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    "Star Wars 3: Die Rache der Sith": George Lucas macht Padme zur Gebärmaschine

    Viele Fans packen „Episode 3“ in ihrer persönlichen „Star Wars“-Bestenliste weit nach oben. Der düstere Prequel-Abschluss hat seine Qualitäten – aber wie George Lucas hier mit Padme (Natalie Portman) umgeht, stört unseren Autor gewaltig.

    20th Century Fox

    +++ Meinung +++

    Anakin Skywalker (Hayden Christensen) wird in „Star Wars 3: Die Rache der Sith“ psychisch wie physisch zerstört, wenn er seine Seele dem Imperator überschreibt und sich auch körperlich in Darth Vader verwandelt, einen Cyborg. So großartig George Lucas diese Transformation inszeniert, als das Atmen von Anakins sterbender großer Liebe endet und vom ikonisch-blechernen Vader-Schnaufen abgelöst wird, so schlimm finde ich, wie er in seinem Prequel-Finale allgemein mit Padme (Natalie Portman) umspringt: Aus der ehemaligen Hauptfigur wird eine Gebärmaschine.

    Bis Disney die „Star Wars“-Rechte kaufte und mit neuen Filmen fortsetzte, spielten Frauen in „Star Wars“ höchstens in Ausnahmefällen eine Hauptrolle. Genaugenommen gab es in sechs Filmen nur zwei weibliche Figuren, die der Rede wert sind: Leia (Carrie Fisher) und Padme. Die „Star Wars“-Filme sind schlicht Kinder ihrer Zeit und wandelten sich Mitte der 2010er-Jahre, als auch andere Hollywood-Filme weiblicher wurden. Umso trauriger, dass George Lucas seine Padme schon 1999 – in „Star Wars 1: Die dunkle Bedrohung“ – als selbstständige Heldin etablierte, dann jedoch in „Star Wars 2: Angriff der Klonkrieger“ und vor allem in „Die Rache der Sith“ zum Anhängsel von Anakin verkümmern ließ.

    Padme ist egal

    „Episode 3“ ist meist dann am stärksten, wenn es um Anakin und Obi-Wan geht, um die brüchige, ebenso vertraute wie spannungsgeladene Beziehung zwischen zwei Freunden und Jedi-Brüdern auf Augenhöhe. Padme jedoch, die in „Episode 1“ bei einer Revolution gegen Droiden-Besatzer mitmachte und die Mutter der späteren Ober-Rebellin Leia ist, steht in Teil 3 vor allem schwanger in der Gegend rum und guckt traurig. Mit ihrer in „Episode 2“ (wenig nachvollziehbar) beginnenden Liebe zu Anakin scheint auch ihr Kampfgeist erloschen zu sein. Aber anstatt dass Lucas diese ja durchaus denkbare Figurenentwicklung irgendwie problematisiert, ist ihm Padme leider einfach nur egal – sie ist in der Handlung ausschließlich dazu da, Anakin den Hauptgrund für seinen Seitenwechsel zu liefern und seine Kinder zu gebären.

    Anschließend, als es im Plot keinen Platz mehr für Padme gibt, stirbt sie – und auch ihr Tod ist rein funktional: Er soll Anakins Verwandlung in Darth Vader halt noch ein bisschen tragischer machen, nach dem Motto: Schaut mal, jetzt hat der Ex-Jedi in seiner Wut auch noch die Frau getötet, die er eigentlich retten wollte.

    Als „Star Wars 3: Die Rache der Sith“ 2005 im Kino startete, war er für mich das beste „Star Wars“-Prequel. Und ich mag ihn nach wie vor (alleine schon wegen dieser großartigen Szene, in der Palpatine seinen Zögling Anakin in der Opern-Loge so ganz nebenbei, total lässig-diabolisch auf die Dunkle Seite zieht). Doch je mehr ich über Padme nachgedacht habe, desto stärker hat der Film für mich verloren. Heute macht nicht Anakins Zerstörung für mich die große Tragik von „Star Wars 3“ aus, sondern Padmes – allerdings nicht auf die Art, die Lucas im Sinn hatte.

    „Star Wars 3: Die Rache der Sith“ läuft am 4. Oktober ab 20.15 Uhr auf ProSieben.

    Darum dürfte "Episode 2: Angriff der Klonkrieger" für "Star Wars 9" wichtig sein
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