Drastik eben doch völlig überraschend und sie ist im selben Moment hochgradig verstörend und an Slapstick grenzend absurd, als ob sie aus einer Zeichentrickepisode oder einer Sketchshow stammen würde.
Es ist meiner Meinung nach jedenfalls ein riesiger Skandal, dass Brad Pitts Todesszene in „Rendezvous mit Joe Black“ nur auf Platz 29 unserer Liste mit den 55 überraschendsten Filmtoden aller Zeiten gelandet ist. „The Dark Knight“ und „Casino“ davor – wirklich? Aber entscheidet selbst:
Die 55 überraschendsten FilmtodeDie Frage, ob sich der mehr als drei (!) Stunden lange „Rendezvous mit Joe Black“ auch nach dem tödlichen Auftakt lohnt, kann ich wie gesagt aus der Erinnerung nicht mehr wirklich beurteilen – da müsste ich dann doch auf die offizielle FILMSTSARTS-Kritik von unserem Kritiker Stefan Ludwig vertrauen, der solide 3 Sterne gegeben hat.
Wobei ich diese Begründung auch noch bei keinem anderen Film gelesen habe: „Einen Punktabzug gibt es allerdings für die unverständlichen Szenen in Niederländisch und die unter anderem daraus resultierende Länge des Films.“
Keine drei, sondern nur 2,5 Stunden lang ist im Übrigen der Historienfilm „Troja“ mit Brad Pitt. Und für diesen verzichtete der Schauspieler damals auf ein potenzielles Meisterwerk. Welchem Projekt er den Sandalenfilm vorzog, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel.
"Der entscheidende Film, den ich nie drehen konnte": Brad Pitt verzichtete für "Troja" auf ein potenzielles Meisterwerk – und änderte seine gesamte KarriereDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.