Bereits vergangene Woche machten Meldungen die Runde, dass Amazon daran interessiert sei, das traditionsreiche Filmstudio MGM zu kaufen. Nun ist der Deal in trockenen Tüchern: Amazon erwirbt MGM für die stattliche Summe von 8,45 Milliarden Dollar.
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Mehr Geld für einen einzigen Deal hat Amazon laut dem Branchenmagazin Variety bisher nur einmal ausgegeben, nämlich für den Erwerb der Supermarktkette Whole Foods. Im Entertainment-Sektor ist dieser Preis allerdings ein Rekord.
"James Bond", "Rocky" & Co. exklusiv bei Prime Video
Doch was bekommt Amazon eigentlich für diese Mega-Summe? Zum einen wäre da die gewaltige Bibliothek von MGM, die man nutzen könnte, um das Angebot von Amazon Prime Video zu verstärken, allen voran mit den „James Bond“-Filmen:
Laut der offiziellen Pressemitteilung beinhaltet die MGM-Bibliothek 4.000 Filme und 17.000 Serienfolgen. Darunter befinden sich Marken wie „Rocky“ (und die „Creed“-Filme“), „RoboCop“ und „Tomb Raider“, Klassiker wie „Das Schweigen der Lämmer“, „Thelma & Louise“, „Poltergeist“, „Basic Instinct“ und „Die glorreichen Sieben“, aber auch zumindest ein Teil der Rechte an den „Hobbit“-Filmen.
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Zum Serien-Sortiment von MGM gehören „Stargate“, „Vikings“, „Fargo“ und „The Handmaid's Tale“, da auch der Bezahlsender Epix zu MGM gehört. Ob all diese Titel dann auch in allen Ländern direkt zu Prime Video kommen können, hängt natürlich von diversen Lizenzverträgen ab, wenigstens einzelne Titel aus der Bibliothek sind aktuell etwa bei anderen Streaminganbietern zu finden.
James Bond auf Amazon Prime Video statt im Kino?
Sollte die Übernahme tatsächlich zustande kommen, dürfte das auch interessant für die Kino-Zukunft von „James Bond“, „Rocky“ und Co. sein. Amazon glaubt – genauso wie viele andere Unternehmen – an die Zukunft des Streaming und will diese Sparte ausbauen. Das bedeutet aber nicht, dass der nächste „James Bond“ nach „Keine Zeit zu sterben“ direkt zu Prime Video kommt.
Denn bei den Bond-Filmen sind auch die Produzenten Michael G. Wilson und Barbara Broccoli und ihre Produktionsfirma Eon mit an Bord. Von deren Zustimmung hängt es ab, wo die Bond-Filme Premiere haben werden, und die Produzenten haben sich stets sehr Kino-verbunden gezeigt.
Update: Mittlerweile haben Wilson und Broccoli auch eine kurze Stellungnahme abgegeben, mit der sie unsere Vermutung bestätigten. Sie werden „James Bond“-Filme weiter zuerst fürs Kino machen.
Hinzu kommt: Selbst kleinere (Oscar-)Filme von Amazon wie zuletzt „One Night In Miami“ und „Sound Of Metal“ liefen zumindest eine Zeit lang exklusiv im Kino, bevor sie zu Prime Video kamen. Bei einem Blockbuster wie dem nächsten „James Bond“ („Keine Zeit zu sterben“ wird als potenzieller Milliardenhit gehandelt) sollte das ebenfalls drin sein – wenn nicht MGM und die Bond-Produzenten sogar eine reguläre Kinoauswertung für bestimmte Titel aushandeln.
James Bond auf Amazon Prime Video nach dem Kino!
Andererseits könne Amazon natürlich gerade bei einem Hit wie „James Bond“ auf einen exklusiven Start bei Prime Video setzen, um möglichst viele neue Abonnent*innen zu gewinnen. Deutlich wahrscheinlicher ist allerdings, dass zwar nicht die neuen, aber dafür die alten Bond-Filme in Zukunft exklusiv bei Amazon Prime Video laufen werden. Und nach der Kinoauswertung kommen dann auch neue 007-Abenteuer womöglich zuerst zu Prime (und eventuell sogar sehr schnell). Allerdings ist auch das noch nicht bestätigt.
Wenigstens eines ist aber ziemlich sicher, zumindest wenn es Corona zulässt: „James Bond 007: Keine Zeit zu sterben“ kommt nach mehreren Verschiebungen am 30. September 2021 in die deutschen Kinos.
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