Einem breiten Publikum wurde M. Night Shyamalan als Mann der großen Twists bekannt: Es begann mit „The Sixth Sense“ (1999), an dessen Ende Shyamalan die wohl größte und am häufigsten genannte „WTF?“-Wendung der jüngeren Filmgeschichte präsentierte. Die Erwartung, dass sich zum Schluss noch mal alles ändert, hatten Zuschauer dann spätestens nach „Unbreakable - Unzerbrechlich“ (2000) in jedem von Shyamalans folgenden Filmen und er wurde ihr ja auch oft genug gerecht:
Der Entführungsthriller „Split“ über einen Mann, in dessen Körper viele unterschiedliche Persönlichkeiten stecken, entpuppte sich ganz am Ende nämlich etwa als Fortsetzung zu „Unbreakable“. Und „Glass“ ist zwar von Anfang an als „Unbreakable“- und -„Split“-Sequel erkennbar, im Finale aber werden trotzdem wieder Haken geschlagen, die viele Zuschauer wohl nicht erwartet haben (es sei denn natürlich, sie versuchen bei Shyamalan-Filmen inzwischen als eine Art Sport, den Twist zu antizipieren).
„Glass“ läuft seit dem 17. Januar 2019 in den deutschen Kinos. Der Film setzt kurz nach „Split“ ein, als Kevin Wendell Crumb (James McAvoy) und seine vielen Persönlichkeiten noch immer auf freiem Fuß sind – das ist vor allem wegen der treffend „Bestie“ genannten Identität ein Riesenproblem. Der unverwundbare David Dunn (Bruce Willis) versucht, Crumb aus dem Verkehr zu ziehen – während sein Erzfeind, Elijah Price alias Mr. Glass (Samuel L. Jackson), bereits weggesperrt wurde, jedoch noch längst nicht aufgegeben hat. Wärt ihr nach diesem Einstieg darauf gekommen, wie „Glass“ ausgeht?