2016 erschien „Hillbilly Elegy“ in den USA und setzte sich sofort an alle möglichen Bestseller-Listen. 2017 erschien das Buch dann unter dem Titel „Hillbilly-Elegie: Die Geschichte meiner Familie und einer Gesellschaft in der Krise“ auch in Deutschland. Autor J. D. Vance erzählt darin die Geschichte seiner Familie, einer weißen Arbeiterfamilie, die man abwertend auch als „Hillbilly“-Familie bezeichnen könnte – zu Deutsch bedeutet der Begriff so viel wie „Hinterwäldler“. Es geht um Armut, Gewalt, Alkohol, Drogen und vor allem auch um eine Entfremdung von der politischen Führung. Viele Menschen aus dieser unteren Mittelschicht seien, abgehängt von der Gesellschaft, längst anfällig für populistische Parolen geworden. Aus diesem Grund wird der Inhalt von „Hillbilly-Elegie“ nicht selten als Erklärung für den Wahlsieg Donald Trumps bezeichnet.
Nach dem enormen Erfolg der Autobiographie entbrannte in Hollywood ein großer Bieterkrieg – und wie Deadline nun berichtet, hat Netflix diesen für sich entschieden. Und zwar mit einem Angebot, das fast doppelt so hoch wie die der Konkurrenz gewesen sein soll (wie hoch, ist nicht bekannt. Insgesamt sollen aber rund 45 Millionen Dollar in das Projekt fließen). Und der Streaming-Gigant kann auf zwei große Namen bauen: „Shape of Water“- und „Game Of Thrones“-Autorin Vanessa Taylor, die das Buch adaptieren, und Oscar-Preisträger Ron Howard („A Beautiful Mind“) der sowohl inszenieren als auch produzieren wird – und den Film bereits seit 2017 machen will. Bei dem Thema und den prominenten Namen könnte es sein, dass Netflix sich hier nach „Roma“ bereits den nächsten Oscar-Anwärter an Land gezogen hat. Darsteller für die „Hillbilly Elegy“-Adaption wurden bisher noch nicht verpflichtet, die Dreharbeiten sollen aber noch dieses Jahr starten. Damit wird wohl eine Veröffentlichung 2020 angepeilt – und anschließend die Oscar-Verleihung 2021?
Ron Howard ist derzeit noch mit der Post-Produktion seines einfach „Pavarotti“ betitelten Luciano-Pavarotti-Biopics beschäftigt. Netflix hofft währenddessen, dass ihr derzeitiges Prestige-Objekt „Roma“ am 24. Februar 2019 möglichst viele Oscars abräumt – immerhin geht das Drama von Alfonso Cuarón („Gravity“) auch in zehn Kategorien an den Start.
