Mit der Ankündigung des britischen Prinzen Harry und seiner Frau Meghan Markle, sich von den Aufgaben im Königshaus zurückzuziehen, machten schnell Gerüchte die Runde, dass wir beide künftig verstärkt in Hollywood sehen könnten. Schließlich war Markle als Schauspielerin (unter anderem in „Suits“) erfolgreich, während ihr Ehemann bereits an einer Doku-Serie mit Oprah Winfrey für Apple+ arbeitet.
Da passten Schlagzeilen direkt rein, dass Markle nun einen Disney-Deal an Land gezogen hat. Doch sie wechselt nun nicht das britische Königshaus gegen das Mausstudio. Einige Berichte zu dem Deal sind mindestens leicht übertrieben.
Voice-Over-Aufgabe für einen guten Zweck
Der Vertrag zwischen Markle und Disney ist keine direkte Reaktion auf den Ausstieg aus dem britischen Königshaus. Ein Vertrag zwischen Disney und Markle soll schon vor einigen Monaten geschlossen worden sein.
Zudem sieht dieser Vertrag erst einmal keine langfristige Zusammenarbeit vor. Markle soll nur bei einem einzigen (!) Disney-Projekt als Off-Sprecherin mitwirken. Um welches Projekt es sich dabei handelt, ist nicht bekannt.
Markle wird für die Arbeit auch nicht direkt bezahlt. Disney hat sich vielmehr verpflichtet, einen unbekannten Geldbetrag an die Hilfsorganisation Elephants Without Borders zu spenden.
"König der Löwen"-Premiere als Auslöser
Eine amüsante Randnotiz macht übrigens zu dem Deal jetzt noch die Runde. Seinen Anfang nahm die Zusammenarbeit wohl im Juli 2019 bei der Premiere von „Der König der Löwen“. Das Klatschmagazin People hat ein Video ausgegraben, in dem sich Prinz Harry am Rande der Premiere mit Disney-Boss Bob Iger unterhält.
Dabei weist der Prinz den Disney-Chef darauf hin, dass Markle auch Voice-Over-Arbeiten mache. Der zeigt sich davon überrascht, woraufhin Harry ihm erklärt, dass Markle daran sehr interessiert wäre. Iger erklärt ihm dann, dass man gerne mal etwas ausprobiert.
Aktuell gibt es also erst einmal nur einen Disney-Deal über ein einzelnes Projekt für Meghan Markle, an dem sie nicht einmal etwas verdient. Dass das Ehepaar nun also mit der Hilfe von Disney finanziell vom britischen Könighaus (und damit von den dortigen Steuerzahlern) unabhängig wird, kann man noch nicht sagen.
Vielleicht wird dies irgendwann so sein. Denn natürlich kann das eine Projekt zu weiteren Arbeiten von Disney mit dem Ehepaar führen. Das wird die Zukunft zeigen und ist vorstellbar. Denn im Wettstreit der großen US-Konzerne wird stark auf große, mächtige Namen gesetzt. Netflix nahm so bereits 2018 Barack und Michelle Obama unter Vertrag. Das Ehepaar produziert aktuell über ein halbes Dutzend Filme und Serien für den Streamingdienst.
Netflix schließt Mega-Deal mit Barack und Michelle Obama ... und erste Nutzer drohen mit Kündigung