Viel gab es bisher zur „The Witcher“-Adaption von Lauren Schmidt („Marvel's Daredevil“) noch nicht zu sehen. Der erste Trailer zeigte den Monsterjäger Geralt von Riva (Henry Cavill) immerhin in vielfältiger Aktion – und gewährte nebenbei auch anderen zentralen Figuren wie Ciri (Freya Allan) und Yennefer (Anya Chalotra) knappe Auftritte. Von einem lakonisch-trockenen Spruch Geralts abgesehen, umgibt den Trailer eine Atmosphäre der Tristesse und Hoffnungslosigkeit.
Dazu kommen Clips, die bisher nur hinter verschlossenen Türen gezeigt wurden. Einer dieser Ausschnitte zeigt Yennefer an einem Strand, wie sie einen weiblichen Babykadaver im Arm hält. Sie räsoniert über das kaum zu ertragende, leidvolle Leben, das eine Frau führen müsse – und äußert die Überzeugung, dass ein Säuglingstod diesem Dasein vorzuziehen sei.
Bei diesem Übergewicht an Düsternis – das der hoffnungsleeren Welt von „The Witcher“ im Grunde ja bestens zu Gesicht steht – kommt aber die Frage auf: Wie ist es um den Humor bestellt? Einen ähnlich pessimistischen Fantasy-Weltentwurf lieferte zuletzt „Game Of Thrones“. Nur generierte man hier einen notwendigen Ausgleich zum Elend des Szenarios, indem man den launigen Sprüchen von Profi-Zynikern wie Tyrion Lannister genügend Raum zur Entfaltung gab. Und immerhin ist auch Geralt bekannt wie berüchtigt für seinen bissigen Sarkasmus. Der Witz der Erzählungen punktet insbesondere dann, wenn dieser mit seinen Weggefährten, Zwerg Zoltan Chivay und – im Trailer besonders schmerzlich vermisst – dem zotenverliebten Barden Dandelion aka Jaskier, unterwegs ist.
Wo sind Dandelion und Zoltan?
In einem Interview mit ComicBook.com gab Yennefer-Darstellerin Anya Chalotra Entwarnung: Dandelion wird nicht nur in der Serie vorkommen, sondern auch eine sehr große Rolle spielen. Und die einmalige Dynamik zwischen ihm, Geralt und Yennefer, die gerade im Zusammenspiel auch finstere Momente gerne mal lässig kommentieren, soll von der Serie gezielt aufgegriffen werden. Gespielt wird der Poet mit dem Schalk im Nacken von Joey Batey („Knightfall“). Ein gänzliches Ausbleiben von Humor ist bei „The Witcher“ demnach nicht zu befürchten.
Von grobschlächtigen Zoltan Chivay ist bisher aber noch keine Spur in der Serien-Adaption zu finden, was durchaus daran liegen könnte, dass er erst 1996 in „Feuertaufe“, dem fünften Buch der Witcher-Reihe, eingeführt wurde. Wir würden ihn dennoch ziemlich vermissen.
Basieren wird die Witcher-Verfilmung bekanntlich nicht so sehr auf den Videospielen von CD Projekt Red, mit denen die Reihe zur letztgültigen Berühmtheit gelangte, sondern primär auf dem Roman-Universum des Witcher-Schöpfers Andrzej Sapkowski. Genauer gesagt widmet man sich in der Serienadaption wohl unter anderem der ersten Kurzgeschichtensammlung namens „Der letzte Wunsch“ (ursprünglich 1993, in deutscher Übersetzung 1998 erschienen). Da die erste Staffel acht Episoden umfassen wird und „Der letzte Wunsch“ sich aus sieben Geschichten zusammensetzt, ist gut vorstellbar, dass die finale Episode lose Erzählfäden zusammenführt und als Scharnier für die zweite Staffel fungieren wird. Aber das ist freilich noch Spekulation.
Einen genauen Starttermin gibt es für die Netflix-Serie „The Witcher“ offiziell noch nicht. Gemunkelt wird aber, dass sie im Dezember 2019 erscheint.
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