"Valerian 2": So stehen die Chancen für den zweiten Teil des Sci-Fi-Flops

Am heutigen Sonntag, dem 7. Februar 2021, läuft „Valerian – Die Stadt der Tausend Planeten“ bei RTL. Das aufwändige Weltraumepos ist für den französischen Starregisseur Luc Besson („Das fünfte Element“) die Erfüllung eines Lebenstraums und eigentlich auf mehrere Teile angelegt. Doch auf „Valerian 2“ müssen wir seit dem Start des Vorgängers im Jahr 2017 weiter warten. Das hat auch einen guten Grund: Denn bereits der Startschuss der geplanten Filmreihe war eine finanzielle Katastrophe.

"Valerian" floppte an den Kinokassen

Effektgeladene Science-Fiction-Spektakel gehören zu den teuersten Filmproduktionen überhaupt und „Valerian“ ist keine Ausnahme. Mit einem Produktionsbudget von fast 180 Millionen US-Dollar ist die Comic-Adaption von Luc Besson bis heute der teuerste französische Film, der je gedreht wurde. Bei einer solchen Investition musste „Valerian“ also jede Menge Zuschauer in die Kinos locken, um überhaupt die Ausgaben wieder einzuspielen.

Doch leider erzielte der Film trotz Stars wie Cara Delevingne und Rihanna weltweit nur Einnahmen von etwas über 225 Millionen Dollar. Da auf die 180 Millionen Produktionsbudget auch noch die vermutlich etwa ebenso hohen Marketingaufwendungen hinzugerechnet werden müssen, können wir davon ausgehen, dass „Valerian“ Luc Besson und seiner Produktionsfirma EuropaCorp massive Verluste beschert hat.

Es wäre für das Unternehmen finanzieller Selbstmord gewesen, direkt nach dem Desaster des ersten Teils einen Nachfolger zu produzieren. Dabei ist das Drehbuch zu „Valerian 2“ schon lange fertig. Luc Besson ist so begeistert von dem Stoff, dass er sogar schon angefangen hat, am dritten Teil zu schreiben. Es ist eben das große Herzensprojekt des französischen Filmemachers. Und wenn eine Fortsetzung irgendwie realistisch wäre, wäre er der letzte, der dazu Nein sagen würde.

Die aktuellen Entwicklungen in Luc Bessons Produktionsfirma wecken immerhin ein bisschen Hoffung, dass die Abenteuer von Valerian (Dane DeHaan) und Laureline (Cara Delevingne) irgendwann weitergehen könnten.

Rein und raus aus der Krise

EuropaCorp hat unter anderem auch wegen des Flops „Valerian“ einige schwere Jahre hinter sich und musste in den USA zwischenzeitlich sogar bankrott anmelden. Neben den finanziellen Problemen kamen auch noch die 2018 geäußerten Vergewaltigungsvorwürfe gegen Luc Besson hinzu, die dem Ruf des Regisseurs und seiner Filmschmiede stark geschadet haben. Beides führte dazu, dass seit dem Action-Thriller „Anna“ im Jahr 2019 kein neuer Film von EuropaCorp mehr erschienen ist. 

Doch mittlerweile hat sich die Produktionsfirma zumindest aus finanzieller Sicht erholt. Eine New Yorker Investmentfirma hat das Unternehmen aufgepäppelt und es fanden einige Umstrukturierungen statt. Luc Besson hat die Geschäftsleitung vollständig abgegeben und wird sich in Zukunft nur noch um die kreative Umsetzung von Film- und Serienprojekten kümmern.

"Valerian 2" wird wohl trotzdem nicht kommen

Auch wenn EuropaCorp demnächst wohl wieder neue Projekte in Angriff nehmen kann, werden die Verantwortlichen wohl kaum auf eine Fortsetzung des Sci-Fi-Flops setzen, der die Firma einst in so große finanzielle Not gebracht hat. „Valerian 2“ würde einfach viel zu viel Geld verschlingen. Gerade da es sich um einen zweiten Teil einer Reihe handelt, dessen Vorgänger recht wenige Zuschauer hatte, scheint es unmöglich, dass eine Fortsetzung von ähnlicher Größenordnung nun plötzlich Gewinne einspielen würde.

Luc Besson müsste das Produktionsbudget und damit auch seine Ansprüche im Vergleich zum ersten Teil schon enorm herunterschrauben. Doch dann wäre auch ein massiver Qualitätsverlust in Sachen visueller Effekte unausweichlich. Wir bezweifeln also, dass „Valerian 2“ jemals Realität wird, zumindest nicht als direkte Fortsetzung des Besson-Films.

Ein weniger opulentes Reboot in ferner Zukunft, zum Beispiel in Form einer Serie, scheint aber nicht ausgeschlossen. Die Welt von „Valerian“ ist schließlich viel zu interessant, um sie für immer in der Versenkung verschwinden zu lassen.