Marvel-Superstar Robert Downey Jr. macht eine DC-Serie – eine Kombination, die sich für Überschriften ausgezeichnet eignet. Doch was taugt die Serie an sich? Lohnen sich die acht Folgen „Sweet Tooth“, die es seit heute bei Netflix gibt? Wir haben die ersten zwei Folgen gesehen und schauen außerdem auf die Stimmen der US-Presse.
Die Kurzfassung lautet: Ja, „Sweet Tooth“ ist ziemlich gut und wenn es nach der US-Kritik geht, sogar sehr gut. Bei Rotten Tomatoes stehen aktuell (Stand: 4. Juni 2021, 16 Uhr) 24 Kritiken zu Buche, die allesamt als positiv eingeschätzt wurden, bei einer Durchschnittswertung von 8,45 von 10 Punkten. Ähnlich stark sind die Wertungen bei Metacritic, wo aus sieben Reviews aktuell eine Durchschnittswertung von 80 von 100 Punkten errechnet wird.
Auch FILMSTARTS-Redakteur Markus Trutt hatte schon die Gelegenheit, vorab in die Serie reinzuschauen. Zwar kann er in die restlos begeisterten Lobgesänge nicht ganz einstimmen, angetan ist er aber dennoch von der Comic-Adaption:
„Ich habe mich über die Jahre zwar an postapokalyptischen Genre-Versatzstücken etwas satt gesehen, die natürlich auch hier wieder zum Einsatz kommen und (trotz der recht originellen Hybrid-Idee) für die eine oder andere Länge sorgen. Überwogen hat dann aber doch ein wohliges und ansteckendes Coming-Of-Age-Abenteuer-Feeling, was nicht zuletzt Jung-Star Christian Convery zu verdanken ist. Der schultert das emotionale Gewicht der Geschichte trotz seiner jungen Jahre bereits mit Bravour, auch wenn beim eigenwilligen Mix aus Kinder-Odyssee und düsterer Dystopie manchmal etwas unklar ist, wer hier genau die Zielgruppe sein soll.“
Das sagen die US-Kritiker
Schlichtweg begeistert ist etwa Charles Barfield von The Playlist, der „Sweet Tooth“ als „Gegengift zu den düster-grimmigen Welten, die wir normalerweise in apokalyptischen Geschichten sehen“ beschreibt. Stattdessen gebe es in der „unfassbar unterhaltsamen“ Serie Liebe, Hoffnung, Schönheit und Süßigkeiten.
Ähnlich positiv ist die Kritik von Meagan Navarro von Bloody Disgusting, die schreibt: „Diese Adaption bohrt sich langsam in eure Herzen und droht sie durch Ehrfurcht, Wunder und von den Figuren vorangetriebene emotionale Tiefe herauszureißen.“
Brian Tallerica von RogerEbert.com hebt hingegen die Leistungen der Schauspieler*innen – allen voran Nonso Anozie – des „einfallsreich geschriebenen und robust inzenierten“ Projekts hervor. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Dan Fienberg vom Hollywood Reporter, der außerdem schreibt: „Die Serie verdient das Lachen und die Tränen, die sie dem Publikum abringt“.
Bob Strauss vom San Francisco Chronicle betont die ungewöhnliche, und wohl nicht immer komplett kindertaugliche Mischung aus Albernheit, Paranoia, brutaler Action und ziemlich tiefschürfenden Ideen, die aber trotzdem eine gefällige Balance finden.
Und für Alan Speinwall vom Rolling Stone geht die Mischung bei „Sweet Tooth“ vor allem immer dann auf, wenn Hauptfigur Gus im Mittelpunkt steht, während sich ansonsten auch mal die eine oder andere Länge einschleicht.
Worum geht's in "Sweet Tooth"?
In der nicht allzu fernen Zukunft hat ein tödliches Virus die Erde ins Chaos gestürzt. Weil gleichzeitig dazu zahlreiche Hybride aus Mensch und Tier geboren wurden, geben manche Überlebenden diesen Mischwesen die Schuld daran. Der junge Mensch-Hirsch-Hybrid Gus (Christian Convery) ist mit seinem Vater (Will Forte) in der Wildnis aufgewachsen, doch dort kann er nicht länger bleiben. Er schließt sich dem Ex-Footballer Jepperd (Nonso Anozie) an und wagt sich in die Welt da draußen, um seine verschollene Mutter zu suchen...