Die besten Western, Platz 15:
Zwei Banditen - Butch Cassidy und Sundance Kid (1969)
Regisseur: George Roy Hill
Darsteller*innen: Paul Newman, Robert Redford, Katharine Ross
Von Western-Geeks wurde der Film zunächst verabscheut. Der Grund dafür: Der klassische Western wird hier nicht nur ironisch behandelt, sondern komplett auf den Kopf gestellt, mit viel Humor, aber auch einer Portion Spott. Dabei lässt sich „Zwei Banditen“ durchaus als frühe Hommage an das Genre deuten. Obwohl hier alle Figuren möglichst konträr gegen Genre-Konventionen gezeichnet sind, schwingt immer eine gewisse Melancholie mit, die dem Film die nötige Prise Ernsthaftigkeit und Emotion verleiht.
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Butch und Sundance, brillant gespielt von Robert Redford und Paul Newman, sind eben doch mehr als nur zwei Antihelden, die dem Fortschritt der Technik und dem Wandel der Gesellschaft hinterherhinken. Aber ihre staunende Überforderung sorgt auch für einige humorvolle Höhepunkte in einem der komischsten Western: „Die folgen unserer Spur. Also ich könnte das nicht. Wieso können die das? Was sind das für Kerle?“
Die besten Western, Platz 14:
Der Gehetzte der Sierra Madre (1967)
Regisseur: Sergio Sollima
Darsteller: Lee Van Cleef, Tomás Millián, Fernando Sancho
Neben den Genre-Päpsten und Italo-Western-Großmeistern Leone und Corbucci ist der dritte Sergio im Bunde, Sergio Sollima, leider ein wenig in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht.
Sollimas Werke waren neben den Beiträgen Damiano Damianis („Quien Sabre?!“) die politischsten Western der italienischen Welle. Da macht auch „Der Gehetzte der Sierra Madre“ keinen Unterschied, wenn der stets coole Lee Van Cleef („Zwei glorreiche Halunken“) als edler Kopfgeldjäger und der stets inbrünstig aufspielende Tomás Milian („Laßt uns töten, Companeros“) als sein Gegenspieler merken, dass ihre eigentlichen Feinde die Bonzen in den Schaltzentralen der Macht sind. So muss ein smarter Polit-Western aussehen!
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Ganz nebenbei macht die Hatz auch noch Spaß und glänzt mit staubtrockenem Humor. Der donnernde Score von Ennio Morricone ist da nur das Tüpfelchen auf dem i.
Die besten Western, Platz 13:
Der Mann, der Liberty Valance erschoss (1962)
Regisseur: John Ford
Darsteller: John Wayne, James Stewart, Lee Marvin
Der aus Irland stammende John Ford war nicht nur ein großer Geschichtenerzähler, sondern auch ein wichtiger Chronist des Westens. Bei ihm sind historische Fakten und bunt ausgeschmückte Legenden zwei Seiten einer Medaille. Dieses Wechselspiel von Mythos und Realität hat er nirgends so entlarvend und einleuchtend auf den Punkt gebracht wie in diesem Film, aus dem der berühmte Satz stammt: „Wenn die Legende Fakt wird, drucken wir die Legende.“
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Erzählt wird in „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ die Geschichte des edlen Moralisten Stoddard (James Stewart) und des knallharten Haudegens Tom Doniphon (John Wayne), die beide für sich den Kampf gegen den skrupellosen Bösewicht Liberty Valance (Lee Marvin) aufnehmen.
Am Ende ist es der einfach gestrickte Doniphon, der den Schurken zur Strecke bringt, doch er wird seinen Sieg über das Böse dem integren Stoddard zuschreiben, weil er weiß, dass es Denker statt Henker sind, denen die Zukunft gehört und dass diese heldenhafte Legenden nötiger haben als Killer wie er: Schon 1962 war das Genre klüger, durchdachter und liberaler, als man glaubt.
Die besten Western, Platz 12:
Zwei glorreiche Halunken (1966)
Regisseur: Sergio Leone
Darsteller: Clint Eastwood, Eli Wallach, Lee Van Cleef
Nach den beiden eher niedrig budgetierten „Für eine Handvoll Dollar“ und „Für ein paar Dollar mehr“ durfte Sergio Leone im abschließenden Film seiner Trilogie 1,3 Millionen Dollar verschießen. Damit katapultierte er „Zwei glorreiche Halunken“ noch einmal auf ein höheres Niveau: mehr Action, mehr Virtuosität, mehr Ironie (man höre nur Ennio Morricones unvergleichliche Musik), aber auch mehr Anspruch.
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Leone setzt sich kritisch mit dem amerikanischen Sezessionskrieg auseinander und bietet den wohl klügsten und überraschendsten Shoot-Out, den man sich nur vorstellen kann. Und bei all dem ist Clint Eastwood cool wie immer.
Die besten Western, Platz 11:
Leichen pflastern seinen Weg (1968)
Regisseur: Sergio Corbucci
Darsteller: Jean-Louis Trintignant, Klaus Kinski, Frank Wolff
Sergio Corbucci hatte bereits mit „Django“ dem Western seinen eigenen Stempel aufgedrückt und mit dem titelgebenden Anti-Helden eine DER Symbolfiguren des Italowestern geschaffen. Mit „Leichen pflastern seinen Weg“ legte er in so mancher Hinsicht nochmal einen drauf. Klaus Kinski verkörpert in diesem pessimistischen Anti-Western den kaltblütigen und treffend benannten Kopfgeldjäger Loco, den nicht nur der Revolverheld Silence, gespielt von Jean-Louis Trintignant, zu fürchten hat.
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Im Fokus von Corbuccis beißender Kritik stehen das Gesetz und seine Institutionen, die als moralische Instanz versagen. Die eiskalten Schneelandschaften werden in Corbuccis typischer symbolisch überhöhter Inszenierung zum prägnanten Ausdruck der Ausweglosigkeit und der Einsamkeit der Outlaws – und die beiden Hauptdarsteller machen aus ihren Figuren unvergessliche Antihelden.
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