Meine 3,5-Sterne-Kritik zu „Criminal Squad“ beginnt mit dem Satz…
Der von Gerard Butler verkörperte Cop Nick Flanagan hat solch dicke Eier, dass man sich ernsthaft fragt, wie er es überhaupt noch schafft geradeauszulaufen.
… und endet mit dem Fazit:
Wer hätte gedacht, dass es so viel Spaß machen kann, einem Haufen sich selbst maßlos überschätzender Rambos beim zweistündigen Schwanzvergleich zuzusehen.
Das klingt nach beinharter Cop-Action mit gehörigem Testosteron-Overkill – und das ist es auch! Zugleich gibt es aber natürlich wenig Filme dieses Genres, die (zumindest in der ungeschnittenen Originalfassung) 140 Minuten (!!!) lang sind.
Die erstaunliche Länge hat damit zu tun, dass Regisseur Christian Gudegast dann eben doch nicht nur zweieinhalb Stunden lang das breitbeinige Starke-Männer-Gehabe der Protagonisten zelebriert, um sie dann als die muskelbepackten Clowns zu entlarven, die sie in Wirklichkeit sind. Der Regisseur und Drehbuchautor erzählt zugleich auch eine ziemlich komplexe Heist-Geschichte mit einem überraschenden Ende, das direkt auf einen möglichen zweiten Teil hindeutet…
Wie steht es um eine Fortsetzung zu "Criminal Squad"?
Nach dem Ende ist jedenfalls klar: Die Macher wollten von Anfang an eine Fortsetzung drehen! Aber was die wollen, spielt ja in den seltensten Fällen die wichtigste Rolle – stattdessen steht das knallharte Business im Vordergrund…
„Criminal Squad“ hat bei einem Budget von 30 Millionen Dollar weltweit mehr als 80 Millionen Dollar wieder eingespielt. Das ist eine Größenordnung, wo eine Fortsetzung zwar noch kein absolutes Muss ist, man aber durchaus ernsthaft über ein Sequel nachdenken kann. Trotzdem ist mit dem US-Verleih STX ein wichtiger Partner des ersten Films ausgestiegen.
Normalerweise würde das wohl das Ende für ein solches Projekt bedeuten. Aber im Fall von „Criminal Squad 2“ stehen die Chancen auf eine Fortsetzung aktuell trotzdem gar nicht schlecht. Mit eOne ist ein neuer finanzstarker Produzent an Bord, der im vergangenen Mai beim Filmfestival in Cannes offenbar erfolgreich nach internationalen Partnern gesucht hat.
Ganz ehrlich: Als ich mich heute hingesetzt habe, um für den Artikel zu recherchieren, bin ich davon ausgegangen, dass ich am Ende einfach nur schreiben werde: Klappe zu, Affe tot! Aber Pustekuchen: „Criminal Squad 2“ hat eine sehr reelle Chance, realisiert zu werden – und wir hätten jedenfalls auch voll Bock auf den Film!
Darum würde es im Sequel zu "Criminal Squad" gehen
Achtung: Dieser Abschnitt enthält Spoiler zum Ende „Criminal Squad“!
Im Finale von „Criminal Squad“ liefern sich zwar die harten Männer Ray Merriman (Pablo Schreiber) und Nick Flanagan (Gerard Butler) einen knüppelharten Shootout inmitten eines Staus in Los Angeles. Aber anschließend kommt heraus, dass die beiden Testosteron-Bullen gar nicht wirklich die Zügel in den Händen hielten, sondern vielmehr Rays Nerd-Handlanger Donnie Wilson (O'Shea Jackson Jr.) die ganze Sache von Anfang an durchgeplant hat.
Er haut dann auch mit dem Geld ab und in einer Szene ganz am Ende sehen wir, wie er als Barkeeper in Europa offenbar bereits sein nächstes Ziel ausspäht. „Criminal Squad 2“ dürfte deshalb davon handeln, wie US-Cop Nick Flanagan nach Europa kommt, um hier noch eine alte Rechnung zu begleichen…
Criminal Squad