Casting-Gerüchte im Internet, die das Marvel-Universum betreffen, gibt es wie Sand am Meer. Es wurde bereits von fast jedem Schauspieler mit einem gewissen Profil gemunkelt, er solle eine Rolle in Disneys Franchise-Flaggschiff übernehmen. Meist stellen sich diese Gerüchte jedoch als Wunschdenken oder einfach komplett heiße Luft heraus. Jüngste Spekulationen, nach denen „Breaking Bad“-Superschurke und -Publikumsliebling Giancarlo Esposito eine noch nicht spezifizierte Figur im MCU verkörpern soll, könnten sich ebenso als falsch herausstellen, bringen den Schauspieler jedoch ins Gespräch und regen zum freudigen Überlegen an, für welchen Part der charismatische Charakterkopf wohl am besten geeignet wäre.
Ein besonders interessanter Vorschlag stammt dabei von „X-Men: Erste Entscheidung“-Autor Zack Stentz, der das Gerücht auf Twitter teilte und verkündete, den US-Amerikaner am liebsten in der Rolle des „X-Men“-Gegenspielers Magneto sehen zu wollen. Dabei löste er auch gleich ein Problem mit der Figur, dem sich die Verantwortlichen bei Marvel wohl ebenfalls stellen müssen, sobald sie den mächtigen Mutanten in das bestehende Marvel-Universum integrieren.
Das Magneto-Problem
Magnetos Charakter und alles wofür er steht speist sich nämlich aus seiner Hintergrundgeschichte: Der als Max Eisenhardt geborene Mutant ist nämlich ein deutscher Jude und Holocaustüberlebender. In den Filmen trägt er ausschließlich den Namen Erik Lehnsherr, in den Comics ein Deckname, der ebenfalls seine Herkunft erahnen lässt. Viele seiner Ansichten resultieren aus den Traumata seiner Kindheit und seiner Abscheu vor den Taten der menschlichen Rasse.
Dass dieser Hintergrund für Magneto so essentiell ist, stellt Kevin Feige und Co. vor ein nicht unwesentliches Problem: Würde man die Geschichte so beibehalten, wäre Magneto im heutigen MCU bereits über 90 Jahre alt. Da es sich um Fantasy-Filme handelt, könnte man zwar trotzdem einen jüngeren Schauspieler besetzen, müsste dies jedoch zusätzlich erklären. Laut Stentz könne man mit Esposito einen komplett anderen Ansatz wählen, der die Tragik der Figur trotzdem nicht unterschlägt.
So könnte Magneto im MCU aussehen
So wäre Magneto in seiner Version ein Tutsi, der als junger Mann den Völkermord in Ruanda in den 1990er-Jahren miterlebt hat. So könne Esposito, der mütterlicherseits afrikanische Wurzeln hat, mit seiner Interpretation der Figur etwas freier hantieren und ihr zusätzliche Glaubwürdigkeit und Alleinstellungsmerkmale verleihen.
Magneto einfach seine jüdische Identität und das damit verbundene, spezifische Leid zu nehmen, wäre aber möglicherweise nicht im Geiste seiner ebenfalls jüdischen Erfinder Stan Lee und Jack Kirby, weshalb die Verantwortlichen bei Marvel zögern könnten, eine so drastische Änderung an der Figur vorzunehmen. Esposito, sollte er denn tatsächlich zeitnah ins MCU kommen, würde voraussichtlich ohnehin in einer anderen Rolle besetzt werden. Bis zum Einmarsch der X-Men müssen wir uns nämlich noch einige Jahre gedulden.
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