Es geht hin und her für „Berlin Alexanderplatz“: Nachdem die Neuverfilmung von Regisseur Burhan Qurbani („Wir sind jung. Wir sind stark.“) auf der Berlinale 2020 ihre gefeierte Weltpremiere hatte, sollte der Film eigentlich schon relativ kurz darauf am 16. April anlaufen. Nach der Corona-bedingten Verschiebung auf den 30. Juli erwartet uns das dreistündige Hauptdstadt-Epos nun aber doch etwas früher – vorausgesetzt, es bleibt nun auch wirklich dabei.
„Berlin Alexanderplatz“ kommt nun am 16. Juli 2020 in die deutschen Kinos.
Damit rückt die Neuauflage des gleichnamigen Klassikers auf den ursprünglichen Termin von Christopher Nolans „Tenet“ auf, der eigentlich an diesem Tag anlaufen sollte und nun für den 30. Juli datiert ist.
Darum geht’s in "Berlin Alexanderplatz"
Francis (Welket Bungué) ist aus seiner Heimat Guinea-Bissau geflohen, um über den Mittelmeerweg nach Europa zu kommen, wo er sich ein neues, besseres Leben aufbauen will. Halbtot am Strand angespült, verspricht er sich und dem lieben Gott, von nun an ein guter Mensch zu sein – doch das ist als Flüchtling ohne Papiere leichter gesagt als getan.
Francis landet schließlich in Berlin, wo er schon bald den zwielichtigen Reinhold (Albrecht Schuch) kennenlernt. Gewillt, sich von dessen kriminellen Machenschaften möglichst fernzuhalten, arbeitet er für ihn erst nur als Koch, der seine Dealer mit Essen beliefert. Doch Francis gerät immer tiefer in einen Strudel aus Gewalt und Kriminalität, die ihn immer hoffnungsloser werden lassen. Auch seine neue Freundin, Escort-Dame Mieze (Jella Haase) scheint seinem endgültigen Untergang nichts entgegensetzen zu können...
FILMSTARTS vergibt 4,5 Sterne
Für uns war „Berlin Alexanderplatz“ eines der ganz großen Highlights bei der diesjährigen Berlinale. Basierend auf Alfred Döblins gleichnamigem Roman-Klassiker verfrachtet Burhan Qurbani die Geschichte ins Jetzt und Hier, macht aus dem Ex-Sträfling Franz Biberkopf, den wir auch aus Rainer Werner Fassbinders Mammut-Adaption von 1980 (derzeit bei Amazon Prime Video verfügbar*) kennen, den Flüchtling Francis – und erzählt eine Geschichte, die im Kern dennoch dieselbe ist. Eine Geschichte von der Suche nach dem eigenen Platz in einer Gesellschaft, die einem immer wieder Steine in den Weg legt.
Mit seinen 183 Minuten Laufzeit, seiner wilden Inszenierung und zahllosen Themen, mit denen wir heutzutage auch regelmäßig in den Nachrichten konfrontiert werden, ist „Berlin Alexanderplatz“ ein Brett von einem Film – groß gedacht, berauschend inszeniert und mit dem Finger am Puls der Zeit.
Wir trafen im Zuge der Berlinale übrigens die beiden Hauptdarsteller Welket Bungué und Jella Haase zum Interview, das ihr dann pünktlich zum Kinostart von „Berlin Alexanderplatz“ auf FILMSTARTS lesen könnt.
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