Der Netflix-Thriller „Point Blank“ ist kein Remake von John Boormans gleichnamigem Meisterwerk mit Lee Marvin aus dem Jahr 1967. Er basiert auch nicht auf dem gleichnamigen Gefängnis-Actioner mit Mickey Rourke und Danny Trejo aus dem Jahr 1968. Und mit Kathryns Bigelows Extremsportler-als-Bankräuber-Kultfilm „Point Break“ (auf Deutsch: „Gefährliche Brandung“) mit Patrick Swayze und Keanu Reeves sollte man ihn schon mal gar nicht in Verbindung bringen.
Stattdessen ist der neue Film von Horror-Action-Spezialist Joe Lynch („Mayhem“, „Everly“) ein Remake des französischen Action-Geheimtipps „Point Blank - Aus kurzer Distanz“ aus dem Jahr 2010, in dem ein Krankenhauspfleger (Gilles Lellouche) dummerweise dem falschen Kriminellen (Roschdy Zem) das Leben rettet und so seine ganze Familie in Gefahr bringt. Begeistert hat uns an dem Film, der in einer einzelnen Nacht spielt, vor allem seine Effizienz:
„Die Erzähl- und Spannungsstruktur von „Point Blank" ist dicht, die Regie konzentriert – da ist kein Gramm Fett zu viel dran, jeder Schauplatz bekommt genau die Leinwandzeit, die Cavayé braucht, um das Potential der einzelnen Episoden auszureizen. In der Topologie des Raumes Paris geht es nicht nur rechts und links durch Gassen, Straßen und Türen, sondern freilich auch hoch und runter, quer über die Straße von Fenster zu Fenster – in bester Tradition der ‚Bourne‘-Filme mit Matt Damon.“
- aus der FILMSTARTS-Kritik zu „Point Blank – Aus kurzer Distanz“
Im US-Remake mit den Marvel-Stars Anthony Mackie (Falcon unter anderem in „Avengers 4“) und Frank Grillo (Crossbones in „The First Avenger: Civil War“) scheint nun zwar die Story dieselbe zu sein, allerdings sieht die Inszenierung zumindest im Trailer sehr viel „konventioneller“ aus als noch im ungewöhnlich dichten und intensiven französischen Original. Aber ob sich dieser Eindruck bestätigt oder nicht, erfahren wir natürlich erst, wenn dann der vollständige Film weltweit zeitgleich auf Netflix erscheint – am 12. Juli ist es soweit.
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