Mit den Original-Produktionen für Disney+ läuft es weiterhin schleppend. Dass aktuell überhaupt regelmäßig Filme direkt bei dem Streaming-Service landen, hat vor allem damit zu tun, dass ursprünglich fürs Kino gedachte Produktionen wie „Artemis Fowl“, „Der einzig wahre Ivan“ oder eben „Mulan“ aufgrund der Corona-bedingten Kinoschließungen zu Disney+ umgeleitet wurden.
Ganz anders sieht es hingegen beim Filmarchiv aus – da kann der seit fast 100 Jahren tätige Hollywood-Gigant schließlich aus dem Vollen schöpfen. Jedenfalls was amerikanische Produktionen angeht. In Deutschland hingegen ist Disney in den vergangenen Jahren weniger und weniger als Filmproduzent in Erscheinung getreten. Es mangelt dementsprechend an lokalen Kinderfilmen, von denen Hauptkonkurrent Netflix durchaus eine ganze Reihe im Programm hat.
Nicht länger nur Disney auf Disney+
Deshalb ist nun die Entscheidung gefallen, nicht länger nur Disney-Filme auf Disney+ zu zeigen – sondern zusätzlich auch lokale Produktionen anderer Verleiher und Studios für den Streaming-Service einzukaufen.
Eun-Kyung Park, Disney+-Chefin in Deutschland, erklärt dazu in typischer Business-Manier: „Lokale Akquisitionen waren von Anfang an ein wichtiger Baustein unserer Erfolgs-Strategie für Disney+. Wir freuen uns sehr, dass wir mit unseren lokalen Partnern, wie u.a. Leonine und Constantin Film, ein solch großartiges Line-up an deutschen Filmen auf die Plattform bringen können. Insbesondere Familien können wir damit ein umfangreiches Paket an deutschen Filmen anbieten, die die Inhalte von Disney+ optimal ergänzen.“
Deutsche Kinderfilme auf Disney+
Der erste Schwung von fremdlizensierten Kinderfilmen wurde in der von Disney Deutschland versendeten Pressemitteilung gleich mit angekündigt:
Ab dem 25. September
- „Ostwind - Zusammen sind wir frei“
- „Ostwind 2“
- „Wickie und die starken Männer“
- „Wickie auf großer Fahrt“
Ab dem 9. Oktober
Ab dem 30. Oktober
- „Burg Schreckenstein“
- „Burg Schreckenstein 2 - Küssen (nicht) verboten“
- „Hui Buh, das Schlossgespenst“
- „Das kleine Gespenst“
Bei Interesse könnt ihr Disney+ hier abonnieren*.
Konkurrenz belebt das Geschäft
Für den deutschen Filmmarkt ist die Entscheidung von Disney, in Deutschland nicht nur eigene Titel auf Disney+ anzubieten, sondern zusätzlich auch lokale Fremdtitel zu akquirieren, wohl positiv zu bewerten. Mehr Konkurrenz sorgt dafür, dass die Preise für die Streaming-Rechte – gerade an Kinder- und Familienfilmen – bereits kurzfristig steigen dürften.
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