Disney+ ist in den USA bereits super gestartet, nach Deutschland kommt der Streamingdienst am 24. März 2020. Trotz der Angaben von Disney, dass man mit den Abonnenten-Zahlen mehr als zufrieden sei, und sehr regelmäßiger Ankündigungen neuer Exklusiv-Projekte wie jüngst einer „Die Schöne und das Biest“-Serie, mehren sich aber auch Anzeichen für Probleme bei dem neuen Streamingdienst – nicht zuletzt durch wachsende Vorbehalte aus der kreativen Branche.
In einem ausführlichen Bericht geht The Hollywood Reporter nun auf das frühzeitige Sterben von für Disney+ geplanten Original-Serien ein, die nicht zu starken Marken wie Marvel und „Star Wars“ gehören. Zudem bitten inzwischen selbst Stars darum, ihre Serien von Disney+ auf den Schwesternsender Hulu zu verschieben, um in ihrer kreativen Freiheit nicht eigeschränkt zu sein.
Disney Plus soll familienfreundlich sein
Hintergrund: Disney+ soll komplett familienfreundlich sein – Hulu erlaubt auch „erwachsenere“ Inhalte“. So will beispielsweise Hillary Duff für ihr geplantes „Lizzie McGuire“-Revival erreichen, zu Hulu wechseln zu dürfen, damit es in ihrer Serie realistisch um die Lebenswelt einer 30-jährigen Frau gehen kann – in der nun mal nicht alles jugendfrei abläuft.
Einen Umzug von Disney+ zu Hulu eben wegen erwachsenerer Inhalte haben bereits die Serien zu „Love, Simon“ (Titel: „Love, Victor“) und „High Fidelity“ absolviert – wobei es gerade in der Serie zum gefeierten Kinofilm „Love, Simon“ weniger um explizite Inhalte für Erwachsene geht, sondern schlichtweg um Thematisierung von Sexualität in der Pubertät und LGBTQ-Identitäten. Auch das scheint Disney schon nicht familienfreundlich genug zu sein.
"American Crime"-Autor entwickelte "Tron"-Serie
In eben jenem Bericht erwähnt The Hollywood Reporter auch die Absage einer Serie, die zwar nie offiziell angekündigt wurde, aber offenbar über mehrere Monate konkret in Entwicklung war: eine „Tron“-Serie über die aus den gleichnamigen Kinofilmen bekannte Sci-Fi-Welt innerhalb eines Computerspiels. Die Pläne für die Serie von „American Crime“-Autor John Ridley sollen bereits im vergangenen Jahr eingestampft worden sein, zusammen mit den Absagen an „Muppets Live Another Day“ und die Disney-Bösewichte-Serie „Book Of Enchantment“, über die wir bereits berichteten.
Dass geplante Serien gar nicht erst grünes Licht bekommen, nach einer gedrehten Pilotfolge abgesagt werden oder nicht länger als eine Staffel leben, ist natürlich absolut nicht unüblich. In dem Falle der genannten Disney+-Originals scheinen sich aber laut Informationen von THR die Fälle zu häufen, bei denen Projekte gecancelt werden, weil einfach keine klare Stellung bezogen wird, mit welcher Identität sich Disney+ nun nach außen präsentieren und wie viele Ecken und Kanten man bei seinen Inhalten eigentlich zulassen will. Unterm Strich bleiben so aktuell immer weniger neue Inhalte außerhalb der „Star Wars“-, Marvel- und Disney-Channel-Marken (z.B. „High School Musical“) in Entwicklung.
Abwarten und Tee trinken
Natürlich ist so eine Findungsphase bei der Etablierung eines neuen Angebots wiederum auch nicht unbedingt ungewöhnlich. Es bleibt abzuwarten, ob es Disney+ gelingt, ein attraktives Angebot für alle Altersgruppen zu schaffen und Film- und Serienschaffende nicht zu verprellen, die an zu Disney gehörenden Marken arbeiten, aber nicht ausschließlich kinderfreundlichen Content schaffen wollen.
In Deutschland geht Disney Plus am 24. März 2020 an den Start. Aktuell kann man sich noch einen Frühbucherrabatt für das Jahresabo sichern.*
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