Vor der achten Staffel „Game Of Thrones“ erreichten die Fan-Spekulationen darüber, wer denn nun die Wiedergeburt von Azor Ahai und damit der Prinz, der verheißen wurde, sei, ihren Höhepunkt: Jon Snow (Kit Harington)? Daenerys (Emilia Clarke)? Oder würde jemand gänzlich Unerwartetes den Nachtkönig töten und damit die zweite Invasion der Weißen Wanderer verhindern?
Tatsächlich rettete schlussendlich Arya (Maisie Williams) den Tag und die Welt der Menschen, doch tat sie das offenbar nicht, weil sie nun die Prinzessin, die verheißen wurde, ist (die Prophezeiung passt nicht besonders gut auf sie), sondern aufgrund einer anderen Weissagung, die Melisandre (Carice Van Houten) ihr in der dritten Folge der achten Staffel ins Gedächtnis ruft.
Das sorgte natürlich für einigen Unmut unter den Fans, die bemängelten, dass all die Hinweise auf und Überlegungen zu Azor Ahai zu nichts geführt hatten. Doch zum einen ist es natürlich die Schuld der Macher, dass sich unzählige Reddit-Kommentatoren und YouTube-User stundenlang den Kopf über den wirklich wahren Azor Ahai zerbrochen haben. Und zum anderen hat sich die Prophezeiung vom Prinzen, der verheißen wurde, im Finale eben doch noch erfüllt – wenn auch auf gänzlich andere Weise als gedacht.
Jon Snow ist Azor Ahai
Denn wenn man sich die Prophezeiung und alles drumherum genauer ansieht, dann erkennt man, dass darin gar nicht notwendigerweise von den Weißen Wanderern die Rede ist. In der Legende von Azor Ahai ist nur die Rede davon, dass er mit seinem Schwert Lichtbringer die Dunkelheit, die über der Welt lag, vertrieb. Klar, sehr wahrscheinlich war Azor Ahai damals daran beteiligt, die Eiskreaturen zurückzuwerfen, doch das bedeutet nicht unbedingt, dass auch seine Wiedergeburt die Weißen Wanderer bei ihrer Rückkehr aufhalten muss.
Das zeigt sich nun auch daran, wie sich die Prophezeiung vom Prinzen, der verheißen wurde, in „Game Of Thrones“ erfüllt hat. Jon hat zwar nicht den Nachtkönig getötet, aber er hat trotzdem die Welt gerettet, indem er die Tyrannin Daenerys getötet hat, die drohte, die Welt mit Drachenfeuer und fehlgeleitetem Eifer ins Dunkel zu stürzen.
Daenerys ist Nissa Nissa
Und auch eine weitere Parallele zur Legende von Azor Ahai findet sich bei Jon und Daenerys. Die Geschichten über den Helden besagen nämlich, dass er dreimal versuchte, eine Waffe zu schmieden, mit der er die Dunkelheit vertreiben konnte. Doch das gelang ihm erst, als er das frisch geschmiedete Schwert ins Herz seiner geliebten Frau Nissa Nissa stieß, um die glühende Klinge abzukühlen.
Im Finale der achten Staffel „Game Of Thrones“ stößt Jon seiner geliebten Daenerys zwar kein glühendes Schwert ins Herz, sehr wohl allerdings seinen Dolch – und hält damit die drohende Dunkelheit auf.
Der Prinz, der verheißen wurde
Auch abgesehen von der Parallele Jon – Azor Ahai und Daenerys – Nissa Nissa passt die Prophezeiung vom Prinzen, der verheißen wurde, sehr gut auf Jon. Wie und warum genau die einzelnen Elemente zutreffen, erfahrt ihr hier:
Jon Snow in der 8. Staffel "Game Of Thrones": Azor Ahai, König von Westeros – oder das nächste prominente Opfer?Interessant ist aber, dass sich im Finale ein Teil der Prophezeiung buchstäblich erfüllt hat, bei dem viele Fans vorher an eine eher metaphorische Bedeutung gedacht haben: Eines der Merkmale des Prinzen ist nämlich, dass er Drachen aus Stein erwecken soll – und genau das tut Jon, als er sich in „Der Eiserne Thron“ auf den Weg macht, um Daenerys zu konfrontieren:
Auf dem Weg zum Thronsaal trifft Jon auf Drogon, der unter einem Haufen Schutt, Steinen, Asche und Schnee liegt und ruht, womöglich sogar schläft. Als Jon sich der Treppe nähert wacht Drogon auf und kommt unter seinem Schutthaufen hervor. Jon hat also im wahrsten Sinne des Wortes einen Drachen aus Stein erweckt – wenn auch nicht mehrere, wie es die Prophezeiung eigentlich verlangt.