Wenn wir in „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ das erste Mal die von Robert Downey Jr. gespielte Titelfigur sehen, wälzt er sich mit einem zauseligen Bart auf dem Boden, gibt Tierlaute von sich und versucht sich auch sonst möglichst genauso wie seine animalischen Freunde zu verhalten. Schon ab diesem Moment ist klar: Das ist ein ganz anderer Dolittle, als wir es sonst aus den bisherigen Filmen gewohnt sind!
Während Eddie Murphy in seinen beiden Filmen, die sowieso kaum noch etwas mit den Originalgeschichten von Hugh Lofting zu tun haben, einfach nur eine Version von sich selbst spielt und Rex Harrison in der Verfilmung von 1967 trotz Eigenheiten immer der typische britische Gentleman bleibt, gibt Robert Downey Jr. dem Affen so richtig Zucker! So weckt der exzentrisch-exaltierten Doktor durchaus Erinnerungen an Johnny Depp als Jack Sparrow aus den „Fluch der Karibik“-Megahits!
Ein reales Vorbild
Als Robert Downey Jr. in Berlin weilte, um seinen Film den deutschen Fans persönlich vorzustellen, erklärte er uns auch, wie wichtig es ihm war, Dolittle anders zu spielen. Er wollte zeigen, dass diese Figur die Menschheit aufgegeben hat, sie eigentlich nie mehr einen Menschen sehen wollte. Daher sei es ihm wichtig gewesen, einen Look und einen Habitus zu finden, der modern und einzigartig ist – und fand ihn schließlich in der Realität.
William Price war ein wahrhaft außergewöhnlicher Arzt, der von 1800 bis 1893 lebte und somit einen Großteil seiner Berufslaufbahn im Viktorianischen Großbritannien verbrachte (also zu jener Zeit arbeitete, in der nun auch „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ spielt). Zunächst einer der angesehensten Chirurgen Londons fing er schließlich an, sich immer stärker mit alten medizinischen Geheimnissen aus seiner walisischen Heimat zu beschäftigen. Price wurde zum selbsternannten Druiden – und wie Dolittle zum Außenseiter in der medizinischen Gemeinschaft.
Der, der mit der Natur sprach
Beschrieben wird Price mit langem Zauselbart und einer Fuchsfellmütze auf dem Kopf – worauf in „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ mit der anfänglichen Erscheinung von Downey Jr. sowie der zu den animalischen Freunden des Arztes gehörenden Füchsin Tutu sogar gleich doppelt angespielt wird.
Bei einem Talkshow-Auftritt erklärte Robert Downey Jr. zudem, dass er Price als Vorlage für seine Dolittle-Darstellung ausgewählt habe, weil der Arzt nicht nur ein verschrobener, von seiner Umwelt für verrückt gehaltener Mediziner war, sondern auch glaubte, mit der Natur kommunizieren zu können – so wie eben auch Dr. Dolittle mit den Tieren spricht. In der englischen Originalversion geht die Anlehnung des „Iron Man“-Stars an den realen Arzt übrigens sogar noch weiter: Downey Jr. hat sich extra einen walisischen Akzent drauf geschafft, weil eben auch Price Waliser war.
Übrigens: Auch wenn die erste Geschichte über „Dolittle“ bereits 100 Jahre alt ist, waren die Storys um den mit Tieren sprechenden Arzt nicht aktueller als heute – warum das so ist, haben wir bereits in einem weiteren Artikel herausgearbeitet:
"Die fantastische Reise des Dr. Dolittle": Darum ist die Geschichte gerade heute so brandaktuell!„Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ läuft seit dem 30. Januar 2020 in den Kinos. Eine Übersicht der Kinovorführungen gibt es auch bei DeinKinoticket.de.