Netflix ist ohne Frage auf Platz 1 in der Streamingwelt – und das liegt vor allem an den vielen (auch selbst produzierten) Serien, die dort zu sehen sind. Was dort über das ausklingende Jahr am meisten geschaut wurde, besitzt demnach einiges an Aussagekraft. Hier ist die von Netflix bereitgestellte Top 10:
1. „The Witcher“
2. „Haus des Geldes“
3. „Sex Education“
4. „Stranger Things“
5. „How To Sell Drugs Online (Fast)“
6. „The Umbrella Academy“
7. „You – Du wirst mich lieben“
9. „Élite“
10. „Love, Death & Robots“
UPDATE 31. Dezember 2019: Netflix hat in einem Facebook-Kommentar nun transparent gemacht, wie sich eine Serie für die Top-Liste qualifizierte: Ein Account muss die entsprechende Serie mindestens 2 Minuten gesehen haben. Und das binnen der ersten 28 Tage nach Erscheinen. Ob man direkt nach dem Vorspann abgeschaltet hat oder nicht, spielt für die Top-Listen also keine Rolle.
Etwas erstaunlich, zumindest wenn man es von außen betrachtet, ist, dass die Serien „Sex Education“ und „Haus des Geldes“ noch vor dem Netflix-Aushängeschild „Stranger Things“ gelandet sind. Aber wenn man sich die Diskussionen im Netz anschaut, dann war in den vergangenen Monaten eben auch auffällig, dass gerade zur dritten Staffel „Haus des Geldes“ jede kleinste Fantheorie mit großem Eifer verfolgt wurde, während die Diskussionen um „Stranger Things“ langsam aber sicher ein wenig abzuflauen beginnen.
"The Witcher" auf Platz 1? Kann das sein?
Die Überraschungen fangen aber genaugenommen schon bei Platz 1 an: Denn dass mit „The Witcher“ eine Serie die Top-Liste anführt, die gerade einmal 10 Tage alt ist, ist schon bemerkenswert.
Aber aufgepasst: Unter der Liste hat der Streamingdienst einen Disclaimer angefügt, der besagt, dass die erst im Dezember veröffentlichten Serien prognostizierte Zahlen beinhalten. Das bedeutet: Hier hat Netflix Hochrechnungen angestellt. Und die „Witcher“-Zahlen sind dann plötzlich deutlich weniger überraschend.
Denn zum einen ist das Interesse an Serien dann am größten, wenn sie gerade ganz neu sind und die vorangegangene Marketing-Kampagne den Kunden zuvor den Mund wässrig machte. Zum anderen erschien „The Witcher“ direkt zum Start der Weihnachtsfeiertage – also dann, wenn die meisten Menschen frei haben und zwischen diversen Familien-Festmahlen auch Zeit finden, zusätzlich ein paar Serien zu goutieren. Wurden nun gerade dieser Zeitraum hochgerechnet, aber nicht mit einbezogen, dass nach den ersten Tagen ein starker Abfall zu erwarten ist, ist es kein Wunder, dass „The Witcher“ so gut abschneidet.
Nicht nur bei Serien: "The Witcher" ist der größte Netflix-Erfolg überhaupt
Aber selbst dann, wenn man die Zahlen mit Vorsicht betrachtet, beeindruckt die Platzierung: Denn „The Witcher“ landet nicht nur bei den Serien auf Platz 1, sondern bei sämtlichen auf Netflix erschienen Inhalten des Jahres 2019. Und das ist wirklich mal eine Leistung.
Eine ebenso irre wie schöne Überraschung
Während es vielleicht ein wenig enttäuschend ist, dass es mit „How to Sell Drugs Online (Fast)“ nur eine deutschsprachige Serie in die Top 10 geschafft hat („Wir sind die Welle“ fehlt zum Beispiel), haben wir uns vor allem darüber gefreut, dass es auf Platz 10 mit „Love, Death & Robots“ tatsächlich eine abgefahrene FSK-18-Anime-Kurzfilm-Anthologie in die Liste geschafft hat. In der Schweiz und in Österreich hat es „Love, Death & Robots“ hingegen nicht geschafft – dort sind stattdessen „The I-Land“ und „Black Mirror“ noch mit in die Top 10 durchgebrochen.
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