„Power Rangers“ ist kein schlechter Film. Egal, wo man nachschaut, der von Dean Israelite inszenierte Science-Fiction-Actioner von 2017 hat eigentlich überall durchschnittliche Wertungen eingefahren: 2,5 von 5 Sternen von FILMSTARTS (bei einer User-Wertung von 3,1), genau 50 Prozent positive Kritiken bei Rotten Tomatoes, ein Metascore von 44 von 100 Punkten.
Power RangersDoch „einfach nur durchschnittlich“ reicht heutzutage nur noch in den seltensten Fällen, um wirklich viele Zuschauer ins Kino zu locken – und bei „Power Rangers“ waren es definitiv zu wenige. 142 Millionen Dollar spielte „Power Rangers“ weltweit ein. Bei einem Budget von 100 Millionen, auf das dann noch Marketingkosten draufgeschlagen werden, ist das viel zu wenig, um Profit abzuwerfen.
Keine Fortsetzung
Darum wurden die großen Pläne, die US-Studio Lionsgate für das „Power Rangers“-Franchise hatte, auch direkt wieder eingestampft. Sechs Filme sollte die Reihe umfassen, ein Plan, der zu einer noch gar nicht so lange zurückliegenden Zeit geboren wurde, als jedes Studio gerne ein großes Erzähluniversum in der Tradition des Marvel Cinematic Universe (MCU) wollte. Das ist einer der Gründe dafür, warum ihr euch „Power Rangers“ nicht anzuschauen braucht.
Dass keine Fortsetzung mehr kommen wird, ist für sich genommen zwar nicht so schlimm, allerdings ist „Power Rangers“ eben wie viele gefloppte Franchise-Erstlinge aus dieser Zeit vor allem darauf ausgerichtet, eine Filmreihe zu starten – was der Dramaturgie des Films schadet. Besser wäre es wie immer gewesen, erstmal einen guten Film zu machen und dann über eventuelle Fortsetzungen nachzudenken.
Nächster Reboot kommt
Und genau so ein guter Film könnte uns bald erwarten: Aktuell arbeitet nämlich Jonathan Entwistle an einem erneuten „Power Rangers“-Reboot. Entwistle hat für Netflix die hochgelobte Serie „The End Of The F***ing World“ erdacht und arbeitet derzeit mit „I Am Not Okay With This“ an einem weiteren vielversprechenden Projekt (in dem es übrigens um Superkräfte gehen soll, was thematisch zu den Power Rangers passt).
Seine Beteiligung lässt also auch für den nächsten „Power Rangers“-Film hoffen, zumal es im Zuge der Handlung auch via Zeitreise in die 90er Jahre (und damit die „Power Rangers“-Epoche schlechthin) gehen soll.
Neues "Power Rangers"-Reboot in Arbeit – vom Schöpfer einer der besten Netflix-SerienNichts für "Power Rangers"-Fans
Und selbst „Power Rangers“-Fans der ersten Stunde werden dem Reboot von Israelite wohl nur wenig abgewinnen können. „Power Rangers“ ist zum Großteil ein düsterer, grüblerischer und wenig actionreicher Young-Adult-Film über gutaussehende, problemgeplagte Teenager. Wer hier nach überdrehter Action und trashigem Spaß sucht, dürfte enttäuscht werden.
„Power Rangers“ können wir also wirklich nur für Fans von schwermütigen Young-Adult-Geschichten mit kleinem Science-Fiction-Anteil empfehlen. Wer sich zu dieser Zielgruppe zählt, darf am heutigen 19. Januar 2020 um 18.25 Uhr gerne bei ProSieben einschalten.