Die junge Hatun Aynur Sürücü (Almila Bagriacik), von allen nur Aynur genannt, wird auf offener Straße von ihrem eigenen Bruder Nuri (Rauand Taleb) erschossen. Wie konnte es so weit kommen? Im Drama „Nur eine Frau“ wird erzählt, welche Ereignisse dem brutalen Ehrenmord vorausgingen.
Aynur, eine türkischstämmige Deutsche und Mutter eines fünfjährigen Jungen, sehnt sich nach einem freien Leben ohne Gewalt und Zwänge. Ihre Vorstellungen stehen allerdings im krassen Widerspruch zu den geltenden Traditionen ihrer Familie. Aynurs Lebensweise stößt von Anfang an auf Ablehnung bei ihren Brüdern. Die anfänglichen Beleidigungen entwickeln sich zu immer ernstzunehmenderen Bedrohungen, sodass sie schließlich ihren ältesten Bruder der Polizei meldet. Da sie sich nicht mehr sicher fühlt, zieht sie mit ihrem Sohn zu einer Freundin. Was Aynur nicht ahnt: Ihre Familie plant bereits, sie umzubringen und den Jungen bei sich aufzunehmen.
Nach einer wahren Begebenheit
Die US-amerikanische Regisseurin Sherry Hormann („Wir lieben das Leben“, „Tiger, Löwe, Panther“) inszenierte das Drama, das auf einer wahren Begebenheit beruht. 2005 wurde die junge Hatun Aynur Sürücü mit nur 23 Jahren an einer Bushaltestelle in Berlin-Tempelhof von ihrem eigenen Bruder durch drei Kopfschüsse getötet. Der Fall sorgte bundesweit für Empörung und löste eine Debatte über Wertvorstellungen von in Deutschland lebenden muslimischen Familien aus.
Neben Almila Bagriacik und Rauand Taleb („4 Blocks“) sind in weiteren Rollen noch Meral Perin („Die Informantin“), Mürtüz Yolcu und Armin Wahedi („Dogs Of Berlin“) sowie Aram Arami („Fack Ju Göhte“) zu sehen.
„Nur eine Frau“ startet am 9. Mai 2019 in den deutschen Kinos.