„Yasuke“ spielt im feudalen Japan, Ende des 16. Jahrhunderts – allerdings in einer alternativen Version davon, in der offenbar nicht nur Magie, sondern auch einige fortschrittliche Technologien existieren.
Erfinder der Serie ist LeSean Thomas. Der New Yorker lebt aktuell in Tokio und ist dort, ebenso wie in den USA, als Comic-Autor, Animations-Illustrator sowie als TV-Regisseur und -Produzent („Black Dynamite“, „The Boondocks“) tätig. Nach „Cannon Busters“ ist „Yasuke“ Thomas’ zweite Kooperation mit Netflix.
„Yasuke“ kann ab dem 29. April 2021 weltweit und exklusiv via Netflix gestreamt werden. Die erste Staffel wird aus sechs Episoden mit einer Länge von jeweils ca. 25 Minuten bestehen.
Darum geht es in "Yasuke"
Nach einem verlorenen Krieg und dem vom Sieger erzwungenen Selbstmord seines Herrn hat der einst vom aus Afrika kommenden Sklaven zum Samurai avancierte Yasuke (englische Originalstimme: Lakeith Stanfield) die Waffen niedergelegt, um ein friedliches Leben zu führen. Als einfacher Bootfahrer schlägt er sich mehr schlecht als recht durch, bis er einem jungen Mädchen begegnet, dessen Dorf überfallen wurde.
Die Kleine hat offenbar übernatürliche Fähigkeiten, braucht aber dennoch dringend seine Hilfe. Denn nicht nur finden sich ihre Familie und Nachbarn inmitten eines Kampfes zweier sich bekriegender Fürsten wieder. Obendrein bedrohen auch noch dunkle, magische Kräfte das Kind. Erstmals seit Jahren greift Yasuke daraufhin zu seinem Schwert…
Ein Oscar-Nominee als Yasukes Stimme
Realisiert wurde die Serie unter der Leitung von LeSean Thomas und dem japanischen Regisseur Takeshi Satou von den Tokioter MAPPA Studios. Zuvor hatten die Mitarbeiter des angesehenen Animationshauses bereits den vielfach ausgezeichneten Kino-Film „In This Corner Of The World“ oder verschiedene TV-/Streaming-Serien angefertigt.
Marvel-Regisseurin zerstört Netflix-Traum: Alle Oscar-Gewinner 2021 in der ÜbersichtDie Stimme der Titelrolle wird in der englischen Sprachfassung von Lakeith Stanfield interpretiert, der für seinen Auftritt in „Judas And The Black Messiah“ (Kinostart: 24. Juni 2021) für einen Oscar nominiert wurde. Zuvor bekleidete der Kalifornier bereits wichtige Rollen in Kino-Erfolgen wie „Get Out“, „Knives Out“, „Selma“ und „Straight Outta Compton“. Sprecher-Erfahrung sammelte er bei immerhin sieben Episoden von „BoJack Horseman“.
Das war der reale Yasuke
Die als Yasuke bekannte historische Figur wurde ca. 1540 in Afrika, vermutlich in Mosambik, geboren und kam 1579 im Gefolge italienischer Missionare nach Japan. Etwa zwei Jahre später – die genauen Umstände sind ungeklärt – nahm der Mann seinen Dienst als Soldat in den Streitkräften des Feldherrn Oda Nobunaga auf. Dort stieg er aufgrund seiner Kampfkraft, aber auch dank seiner taktischen Intelligenz schnell zu einem der wichtigsten Heeresführer und sogar zum privaten Vertrauten Nobunagas auf.
Als dieser von seinen Feinden besiegt und zu Seppuku gezwungen wurde, schloss sich Yasuke seinem Nachfolger Oda Nobutada in der legendären Showgun-Burg Nijōan an. Nachdem dieser ebenfalls von gegnerischen Truppen besiegt und entmachtet wurde, verliert sich Yasukes Spur in der Geschichtsschreibung des alten Japans.
Chadwick Boseman wollte Yasuke spielen
Yasuke taucht spätestens seit den 1960ern immer wieder in japanischen Kinderbüchern, Mangas, Video-Spielen, TV-Serien und Filmen auf. So basiert u. a. das populäre, diverse Medienformen übergreifende „Afro Samurai“-Franchise zumindest teilweise auf seiner Lebensgeschichte.
Im Mai 2019 verkündete zudem das US-Studio Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) Pläne für ein Biopic über den schwarzen Samurai. Für die Hauptrolle und als Produzent wurde dabei „Black Panther“-Star Chadwick Boseman angekündigt, der dann allerdings im August 2020 einem Krebsleiden erlag. Seitdem liegt das Projekt auf Eis und es ist nicht bekannt, ob es vielleicht mit einem anderen Darsteller wieder aufgenommen werden könnte.