Bereits der Trailer zu „The Dead Don’t Die“ versetzt einen ins Staunen. Ins Staunen, weil ausgerechnet Jim Jarmusch, der Regisseur von „Permanent Vacation“, „Stranger Than Paradise“ und „Down By Law“, eine Zombie-Komödie inszeniert. Ins Staunen, weil er dafür einen solch unfassbar namhaften Cast voller alter Weggefährten wie Bill Murray und Chloë Sevigny (beide „Broken Flowers“), Tilda Swinton („Only Lovers Left Alive“), Adam Driver („Paterson“), Steve Buscemi („Mystery Train“) und Tom Waits (ist eigentlich immer dabei) zusammengesammelt hat. Dazu kommt Ex-Disney-Star Selena Gomez („Spring Breakers“) als neue junge Komplizin.
Und trotzdem reißt einen der Trailer nicht gerade vom Hocker. Der Humor wirkt gedämpft, fast wie unter einer Glocke. Die Pointen scheinen zum Greifen nah, schlagen dann aber doch nicht ein. Im fertigen Film ist das gar nicht mal großartig anders. Aber im Gegensatz zum Trailer spürt man hier Jarmusch‘ bewussten Nicht-Rhythmus, seine vollkommende Gleichgültigkeit gegenüber der klassischen Idee von Aufbau und Payoff. „The Dead Don’t Die“ ist ein Film wie ein atonales Jazzstück: Trotz der Besetzung und des Genres ganz sicher kein Crowdpleaser, aber Fans von Jarmusch‘ gechillter Lässigkeit (die absolut gar nichts mit Kiffer-Filmen wie „Friday“ & Co. zu tun hat) kommen dennoch auf ihre Kosten.
Warum das so ist, erfahrt ihr in der ausführlichen FILMSTARTS-Kritik zu Jim Jarmuschs „The Dead Don’t Die“.
The Dead Don't DieMit dieser startet unsere Kritiken-Berichterstattung von den Filmfestspielen in Cannes 2019. In den kommenden Tagen erscheinen täglich ausführliche Besprechungen zu weiteren Beiträgen des Festivals. Unter anderem das Elton-John-Biopic „Rocketman“, „Parasite“ (der neue Film von „Snowpiercer“-Regisseur Bong Joon-ho) und eine schon mit viel Vorschusslorbeeren bedachte Doku über Diego Maradona feiern neben neuen Filmen von Pedro Almodovar, Werner Herzog, Terrence Malick, Takashi Miike, Robert Rodriguez, Xavier Dolan und Gaspar Noe dort ihre Premiere. Und dann gibt es da auch noch Quentin Tarantinos „Once Upon A Time In… Hollywood“.
Zusätzlich zur Berichterstattung hier auf der Seite gibt es übrigens auf Instagram regelmäßig kurze Stories mit ersten Eindrücken von den Filmen und direkt vom roten Teppich.