Schon länger ist bekannt, dass die Autoren J.D. Payne und Patrick McKay die Hauptverantwortlichen hinter der „Herr der Ringe“-Serie sind. Sie werden als sogenannte Showrunner alle Zügel in der Hand halten. Unterstützt werden sie von Juan Antonio Bayona. Der „Jurassic World: Das gefallene Königreich“-Regisseur wird die beiden Auftaktfolgen inszenieren, eine besonders wichtige Aufgabe, da er dadurch den visuellen Stil mitvorgibt, an dem sich die späteren Regisseure orientieren müssen.
Doch natürlich kann dieses Trio eine so gigantische Serie wie es Amazons „Der Herr der Ringe“ werden soll, nicht alleine wuppen. Daher haben sie ein großes Kreativteam um sich geschart, das Amazon nun in einem Teaser enthüllt hat.
Das Video zeigt, dass Amazon vor allem die bisherigen Produktionen der Mitarbeiter in den Vordergrund stellt, schließlich befinden sich darunter viele prominente Titel. Eingeleitet von einer Schreibmaschine erfahren wir so, dass Gennifer Hutchison und Helen Shang zum Autorenteam gehören, was natürlich deutlich mehr Wirkung hat, wenn man gleich erfährt, dass Hutchison zu den Schreibern von Serien-Meisterwerken wie „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“ gilt und Shang den Netflix-Hit „Tote Mädchen lügen nicht“ in ihrer Vita stehen hat.
Auch Jason Cahill, Justin Doble und Stephany Folsom, Autoren, die dem gemeinen Fan erst einmal nichts sagen dürften, werden mit Referenzen wie „Die Sopranos“, „Stranger Things“ und „Toy Stoy 4“ gleich eindrucksvoller. Ein besonderer Coup ist den Machern mit Bryan Cogman gelungen. Der gehörte zu den zentralen Köpfen hinter dem großen Fantasy-Hit „Game Of Thrones“, dem Amazon mit seiner „Herr der Ringe“-Serie auch ein Stück weit nacheifern will. Der dreifache Emmy-Preisträger schrieb bei „GOT“ die sogenannte Produktionsbibel mit allen Regeln und wichtigen Details für die Serie, war so etwas wie der Hüter, das Mastermind über den Kanon, schrieb elf Episoden selbst und war später auch einer der leitenden Produzenten.
Eine Legende und Oscarpreisträger als echter Coup
Bei einer Fantasy-Serie sind natürlich die Kostüme, die Sets und die Spezialeffekte sehr wichtig. Dass es durchaus Fans begeistern dürfte, dass Kate Hawley sich um die Kostüme kümmert, verschenkt Amazon fast sogar ein bisschen. Titel wie „Crimson Peak“, „Edge Of Tomorrow“ und „Suicide Squad“ sind in dieser Hinsicht zwar eindrucksvolle Referenzen, Mittelerde-Fans dürfte aber viel mehr interessieren, dass Hawley Teil von Peter Jacksons Firma WETA ist und so an vielen Filmen des Regisseurs gearbeitet hat – zuletzt an „Mortal Engines“ aber auch an „Der Hobbit“-Trilogie.
Rick Heinrichs ist dagegen ein Name, der intensiven Kinoliebhabern durchaus was sagen könnte – auch ohne die Nennung von Titeln wie „Sleepy Hollow“ oder „Star Wars: Die letzten Jedi“ im Video. Der Oscarpreisträger ist eine Produktionsdesigner-Legende, der mit viel Liebe und Detailarbeit außergewöhnliche Sets baut, weswegen Tim Burton immer wieder auf ihn zurückgreift. Weil Heinrichs sich extrem viel Zeit nimmt, hat er nicht so viele Produktionen in seiner Vita wie einige Kollegen, aber gerade deswegen ist seine Verpflichtung ein echter Coup. Denn zum ersten Mal seit seinem Kino-Durchbruch mit „Fargo“ und „The Big Lebowski“ von den Coen-Brüdern wird er wieder die intensive, da sich über mehrere Jahre erstreckende Arbeit für eine Serie übernehmen.
Jason Smith leitet derweil das Team für die Spezialeffekte. Für „The Revenant“ heimste er eine Oscarnominierung ein, auch „The Avengers“ und „Super 8“ werden im Video als Referenz genannt, eine Liste, die man noch um diverse „Transformers“-Filme, „Kong: Skull Island“ oder „Pacific Rim“ erweitern könnte.
Tolkien-Fans jubilieren
Dass sich im Netz bereits zahlreiche Jubelstimmen von Tolkien-Fans finden, hat aber nicht nur mit Namen wie Cogman, Heinrichs und Smith zu tun, sondern mit den beiden letzten Personen im Video: Professor Tom Shippey gilt als weltweit größter Experte für J.R.R. Tolkien und dessen erfundene Welt Mittelerde, traf den Autor noch persönlich und arbeitete auch als Berater eng mit Peter Jackson an dessen „Der Herr der Ringe“-Trilogie.
Letzteres trifft auch auf John Howe zu. Der Konzeptzeichner arbeitete mit Jackson nicht nur an „Der Herr der Ringe“, sondern auch an den „Der Hobbit“-Filmen. Wie wichtig seine Arbeit ist, kann man außerdem in der Dokumentation „John Howe: There and Back Again“ sowie unter anderem auch in dem Buch „There And Back Again: The Map Of The Hobbit“ sehen.
Darum geht es in der "Herr der Ringe"-Serie
Wie auch der neue Teaser zeigt, spielt die Serie im sogenannten Zweiten Zeitalter und damit lange vor den Ereignissen der Filme. In dieser Zeit erstarkt vor allem Saurons Macht. Auch wenn es noch keine konkreten Details gibt, gehen wir davon aus, dass dies sowie die Entstehung der Ringe ein großes Thema sein wird. Außerdem fällt der Aufstieg und der Untergang der sternenförmigen Insel Númenor, die zwischen Mittelerde und dem westlichen Kontinent Aman im Meer liegt, ins Zweite Zeitalter und würde mit Sicherheit einige tolle Geschichten und Bilder für die Serie hergeben.
Nachdem das Kreativteam versammelt ist, dürfte aktuell auch das Casting der Schauspieler auf Hochtouren laufen. Offizielle Ankündigungen gibt es dazu noch nicht, doch mit der noch relativ unbekannten Markella Kavenagh ist bereits ein erster Name durchgesickert.
"Der Herr der Ringe"-Serie: Die erste Schauspielerin wurde gefunden