Das Coronavirus betrifft viele Lebensbereiche. Auch wenn wir in Deutschland das Glück hatten, von einem totalen Lockdown wie Frankreich, Spanien oder Italien verschont zu bleiben, sorgte die hierzulande existierende sogenannte „Kontaktsperre“ dafür, dass viele Geschäfte und Einrichtungen für Wochen geschlossen waren und einige trotz der nun Raum greifenden Lockerungen auch noch bleiben werden. Dazu sind Probleme in der restlichen Welt plötzlich in den Hintergrund gerückt, obwohl sie weiter existieren.
Doch es sind viele Hilfsaktionen entstanden, große wie auch kleine – und die sind auch nach den jetzigen Lockerungen nötig. Wir wollen mit ein paar beispielhaften Aktionen (die natürlich auch das Kino betreffen, weil das unsere größte Leidenschaft ist) insgesamt ein wenig Aufmerksamkeit schaffen.
Gutscheine bei Helfen.Berlin
Mit Helfen.Berlin ist schnell eine kleine Plattform entstanden, bei der ich einfach und unkompliziert die Läden in meiner Ecke mit einem Gutscheinkauf unterstützen kann – das Restaurant, in das immer gehe, den kleinen Kuchenladen, bei dem ich regelmäßig sonntags einkaufe oder den Barber, der zwischendurch den Wildwuchs in meinem Gesicht zähmt. Vielleicht gibt es eine ähnliche Plattform auch in eurer Stadt? (empfohlen von Björn)
#hilfdeinemkino
Ich unterstütze meine Lieblingskinos mit meinem Kino-Abo dauerhaft. Als Dank dafür bekam ich für die Corona-Zeit jetzt nicht nur Gutscheine für die Zeit danach zugeschickt, sondern auch noch ein kostenloses Streaming-Abo – damit ich wenigstens in den eigenen vier Wänden gut unterhalten werde. Und da ich eben auch im Kino Werbung zu sehen kriegen würde, sehe ich mir auf hilfdeinemkino.de Werbeclips an, wenn ich gerade sonst nichts zu tun habe – damit meinem Lieblingskino auch in dieser schweren Zeit der eine oder andere Euro zukommt. (empfohlen von Daniel)
#LeaveNoOneBehind
#LeaveNoOneBehind hat sich die internationale Bewegung SEEBRÜCKE auf die Fahnen geschrieben und unterstützt mit zahlreichen Aktionen die Rettung von Menschen, die sich auf der Flucht befinden. Wie katastrophal die Corona-Pandemie für die ganze Welt ist, muss an dieser Stelle vermutlich nicht noch einmal aufgezeigt werden. Wer kann, ergreift Schutzmaßnahmen – egal ob als Privatperson oder Land. Flüchtende in Moria und an den Außengrenzen Europas können das nicht und darum unterstütze ich die SEEBRÜCKE, die sich – unter anderem – um diese Menschen und ihre Rechte kümmert. (empfohlen von Nina)
Folding@home
Ihr könnt mit eurem Rechner einen echten Beitrag zur Corona-Forschung leisten! Mit Hilfe der Applikation Folding@home, einer Initiative der Stanford University, rechnet euer Computer im Hintergrund Protein-Simulationen durch und schickt die Ergebnisse an die Forschungseinrichtungen. Die Hilfsbereitschaft war zeitweise sogar so groß, dass die Server vollkommen überlastet waren.
Folding@home installiert ihr, indem ihr euch den FAHClient herunterladet und installiert. Aktuell werden die Betriebssysteme Windows, macOS (ab Version 10.6) und Linux unterstützt. Bitte beachtet, dass es keine Android-App für Folding@home gibt. Wer sich Sorgen macht, dass Folding@home seine Hardware zu sehr beansprucht, kann sich diesen Artikel unserer Kollegen von Gamestar.de durchlesen: Test: So wirkt sich Folding@home auf den PC aus!
Fortsetzung: Folgt.
Wenn wir irgendwann wieder ins Kino gehen können, muss es die Kinos auch noch geben. Für mich ist es bisher selbstverständlich, dass ich mein Kino-Abo weiterlaufen lasse, meinem lokalen Kino habe ich auch schon eine Spende überwiesen. Eine sehr gute Aktion, die ich daneben unterstütze, ist „Fortsetzung: Folgt.“ Hier haben sich die Berliner Programmkinos zu einer StartNext-Kampagne zusammengeschlossen, um mit virtuellen Geschenken um Unterstützung zu bitten – und wenn es nur mit einer Portion Fantasiepopcorn (mit Einhorngeschmack!) für 5 € ist.
Übrigens: Die Macher dieser Kampagne haben noch eine zweite gestartet: Mit Window Flicks können sich Berliner ein Kinoevent auf die Hauswand holen (mangels passender Hauswand konnte ich das leider nicht aber nicht selbst nutzen). (empfohlen von Björn)
United We Stream
Nicht nur das Kino geht mir ab, sondern auch das Feiern am Wochenende – gerade bei sonnigem Wetter wird da für mich schon mal so mancher Berliner Club zum zweiten Wohnzimmer. Unter dem Motto „United We Stream“ lassen die aber selbst in diesen Zeiten reihenweise hochkarätige DJs auflegen, die ihre Beats frei Haus liefern. Und so mache ich zumindest jeden Freitag doch irgendwie Party, zuhause – und zahle dann auch gerne einen kleinen Betrag aufs dazugehörige Spendenkonto ein. Im Club würde ich ja auch nicht für lau feiern. (empfohlen von Daniel)
GrandfilmOnDemand
Es gibt erfreulicherweise eine ganze Reihe von VoD-Programmen, bei denen die Einnahmen aktuell zwischen Filmverleihern und Kinobetreibern solidarisch geteilt werden – und das finde ich in allen Fällen super! Aber ganz besonders toll finde ich das VoD-Angebot von Grandfilm: Auch hier werden die Umsätze Fifty/Fifty geteilt – und dazu ist die durchschnittliche Qualität der Filme auch noch unglaublich hoch! Aktuell sind dort 36 Filme im Angebot – und gleich vier davon bekommen von mir die vollen 5 Sterne:
Neben „On The Beach At Night Alone“, „Right Now, Wrong Than“ und „Mir ist es egal, wenn wir als Barbaren in die Geschichte eingehen“ gibt es dort mit dem 14-stündigen „La Flor“ auch meinen Lieblingsfilm der vergangenen zehn Jahre. Das ergibt eine 5-Sterne-Quote von mehr als zehn Prozent – das gibt es sonst nirgendwo, zumal dann auch noch weitere grandiose Filme wie der Berlinale-Gewinner „Synonymes“ oder die wunderbar schwarzhumorige Historien-Farce „Zama“ dazukommen! Ein VoD-Paradies für alle Cinephilen – zumindest bis wir wieder in die Kinos dürfen. (empfohlen von Christoph)
Es gibt noch viel mehr Hilfsaktionen
Das ist natürlich nur ein kleiner Auszug von Hilfsaktionen, zum Teil auch lokal beschränkt – und es gibt noch viel mehr (so haben zum Beispiel die Leser unserer Webedia-Kollegen von Gamestar noch ihre Lieblingshilfsaktionen zusammengestellt).
Vielleicht hat euer Lieblingsladen um die Ecke eine eigene kleine Aktion? Oder es gibt bei euch im Ort Zusammenschlüsse mehrere Aktionen? Falls ihr helfen könnt und wollt, informiert euch und wenn ihr Empfehlungen habt, schreibt sie doch gerne in die Kommentare.
Doch das Wichtigste ist natürlich: Bleibt gesund, damit wir weiter über Filme diskutieren und sie genießen können - und uns irgendwann wieder im Kino sehen…
Filmeschauen in Zeiten des Coronavirus: Was Kinofans wissen müssen