Pokémon-Fans dürften große Freude an Ryme City haben. Der Schauplatz von „Meisterdetektiv Pikachu“ strotzt nur so vor liebevollen Anspielungen auf die Spiele und den Anime. Pokémon leben Seite an Seite mit den Menschen und erfüllen unterschiedliche Funktionen in der Gesellschaft, anstatt ihr Dasein einfach nur in Pokébällen zu fristen. Den Autoren des Films ist es gelungen, die kuriosen Eigenarten der einzelnen Wesen hervorzuheben und sie dennoch plausibel in die Großstadt zu integrieren. Mal sorgt das für echte Lacher, mal bereichern die Interaktionen zwischen Menschen und Pokémon das Getümmel im Hintergrund.
Wir präsentieren euch hier die Pokémon, die in „Meisterdetektiv Pikachu“ besonders gut umgesetzt sind. Dabei lassen wir Pikachu selbst und all die Pokémon, die sich stark am Anime orientieren, außen vor. Diese haben wir nämlich bereits in einem anderen Artikel hervorgehoben. Hier geht es vor allem um Originalität und wie die Kreaturen mit ihren besonderen Fähigkeiten und Charakterzügen die fiktive Welt von „Meisterdetektiv Pikachu“ bereichern.
Die lustigsten Pokémon
Es gibt eine Menge lustiger Momente in „Meisterdetektiv Pikachu“, doch die Szenen mit Pantimos enthalten die mit Abstand besten Gags des ganzen Films. Bei ihren Ermittlungen stoßen Pikachu (Ryan Reynolds) und Tim (Justice Smith) auf das Pantomimen-Pokémon, welches es den beiden besonders schwer macht, an Informationen zu kommen. Das clownartige Wesen nimmt das Verhör nämlich nicht besonders ernst und macht daraus eine Scharade. Leider wurde ein Großteil der Szene schon in den Trailern gezeigt, doch auf einige zusätzliche Gags im Film dürfen sich die Kinobesucher trotzdem freuen.
Neben Pantimos gibt es auch einige andere Pokémon in „Meisterdetektiv Pikachu“, die auf humorvolle und sympathische Weise in kurzen Szenen für Lacher sorgen. Da wäre zum einen Snubbull, der treue Begleiter des Polizeichefs (Ken Watanabe), der nach außen hin furchtbar grimmig und böse wirkt, laut seinem Besitzer aber einen liebevollen Charakter hat. Oder auch das Langzungen-Pokémon Schlurp, das dem armen Tim einen fetten Schlecker verpasst.
Die nützlichsten Pokémon
Die individuellen Fähigkeiten der Pokémon dienen aber nicht nur der Belustigung der Kinozuschauer, sondern auch dem Worldbuilding, also dem Erschaffen einer in sich schlüssigen und glaubwürdigen Welt. Klar, die Vorstellung von Pokémon an sich ist absurd, doch die Art und Weise, wie einige der Wesen in die Gesellschaft von Ryme City integriert sind, macht die Welt dennoch einigermaßen glaubhaft. Das muskelbepackte Machomei eignet sich mit seinen vier Armen zum Beispiel perfekt, um den Verkehr zu regeln.
Auch das Oktopus-Pokémon Octillery nutzt seine speziellen Gliedmaßen, um einer Arbeit nachzugehen: Mit seinen Tentakeln hilft es bei der Essensverteilung an einem Imbissstand. Ein besonderes Highlight ist das Schreihals-Pokémon Krakeelo, dessen Ohren an Lautsprecher erinnern. Dass dieses Monster Lärm macht, ist dessen hervorgehobene Eigenschaft aus den Spielen. So soll sein Brüllen Holzhäuser zum Einsturz bringen und LKWs umkippen können. In „Meisterdetektiv Pikachu“ bekommen die Wesen aber eine neue Funktion und dienen als tatsächliche Lautsprecher bei illegalen Pokémonkämpfen. Als die Krakeelos mit der Droge R in Kontakt kommen, drehen sie völlig durch und aktivieren ihren „Dubstep“-Modus.
Auch auf die affenähnlichen Griffel hat R eine heftige Wirkung. Als die verspielten Kreaturen das Gas einatmen, reagieren sie wie eine Horde Gremlins, die nach Mitternacht gefüttert wurde.
Das Gestaltwandler-Pokémon Ditto bekommt in „Meisterdetektiv Pikachu“ ebenfalls einen sehr gelungenen Auftritt, der die Fähigkeiten des rosa Klumpens perfekt ausnutzt. Zu viel wollen wir darüber aber nicht verraten, da wir sonst einen Teil der Handlung spoilern würden. Nur so viel sei verraten: Auch Ditto ist eines der absoluten Highlights im Film.
Überzeugt euch am besten selbst von der Umsetzung der Pokémon im Realfilm. „Meisterdetektiv Pikachu“ läuft seit dem 9. Mai 2019 in den deutschen Kinos.