Mein Konto
    Hass-Kampagne gegen 8. Staffel "Game Of Thrones": HBO-Boss erteilt Medien-sind-Schuld-Theorie eine Absage

    Schauspieler Conleth Hill hat die Fankritik an der finalen Staffel auf eine von „den Medien“ gelenkte Kampagne zurückgeführt, HBO-Chef Casey Bloys hat dieser Aussage nun widersprochen, stellt dafür aber einen anderen interessanten Vergleich an ...

    HBO

    Vor zwei Wochen kam die Sprache beim Comic-Con-Panel zu „Game Of Thrones“ wenig überraschend auch auf die Online-Petition, laut der die achte Staffel noch einmal neu gedreht werden soll und die zum damaligen Zeitpunkt bereits von mehr als 1,5 Millionen enttäuschten Fans „unterschrieben“ worden war. Schauspieler Conleth Hill, der bereits seit der ersten Staffel „Game Of Thrones“ den in Königsmund hervorragend vernetzten Eunuchen Varys verkörpert, unterstellte dabei, dass die Fans lediglich von einer medialen Kampagne vom rechten Weg abgebracht wurden: „Wir sind sehr dankbar dafür, dass ihr über die Jahre so treue Fans wart, und ich denke, dass das die Realität ist und nicht eine von den Medien angeführte Hass-Kampagne.“

    Dass am Ende natürlich die Medien an allem schuld sind, ist inzwischen längst eine derart leere Anti-Argumentation-Floskel, dass man leicht über den Ausrutscher hinwegsehen könnte. Hill ist halt nach sieben Jahren voller Lob von den Reaktionen ausgerechnet auf die finale Staffel enttäuscht, dazu noch die Druckreaktion bei der Comic-Con – geschenkt. Aber was an der Aussage wirklich verstört, ist, dass er den Fans im selben Moment ja auch ihre Mündigkeit abspricht, so nach dem Motto: Wenn ihr uns mögt, dann seid ihr echte Fans, und wenn ihr uns nicht mögt, dann hat euch jemand anderes etwas eingeflüstert. Dass die Fans tatsächlich legitime Argumente für ihre negative Meinung haben könnten, kommt in dieser Gleichung hingegen gar nicht vor.

    Jetzt meldet sich der Big Boss

    Nachdem Conleth Hills Aussagen wenig überraschend dann doch einige Wellen geschlagen haben, wurde nun auch der HBO-Präsident Casey Bloys in einem Interview mit TVLine mit dem Statement konfrontiert. Seine ebenso kurze wie klare Aussage:

    Ich denke nicht, dass die Medien dafür eine Verantwortung tragen.

    Allerdings hat sich Bloys natürlich schon so seine Gedanken gemacht, wie es zu den teilweise doch heftigen Reaktionen kommen konnte: „Das ist das Gute/Schlechte an einer Serie, die dermaßen populär war – wenn es auf das Finale zusteuert, dann haben die Zuschauer sehr spezifische Ideen, wie es enden soll. Aber ehrlicherweise zählt für mich nur, dass die Schöpfer genau die Story erzählen konnten, die sie erzählen wollten.“ Soweit der übliche Marketing-Kommentar. Aber dann hat sich Bloys doch noch zu einem interessanten Vergleich und einer spannenden Prognose hinreißen lassen: „Es ist ein bisschen wie mit der Religion und der Politik – niemanden wird jemand anderen von seiner Meinung überzeugen können. Ich glaube, dass die gesamte Serie – und spezifisch die finale Staffel – noch über viele Jahre hinweg debattiert werden wird.“

    Anschließend wurde Bloys dann auch noch nach den Showrunnern David Benioff and D.B. Weiss gefragt, die kurz vor dem Auftritt bei der Comic-Con doch noch einen Rückzieher gemacht haben: „Ich weiß nicht, warum sie abgesagt haben. Aber ich kann Ihnen erzählen, dass ich persönlich auch manchmal für Sachen zusage und wenn der Termin dann näherkommt, sage ich: ‚Oh, ich will das nicht machten.‘“

    HBOs Nachschub für "Game Of Thrones"-Fans: Fantasy-Serie "Circe" über griechische Mythen in Arbeit
    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top