In den fünf Folgen des Crossovers von „Arrow“, „The Flash“, „Supergirl“, „Batwoman“ und „Legends Of Tomorrow“ gab es zahlreiche Gastauftritte. Manche wurden vorher offiziell verkündet (etwa der von Brandon Routh als Superman), machne wurden durch Leaks bekannt (etwa der von Tom Ellis aus „Lucifer“) – und zumindest einer wurde komplett geheim gehalten: nämlich der Auftritt von Ezra Miller aus „Justice League“ als DCEU-Flash.
Im Interview mit dem Branchenmagazin Variety wurde Arrowverse-Produzent Marc Guggenheim nun darauf angesprochen, wie zum Henker er und die anderen Serienmacher es geschafft haben, Millers Gastauftritt geheim zu halten (was in einer Zeit, in der die komplette Handlung von „Star Wars 9“ geleakt wurde, eine beachtliche Leistung ist).
Es war die Idee von Warner!
„Wir hatten die achte Staffel ‚Arrow‘ und das gesamte Crossover abgedreht“, so Guggenheim. Doch dann habe er während der Postproduktion mit Schnitt und Effekten einen Anruf von Warner-Bros.-Boss Peter Roth erhalten, der ihn gefragt habe, ob er Ezra Miller im Crossover unterbringen könne.
„Ich habe ‚Ja‘ gesagt und er hat mich gefragt: ‚Echt? Ihr seid doch schon fertig mit den Dreharbeiten.‘ Und ich meinte zu ihm: ‚Ich weiß, aber wenn du mir sagst, dass Ezra Miller in dem Crossover sein kann, dann sorge ich dafür, dass das klappt.“
Er habe also mit „The Flash“-Showrunner Eric Wallace telefoniert, der wiederum das Einverständnis von Arrowverse-Flash-Darsteller Grant Gustin eingeholt habe, so Guggenheim. „Und dann haben wir Ezra Miller angerufen und ihm die Szene erklärt, die ich geschrieben hatte und er war total begeistert.“
Gedreht wurde die Szene dann schlussendlich auf dem „The Flash“-Set mit der „The Flash“-Crew. „Und zu unserer großen Überraschung hat niemand gemerkt, dass Ezra Miller in Vancouver [wo die Arrowverse-Serien gedreht werden] war und die Crew hat auch dichtgehalten“, schloss Guggenheim seine Ausführungen.
Was bedeutet der Cameo für die Zukunft?
Bedenkt man, dass der The-Flash-Cameo von Warner angestoßen und vorgeschlagen wurde, stößt der Gastauftritt von Ezra Miller theoretisch eine ganze Bandbreite von Crossover-Möglichkeiten auf. Dazu scheint auch eine weitere Aussage von Guggenheim gegenüber Variety zu passen: „[Warner und DC] haben eine wunderbare Vision, nicht nur für Ezras Flash, sondern für das ganze DC-Universum.“
Doch wir vermuten, dass es abgesehen von einigen ganz wenigen Ausnahmen vorerst keine weiteren Crossover zwischen Film- und Serienuniversum mehr geben wird. Dafür ist der organisatorische und bürokratische Aufwand wohl einfach zu hoch. Zudem werden die DC-Filme und -Serien ganz anders und mit ganz anderem Aufwand produziert.
Gut möglich ist aber, dass diese Szene im kürzlich fest angekündigten „The Flash“-Film mit Ezra Miller noch einmal aufgegriffen wird. Denn wer genau aufpasst, merkt, dass Millers Barry Allen hier überhaupt erst die Idee für seinen Superheldennamen bekommt. In „Batman V Superman“ und „Justice League“ wird Allen kein einziges Mal als Flash bezeichnet. In „The Flash“ könnte es also etwa eine Szene geben, in der Barry gefragt wird, wie er auf den Namen kommt, und dann von der Begegnung mit dem anderen Flash erzählt.
Zumindest wurde bei der Szene sehr darauf geachtet, dass es keine Widersprüche zum „The Flash“-Film gebe, wie Guggenheim im Gespräch mit Entertainment Weekly betont. Er habe vor allem eng mit DC-Comics-CCO Jim Lee zusammengearbeitet, der für die künftigen Pläne mit den DC-Filmen offenbar den Hut aufhat. Das geht auch aus dem Interview mit Variety hervor.
Aber wer weiß: Womöglich sieht der ominöse Plan von Warner und DC, von dem Guggenheim spricht, auch vor, die Erde, auf der die DCEU-Filme spielen, als eine der Welten im neuen Serien-Multiversum zu etablieren. Darin findet sich nämlich seit dem Ende des Crossovers unter anderem auch ein Universum, in dem der „Green Lantern“-Film mit Ryan Reynolds spielt.
Die nächste Folge „The Flash“ wird am 4. Februar 2020 ausgestrahlt. Bis zur Veröffentlichung des „The Flash“-Kinofilms mit Ezra Miller dauert es noch etwas länger: US-Kinostart ist am 1. Juli 2022, ein deutscher Kinostart steht noch nicht fest.
Mal wieder ein Starttermin für "The Flash": Warum der DC-Film dieses Mal wirklich kommt