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    Die besten deutschen Filme aller Zeiten
    Tobias Mayer
    Tobias Mayer
    -Redakteur
    Tobias liebt „Star Wars 8“ – und noch sehr, sehr viele andere Filme. Kino ist dabei immer eine gute Idee (zu jeder Jahreszeit).

    Der deutsche Film ist viel besser als der Ruf, den er in manchen Kreisen hat. Wir präsentieren euch die unserer Meinung nach besten deutschen Filme – es geht dabei von der Stummfilm-Ära über Fassbinder & Co. bis zum One-Take-Wunder „Victoria“.

    Die besten deutschen Filme – Platz 5:

    M (1931)

    Regisseur: Fritz Lang

    Darsteller: Peter Lorre, Otto WernickeGustaf Gründgens

    Leonine

    Obwohl er auf begleitende Filmmusik verzichtet, schöpft der deutsch-österreichische Regisseur Fritz Lang in seinem ersten Tonfilm die Möglichkeiten der neuen Technik gleich voll aus: Lange versetzt ein Kindermörder (Peter Lorre) die Bewohner der Reichshauptstadt Berlin in Angst und Schrecken, bevor sich der von der Polizei und kriminellen Ringvereinen gesuchte Verbrecher schließlich durch das charakteristische Pfeifen einer Melodie („In der Halle des Bergkönigs“) verrät und von einem blinden Ballonverkäufer (Georg John) identifiziert wird.

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    Nach dem auch filmästhetisch wegweisenden Science-Fiction-Spektakel „Metropolis“ und dem zweiteiligen „Die Nibelungen“-Epos konzentriert sich Lang in „M“ stärker auf die Psyche seiner Figuren, untersucht in entlarvenden Parallelmontagen die Gesetzmäßigkeiten des kollektiven gesellschaftlichen Handelns und schafft damit ein filmisches Plädoyer gegen Vorverurteilung und Lynchjustiz. Peter Lorre, 1933 aus Deutschland emigriert, lotet den zwischen vordergründiger Unscheinbarkeit und krankhaftem Trieb wandelnden Kindermörder Hans Beckert dabei fantastisch aus und feiert mit der Rolle des Psychopathen seinen internationalen Durchbruch.

    Die besten deutschen Filme – Platz 4:

    Angst essen Seele auf (1974)

    Regisseur: Rainer Werner Fassbinder

    Darsteller: Brigitte Mira, El Hedi Ben SalemBarbara Valentin

    Studiocanal

    Zwei Jahre nach der Olympia-Geiselnahme von München am 5. September 1972, bei der das palästinensische Todeskommando Schwarzer September elf israelische Sportler tötete und die Welt erschütterte, drehte Rainer Werner Fassbinder diesen Film, um mit vollem Protest gegen die aus jenen Ereignissen resultierende, herrschende Fremdenfeindlichkeit vorzugehen. Fassbinder wäre allerdings nicht Fassbinder, wenn er einfach nur eine Moralpredigt halten würde. Viel mehr nutzt er seine Liebesgeschichte zwischen einer 60 Jahren alten Witwe und einem 20 Jahre jüngeren Marokkaner, um die bürgerliche Engstirnigkeit anzuprangern und ein klares Statement für die Freiheit der Liebe und des Menschen abzugeben.

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    Völlig ohne Kitsch zeigt Fassinder in diesem Melodrama eine der bittersten und gleichzeitig führendsten Liebesgeschichten der Filmgeschichte, die trotz einer deprimierenden Grundatmosphäre wunderbar ehrlich und ungezwungen wirkt. Einen großen Beitrag zum Erfolg dieses Konzepts leisteten die beiden Hauptdarsteller Brigitte Mira und El Hedi Ben Salem und machten mit Fassbinders sehr zurückhaltender Regie „Angst essen Seele auf“ zu einem wahren Jahrhundertwerk, dessen Aussage heute bedeutender denn je ist.

    Die besten deutschen Filme – Platz 3:

    Das Boot (1981)

    Regisseur: Wolfgang Petersen

    Darsteller: Jürgen Prochnow, Erwin LederHerbert Grönemeyer

    EuroVideo

    Martin Semmelrogge, Heinz Hoenig, Herbert Grönemeyer, Uwe Ochsenknecht, Claude-Oliver Rudolph, Jan Fedder, Ralf Richter, Otto Sander, Sky du Mont– die Liste der späteren deutschen TV- und Kinostars in „Das Boot“ ist schier endlos. Sie alle mimen die Crewmitglieder der „U 96“ unter Leitung des erfahrenen und Wehrmacht-kritischen Kapitänleutnants Lehmann-Willenbrock (Jürgen Prochnow), den an Bord des U-Boots alle nur „Der Alte“ nennen, und geraten nach der Torpedierung einer britischen Frachterflotte im Herbst 1941 auf dem Atlantik unter schweres Bombardement.

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    Nicht nur für Semmelrogge & Co. ist der atemberaubende Antikriegsfilm, der im Innenraum des Boots eine ungeheuer klaustrophobische Atmosphäre entfaltet und ergreifend die nackte Angst ums Überleben dokumentiert, der große Durchbruch im Filmgeschäft: Für den ostfriesischen Regisseur Wolfgang Petersen ist der für sechs Oscars nominierte und mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnete Dreieinhalbstünder (im Director’s Cut) die Eintrittskarte nach Hollywood.

    Die besten deutschen Filme – Platz 2:

    Aguirre, der Zorn Gottes (1972)

    Regisseur: Werner Herzog

    Darsteller: Klaus Kinski, Ruy GuerraHelena Rojo

    StudioCanal

    Fünf Filme umfasste die legendäre, selbstzerstörerische, aber kreativ unglaublich ergiebige Zusammenarbeit von Werner Herzog und Klaus Kinski, die vier Meisterwerke (neben „Aguirre“ noch „Fitzcarraldo“, „Woyzeck“ und „Nosferatu – Phantom der Nacht“) hervorbrachte: Angefangen hat alles mit dem grandiosen Abenteuer-Drama „Aguirre, der Zorn Gottes“: In den ersten Januartagen des Jahres 1971 begegnen sich die Egos des ambitionierten Jung-Regisseurs Werner Herzog und des krawalligen, aber hochbegabten Ausnahmeschauspielers Klaus Kinski beim Dreh zu „Aguirre“ in den peruanischen Anden das ersten Mal - die unbändige Energie beider Protagonisten prallt ungebremst aufeinander.

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    Kinski spielt sich als Lope de Aguirre die Seele aus dem Leib, wenn er bei einer Expedition 1561 in den Anden auf der Suche nach dem sagenumwobenen Goldland El Dorado als Rädelsführer eine Revolte anzettelt. Die Bilder, die Herzog und sein Kameramann Thomas Mauch erschaffen, sind von brachialer Magie – rau, unwirtlich, aber unendlich schön. „Aguirre, der Zorn Gottes“ ist eine optisch visionäre Reise ins Verderben.

    Die besten deutschen Filme – Platz 1:

    Metropolis (1927)

    Regisseur: Fritz Lang

    Darsteller: Brigitte Helm, Alfred AbelRudolf Klein-Rogge

    Leonine

    Metropolis“ ist ein Filmklassiker der Superlative. Der zu seiner Entstehung teuerste deutsche Film aller Zeiten ist bis heute der bekannteste deutsche Film und der wohl einflussreichste Science-Fiction-Film aller Zeiten. Dabei deutete ursprünglich wenig auf den späteren Welterfolg hin. Die Utopie um eine streng getrennte Zweiklassengesellschaft in der namensgebenden zukünftigen Metropole fiel sowohl bei der Kritik, als auch beim Publikum durch. Deshalb kam schon bald nach der Uraufführung eine stark und sinnentstellend gekürzte Neufassung in die Kinos. Die Originalfassung galt jahrzehntelang als verloren und konnte erst 2010 mittels einer neu aufgefundenen, argentinischen Kopie weitestgehend wiederhergestellt werden.

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    Mag man über die Handlung des Films auch geteilter Meinung sein, so setzte „Metropolis“ ästhetisch und technisch ganz neue Maßstäbe. Auch das heutige Science-Fiction-Kino sähe ohne Fritz Langs Meisterwerk sicherlich anders aus. So diente die expressionistisch geprägte Stadtlandschaft als Vorbild für das Setting von „Blade Runner“ und die spektakuläre Verwandlung eines Roboters in eine Frau fand ihr Echo in „Das fünfte Element“.

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