Mein Konto
    "Pokémon Meisterdetektiv Pikachu": Darum ergibt das Ende überhaupt keinen Sinn!

    „Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“ endet mit einem Twist, den man nicht nur schon lange vorher kommen sehen kann, sondern der noch dazu auch eine große Logiklücke in die Handlung reißt. Schade, aber zum Glück kein Genickbruch…

    2018 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC.

    Achtung, der folgende Text enthält (natürlich) Spoiler zu „Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“!

    Bereits lange vor Kinostart spekulierten die Fans im Internet (und wir bei FILMSTARTS) über den möglichen Twist am Ende von „Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“. Und wie sich nun herausstellt, lagen wir tatsächlich richtig: Das Detektivmütze tragende Pikachu ist tatsächlich der Vater von Protagonist Tim Goodman (Justice Smith). Mewtu hat Harry Goodman nämlich in den Körper seines Pikachu-Partners verpflanzt, um ihn nach dem Autounfall in Sicherheit zu bringen.

    Am Ende des Films löst Mewtu die Verschmelzung auf und Pikachu und Harry werden wieder zwei getrennte Wesen. Tim und sein Vater versöhnen sich und Tim fragt schließlich sogar, ob er zu Harry nach Ryme City ziehen darf. Ende gut, alles gut also – mal ganz abgesehen davon, dass dieser Twist leider überhaupt keinen Sinn ergibt.

    Wie bitte?

    Und damit spielen wir nicht auf die leicht zu durchschauende Krimi-Geschichte oder die etwas konfus erzählte Auflösung von „Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“ an, sondern tatsächlich auf den Twist in der letzten Szene des Films, dass Tims Vater die ganze Zeit im Körper des Pikachu gesteckt hat. Denn in dieser letzten Szene stellt sich heraus, dass nicht etwa nur das Pikachu von Ryan Reynolds gesprochen wird, sondern Reynolds auch Harry Goodman spielt.

    Und das bedeutet, dass das Pikachu die ganze Zeit mit der Stimme von Tims Vater gesprochen hat, ohne dass Tim diese erkannt hätte.

    Selbst wenn man argumentiert, dass die beiden seit langem kein gutes Verhältnis haben und sich dementsprechend auch lange nicht gesehen oder miteinander telefoniert haben: Dass Tim tatsächlich vergessen haben sollte, wie sich die Stimme seines Vaters anhört (mit dem er immerhin die erste Hälfte seines Lebens zusammengelebt hat), ist schon äußerst unglaubwürdig.

    Vermeidbare Panne

    Umso ärgerlicher ist dieser Patzer, weil er sich relativ leicht hätte vermeiden lassen: Eine kurzer Halbsatz, in dem Tim sich darüber wundert, dass das gelbe Maus-Pokémon wie sein Vater klingt, hätte gereicht, um diese Ungereimtheit auszuräumen und vorausdenkende Zuschauer auf die falsche Fährte zu locken. Tim hätte ja etwa denken können, dass das Pikachu nach seinem Vater klingt, weil er es in Harrys Wohnung getroffen hat und kurz zuvor das merkwürdige Gas eingeatmet hat – quasi eine Art unterbewusste Assoziation.

    Schade also, dass die Verpflichtung von Ryan Reynolds nicht etwa nur ein gelungener Marketing-Gag war, sondern das vierköpfige Autorenteam unbedingt auch noch einen Twist aus dem Hut zaubern wollte. Der Kontrast zwischen der gewohnten Pikachu-Sprecherin Ikue Ôtani und Reynolds‘ schnodderig-liebenswerter Voice-Over-Performance ist nämlich eigentlich großartig.

    Doch ruiniert wird „Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“, der seit dem 9. Mai 2019 in den deutschen Kinos läuft, dadurch nicht, wie ihr auch in unserer Kritik nachlesen könnt:

    Pokémon Meisterdetektiv Pikachu
    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top