„Joker“ erregte bereits lange vor Kinostart die Gemüter: Goldener Löwe in Venedig. Begeisterte Kritiker bei den Filmfestspielen in Toronto. Angst vor Nachahmungstätern und Amokläufen, vor allem in den USA. Berichte von schockierten Zuschauern.
Dementsprechend mussten wohl auch Regisseur Todd Phillips und Hauptdarsteller Joaquin Phoenix im Zuge der Promotion für „Joker“ vor allem über diese Themen sprechen oder wurden nach ihrer Meinung zu anderen Aufregerthemen wie dem ambivalenten Ende gefragt.
Dabei gibt es in „Joker“ auch noch andere Details zu entdecken, wie Phillips etwa auch im Rahmen eines Interviews auf dem Santa Barbara International Film Festival ziemlich deutlich machte.
Dort wurde der Regisseur nämlich auf die Kostüme in „Joker“ angesprochen, für die der zweifach Oscar-prämierte Kostümdesigner Mark Bridges (für „Der seidene Faden“ und „The Artist“) verantwortlich zeichnet. „Danach hat mich noch keiner gefragt und ich wollte schon immer mal darüber sprechen“, so Phillips. Und das aus gutem Grund:
Ein Anzug wechselt die Farbe
Der Kostümdesigner hätte nämlich die Idee gehabt, dass Arthur nur einen einzigen Anzug besitzt, den er bei seinem vergeblichen Stand-Up-Comedy-Versuch trägt und als er für seinen Auftritt bei Murray Franklin (Robert De Niro) übt – sowie natürlich beim jetzt schon ikonischen Tanz auf der Treppe und seinem Auftritt in der Murrays Show.
„Es ist immer derselbe Anzug, nur in unterschiedlichen Rottönen“, erklärte Phillips. „Aber absichtlich und subtil genug, hoffen wir, dass man nicht denkt, dass es drei verschiedene Anzüge sind. Es soll nämlich immer derselbe Anzug sein, mit dem Unterschied, dass Arthur die Farben immer deutlicher wahrnimmt.“ Am Anfang sei es ein tiefes Burgunderrot, dann eine Spur heller und schließlich der leuchtend rote Anzug, den wir am Schluss sehen (und bei dem Arthur seine Clownsweste trägt).
Die wechselnden Farben des Anzugs dienen also dazu, zu verdeutlichen, wie anders der am Anfang des Films noch recht bedrückte Arthur die Welt durch seine langsame Verwandlung in den Joker wahrnimmt.
Diese Idee von Bridges hätte er großartig gefunden, sagte Phillips noch. Man wollte außerdem die Gelegenheit nutzen, um zu verdeutlichen, was das Team hinter den Kulissen so alles zu ihrem Film beitrug, während alle Welt vor allem über den Regisseur sowie natürlich den Hauptdarsteller redet.
„Joker“ läuft seit dem 10. Oktober 2019 in den deutschen Kinos.
Ist Arthur überhaupt der echte Joker in "Joker"? Das sagen Joaquin Phoenix und Todd Phillips