Borat ist Kult. Die von Sacha Baron Cohen geschaffene Figur eines kasachischen Reporters machte sich 2006 erstmals daran, die kulturellen Gepflogenheiten des Westens kennenzulernen. Borat trat dabei nicht nur selbst in Fettnäpfchen, sondern brachte auch seine (echten) Gesprächspartner regelmäßig in peinliche Situationen.
2021 feierte der wohl ungewöhnlichste Enthüllungsjournalist der Welt seine Rückkehr bei Amazon Prime Video:
›› "Borat 2" bei Amazon Prime Video**
Im Nachfolger mit dem seltsamen Namen „Borat Anschluss Moviefilm“ widmete sich der großgewachsene Schnauzbartträger erneut den USA, die sich unter der Regierung Donald Trumps deutlich verändert haben. Auch, wenn die Pointen dabei nicht so sehr zündeten (siehe FILMSTARTS-Kritik zu „Borat Anschluss Moviefilm“), gelang es ihm erneut, seine Gesprächspartner zu entlarvenden Aussagen zu bewegen.
In einem Interview mit Variety hat Sacha Baron Cohen nun aber einer weiteren Rückkehr seiner Kultfigur eine Absage erteilt.
Darum soll es keine Borat-Fortsetzung geben
Der Schauspieler, der neben Borat auch die Kunstfiguren Ali G und Brüno schuf, hatte nie geplant, überhaupt eine Fortsetzung zu drehen. Doch Donald Trump war der Grund, dass die Welt einen weiteren Borat-Film benötige. Nun, da Trump abgewählt ist, sieht Cohen keinen Sinn, einen dritten Teil nachzulegen.
„Ich holte Borat zurück wegen Trump. [...] Dieser Film hatte einen Zweck und diesen Zweck sehe ich nicht mehr.“
Was genau der Zweck von „Borat 2“ war, erklärte Sacha Baron Cohen daraufhin nochmal genauer:
„Ich spürte, dass die Demokratie in Gefahr ist, dass Menschenleben auf dem Spiel stehen und fühlte mich gezwungen, den Film fertigzustellen. [...] Der Film handelte ursprünglich von der Gefahr, die von Trump und vom Trumpismus ausgeht. Was der Coronavirus demonstrierte, war, dass seine Verbreitung von Lügen und Verschwörungstheorien tödliche Folgen hat.“
Zwar wollte Sacha Baron Cohen nicht behaupten, dass Leute, die „Borat 2“ gesehen hätten, bei der US-Präsidentschaftswahl nicht für Trump stimmten, doch sei dies das Ziel des Films gewesen. Jetzt, da Joe Biden vom amerikanischen Volk als 46. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, kann Borat wohl in den Ruhestand gehen.
Vielleicht sollte sich Cohen die Sache noch mal überlegen
Das Interview mit Sacha Baron Cohen wurde allerdings geführt, bevor die durch den Präsidenten aufgestachelten Trump-Anhänger am Mittwoch das Kapitol gestürmt und damit deutlich gemacht haben, dass das Problem Donald Trump eben nicht aus der Welt ist, nur weil der Mann abgewählt wurde. Vielleicht also überlegt sich Cohen seine Entscheidung noch mal.
"Borat 2": Wie Sacha Baron Cohen 5 Tage bei Trump-Anhängern lebte – und beinahe aufflog*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.