Das jüngere, vor allem durch die Regisseure Jafar Panahi („Taxi Teheran“) und Asghar Farhadi („Nader und Simin“) bekannte iranische Kino lässt sich grob dadurch charakterisieren, dass die Figuren viel Zeit in Autos verbringen und in bestem Sinne menschlich gezeigt werden: Sie fahren Auto, weil sie wenigstens hier Ruhe haben vom religiös begründeten Regime und sie treffen Entscheidungen, die mal ehrbar sind und mal verwerflich, aber selten einfach.
In „Eine moralische Entscheidung“ von Vahid Jalilvand stößt das Auto des Gerichtsmediziners Kaveh Narmina (Amir Aghaee) mit dem Roller der vierköpfigen Familie von Moosa (Navid Mohammadzadeh) zusammen. Kaveh entschädigt Moosa großzügig und der einzige Verletzte, der achtjährige Amir, hat nur leichte Wunden. Doch am nächsten Morgen ist der Junge tot. Zwar diagnostiziert Kavehs Kollegin Dr. Sayeh Behabahani (Hediyeh Tehrani) bei der Obduktion eine Lebensmittelvergiftung als Todesursache, doch Kaveh glaubt, dass er verantwortlich ist. Soll er der Sache weiter nachgehen?
„Eine moralische Entscheidung“ startet am 20. Juni 2019 in den deutschen Kinos.
Eine moralische Entscheidung