Ok, strenggenommen endet das Finale der zweiten Staffel „The Mandalorian“ mit zwei Paukenschlägen – aber während „Star Wars“-Fans noch darüber rätseln, ob das für Dezember 2021 in der Abspannszene angekündigte „The Book Of Boba Fett“ die dritte Staffel „Mandalorian“ wird oder eine zusätzliche, nahezu zeitgleich erscheinende Serie, besteht beim anderen Paukenschlag kein Zweifel:
Luke Skywalker ist zurück – und offenbar wurde Mark Hamill dafür digital verjüngt.
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Für „Star Wars“-Fans war der letzte Akt aus der neuen Folge ein langes, sehr spannendes „Da kommt doch nicht etwa wirklich ...“-Vorspiel: Din Djarin (Pedro Pascal) und seine Kumpanen werden von tödlichen Dark Troopern bedroht, die jeden Moment durch die Tür zu brechen drohen. Es sieht schlecht aus, schließlich haben wir vorher bezeugen können, dass Din Djarin bereits mit nur einem der Trooper seine liebe Mühe hatte.
Dann eilt ein X-Wing zur Hilfe, aus dem eine Kuttengestalt steigt. Fans fällt auf, dass ihre rechte Hand in einem schwarzen Handschuh steckt. Die Gestalt säbelt sich mit einem grünen Lichtschwert durch die Dark Trooper, als wären es läppische Kampfdroiden. „Da kommt doch nicht etwa wirklich… Luke Skywalker?“. Doch.
Natürlich ist es Luke
„The Mandalorian“ spielt fünf Jahre nach „Star Wars 6: Die Rückkehr der Jedi-Ritter“, wo Luke Skywalker seinen Vater Anakin Skywalker erlöste und maßgeblich zum Sturz des Imperiums beitrug. Ahsoka (Rosario Dawson) hatte Grogu zum Jedi-Planeten Tython geschickt, damit er mit einem Jedi Kontakt aufnimmt, der ihn ausbilden kann.
Wer sollte besser zur Ausbildung von Grogu geeignet sein als Luke Skywalker, dem es sogar gelang, das Gute aus Darth Vader hervorzukehren? Zumal es sonst ja nicht mehr viele Jedi in der Galaxis gibt. Inhaltlich ergibt es also viel Sinn, dass es Luke ist, der zur Rettung kommt (auch wenn Kollege Björn Becher bis heute gehofft hat, dass dieses Szenario nicht eintritt).
Doch „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ wurde Anfang der 1980er gedreht und die zweite Staffel „The Mandalorian“ etwa 40 Jahre später. Mark Hamill ist inzwischen Ende Sechzig – und spielt trotzdem wieder einen jungen Mann?
Siehe "Captain Marvel" und "Irishman": Die Digitale Verjüngung ist erprobt
Für die Kampfszenen, in denen der verhüllte Luke die Droiden zerschnetzelt, kamen Max Lloyd-Jones und das Stunt-Double Matt Rugetti zum Einsatz (Max Lloyd-Jones spielte einen Affen in „Planet der Affen 3“, Rugetti arbeitete zuvor u.a. bei „Wonder Woman“ mit).
Im Abspann der Folge wird jedoch auch Mark Hamill explizit genannt, weshalb angenommen werden kann, dass es irgendwelche Aufnahmen von ihm gegeben hat. Er könnte Luke zumindest in der (herzzerreißenden) Szene gespielt haben, in der sich Grogu von Din Djarin verabschiedet, um mit ihm zur Ausbildung zu gehen. Aber selbst wenn auch in dieser Szene ein Double am Set stand:
Hamills Gesicht (und seine Stimme) wurden am Computer verjüngt und nachträglich in die Aufnahmen eingefügt – eine Technik, die auch in „Captain Marvel“ oder im Netflix-Gangsterfilm „The Irishman“ angewendet wurde.
Die digitale Verjüngung ist sehr aufwändig, erfahrungsgemäß extrem teuer, kommt aber in Hollywood immer häufiger zum Einsatz. In „Captain Marvel“ spielte Samuel L. Jackson, der beim Dreh um die 70 war, einen knapp 30 Jahre jüngeren Mann – in Martin Scorseses „The Irishman“ war es unter anderem Robert DeNiro, der Digital-Makeup bekam.
Auch in „Star Wars“ wurden bereits mehrfach Figuren durch Tricktechnik verjüngt oder zurückgebracht:
Der fiese Tarkin aus „Rogue One“ etwa hatte eine Computergesicht, das Peter Cushing nachempfunden war, dem zum Zeitpunkt der Dreharbeiten längst verstorbenen Tarkin-Darsteller aus „Star Wars 4: Eine neue Hoffnung“. Ebenfalls in „Rogue One“ wurde das Gesicht der Schauspielerin Ingvild Deila für eine kleine Szene in das Gesicht einer jungen Carrie Fisher verwandelt – und in der Rückblende von „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ sind die jungen Geschwister Luke und Leia beim Trainingskampf zu sehen, wobei die von Doubles gespielt werden, für deren Gesichter alte Aufnahmen von Hamill und Fisher eingesetzt wurden.
Deutsche Fassung: Luke wird vom Sohn des Originalsprechers gesprochen
Fun Fact als Rausschmeißer: Der „Mandalorian“-Luke wird in der deutschen Fassung vom Synchronsprecher Jan Sebastian Makino gesprochen, der als Stimme von Kyle Broflovski aus „South Park“ bekannt ist. Sein Vater ist Hans-Georg Panczak – die deutsche Originalstimme von Luke Skywalker.
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