Wilder Genre-Mix vom "Spring Breakers"-Regisseur: Der Trailer zu "Baby Invasion" beamt euch in eine völlig verrückte Multiplayer-Welt
Björn Schneider
Björn Schneider
-Freier Autor
Seit Björn als Kind „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Hook“ gesehen hat, ist er vom Medium Film und seinen (audio-)visuellen Möglichkeiten fasziniert. Am liebsten schaut er Horror, Western, Mystery und Thriller. Musicals und romantische Komödien kosten ihn allerdings Überwindung.

Multimedia, Streaming, Web-Games, KI: Das sind die Zutaten, aus denen sich „Baby Invasion“ von Harmony Korine inhaltlich zusammensetzt. Kinofans erwartet eine abgedrehte Genre-Mixtur in schriller Videospiel-Ästhetik. Hier seht ihr den Trailer:

Ein Ego-Shooter inmitten einer ultramodernen, interaktiven Digital-Welt: So lässt sich das, was uns der Tech-affine Regisseur Harmony Korine in seinem neuesten Film „Baby Invasion“ serviert am ehesten zusammenfassen. Wie bei Korine üblich, geht es kontrovers und abseitig zu.

Um Konventionen scherte sich der Kalifornier aber ohnehin noch nie – seit jeher beschreitet er unbekanntes filmisches Terrain abseits des Massengeschmacks. Bei der Kritik und etlichen Regie-Kolleg*innen kommen seine irritierenden Arbeiten trotzdem – oder gerade deshalb – oftmals ziemlich gut an (Regie-Altmeister Werner Herzog lobt einst Korines Debüt „Gummo“ in den allerhöchsten Tönen), im Gegensatz zum Publikum. Diskussionen rufen sie allemal hervor.

Wieso also sollte Korine, der sich 2012 mit seinem Krimi-Drama „Spring Breakers“ an den Mainstream wagte, an seiner mutigen Arbeits- und Herangehensweise etwas ändern? Korine bleibt sich mit „Baby Invasion“ treu und sein wilder Horror-Sci-Fi-Action-Hybrid in Found-Footage-Optik begeisterte auch unseren Chefredakteur Christoph Petersen.

Baby Invasion

In seiner offiziellen FILMSTARTS-Kritik (4 von 5 Sternen) betont er vor allem Korines Wagemut und Hang zu (visuellen) Experimenten. Für Christoph ist „Baby Invasion“ ein „multimedialer Overkill“, der „aussieht wie ein Game, das aussieht wie ein Live-Stream“.

Söldner mit Babyfaces: Darum geht’s in "Baby Invasion“

Im Mittelpunkt steht ein extrem realistisches Multiplayer-Spiel im Stile eines Shooters, in dem die Player (schwer bewaffnete Söldner) in die Villen der Reichen und Mächtigen eindringen, um möglichst viel Geld zu erbeuten – und das natürlich ohne erkannt zu werden. Interessierte können das Spiel per Livestream im Netz verfolgen, jedoch ist „Baby Invasion“ kein „normales“ Online-Game. Denn die Spielenden agieren in der echten Welt – alles sieht aus wie ein Spiel, ist aber blutige Realität.

Den Filmtitel nimmt Korine dabei wörtlich: Digitale Babygesichter verbergen die Identität der Einbrecher. Und entsprechend verstörend gestaltet sich das Szenario, wie man in der Filmvorschau sehen kann. Brutale, komplett in Schwarz gehüllte Söldner mit lachenden, knuffigen Babyfaces als Visage verschaffen sich Zugang zu den schönsten Anwesen und sorgen in den Villen für ordentlich Chaos und Zerstörung. Auch heftigere Gewaltspitzen deutet der Trailer an.

Einen deutschen Kino- oder sonstigen Starttermin gibt es für „Baby Invasion“ aktuell leider noch nicht.

Die Wartezeit bis dahin verkürzt man sich daher am besten mit Filmen im Heimkino. Unser Streaming-Tipp zu Terence Malicks epischem „Ein verborgenes Leben“ widmet sich einem viel zu unbekannten Film, der aufgrund seiner Bildsprache und experimentierfreudigen Umsetzung auch Fans von Harmony Korine ansprechen könnte:

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