Ende 2018 präsentierten wir die für uns 30 besten Serien des Jahres. Darunter befand sich auch die erste Staffel der Grusel-Serie „Spuk in Hill House“, die im Oktober bei Netflix Premiere feierte. Für uns lieferte Serien-Schöpfer Mike Flanagan („Ouija 2“) damit „großes Horror-Kino im Serien-Format mit einer nahezu perfekten Balance aus schauriger Grusel- und bewegender Familiengeschichte“ ab. Und für alle Fans von „Hill House“ gibt es nun gute Nachrichten: Netflix hat nämlich eine zweite Staffel angekündigt!
"The Haunting"-Anthologie
Wer die erste Season gesehen hat, wird sich nun fragen, wie die eigentlich abgeschlossene Geschichte denn überhaupt weitergeführt werden soll. Die einfache Antwort: gar nicht! In der zweiten Staffel soll nämlich eine völlig neue Story mit neuen Figuren erzählt werden. „Spuk in Hill House“ wird damit zur Anthologie-Serie ausgebaut, die Netflix nach dem Originaltitel „The Haunting Of Hill House“ die „The Haunting“-Anthology nennt. Es sollen demnach wohl noch mehrere Staffeln folgen, in denen ebenfalls wieder komplett neue Geschichten erzählt werden. Als prominentes Vorbild dürfte „American Horror Story“ dienen, die Anthologie-Serie bringt es mittlerweile schließlich schon auf acht höchst erfolgreiche Staffeln.
Und es steht auch schon fest, worum es im zweiten „Haunting“-Teil gehen wird. Das verrät nämlich der obige Teaser: Während der Rest des Titels nach „The Haunting of“ unkenntlich gemacht ist, kann man das geflüsterte Zitat „empty with a great emptiness“ vernehmen. Dieses stammt aus „The Turn Of The Screw“ von Henry James, wie Slashfilm herausfand. Diese Grusel-Novelle von 1898 spielt auf einem Anwesen namens Bly House – es ist also recht wahrscheinlich, dass die Nachfolge-Staffel von „Hill House“ unter dem Titel „The Haunting Of Bly House“ laufen wird.
„The Turn Of The Screw“ dreht sich um das große Bly-Anwesen, wo eine Gouvernante auf zwei Waisenkinder aufpassen soll. Bald kommt ihr der Verdacht, dass es im Bly House spukt und dass ihre beiden Schützlinge die Geister sogar sehen können. Wie schon die gleichnamige Vorlage zu „Spuk in Hill House“ (u. a. 1963 als „Bis das Blut gefriert“) wurde auch „The Turn Of The Screw“ bereits mehrfach verfilmt – die berühmteste Umsetzung dürfte dabei der Grusel-Klassiker „Schloß des Schreckens“ von 1961 sein.
Netflix schließt Deal mit Flanagan
Serien-Schöpfer Mike Flanagan und Produzentin Trevor Macy dürfen sich aber gleich doppelt freuen: Im Zuge der Verlängerung von „Spuk in Hill House“ schloss der Streaming-Gigant nämlich auch einen neuen mehrjährigen Vertrag mit den beiden Film- und Serienschaffenden ab, der besagt, dass diese noch weitere Projekte exklusiv für Netflix produzieren sollen. Vor „Hill House“ brachte das Duo auch schon die Stephen-King-Verfilmung „Das Spiel“ sowie den Horrorfilm „Still“ auf die Streaming-Plattform. Welche zukünftigen Projekte wir von Flanagan und Macy erwarten können, ist noch nicht bekannt.
Darum geht’s in "Spuk in Hill House"
In der ersten Staffel der nun zur Anthologie-Serie ausgebauten Netflix-Show geht es um die Familie Crain, die in den 1990ern einen Sommer im wohl berüchtigtsten Geisterhaus der USA verbracht, was nach spätestens nach der verhängnisvollen letzten Nacht in der Spukvilla tiefe seelische Narben hinterlassen hat. Nach dem (vermeintlichen) Selbstmord der jüngsten Crain-Tochter werden ihre vier Geschwister und ihr Vater Jahre später erneut mit ihrer schmerzhaften Vergangenheit konfrontiert und müssen feststellen, dass das Haus noch nicht mit ihnen fertig ist.
Die zehn Episoden von „Spuk in Hill House“ stehen bei Netflix zum Abruf bereit.
Von A bis Z: Welche Serien wurden abgesetzt, welche verlängert?