Mit fast 2,8 Milliarden Dollar ist „Avatar - Aufbruch nach Pandora“ nach wie vor der Film mit dem weltweit höchsten Einspielergebnis an den Kinokassen. Dass man die Erfolgsgeschichte von James Camerons Sci-Fi-Abenteuer fortsetzen will, war daraufhin natürlich schnell beschlossene Sache. Und dennoch lässt „Avatar 2“ auch fast zehn Jahre später noch auf sich warten. Der Grund dafür sind vor allem Camerons ambitionierte Pläne für die Weiterführung seiner Pandora-Saga, die über die Jahre immer größere Ausmaße angenommen haben. Inzwischen hat der Regie-Visionär gleich vier Sequels auf einmal konzipiert und geschrieben, für die nach mehreren Verschiebungen mittlerweile Kinostarts festgelegt wurden, die nun auch eingehalten werden sollen.
Es geht voran mit "Avatar 2" und "Avatar 3"
Dass das „Avatar“-Mammutprojekt nun wirklich voranschreitet, wurde spätestens deutlich, als im Herbst 2018 das Ende der Dreharbeiten zu den gemeinsam gefilmten Fortsetzungen „Avatar 2“ und „Avatar 3“ verkündet wurde. Bis zum Erscheinen der Sequels dauert es allerdings trotzdem noch eine Weile. „Avatar 2“ soll erst am 17. Dezember 2020 in den Kinos starten, der dritte Teil dann ein Jahr später am 16. Dezember 2021 folgen. Das dürfte in erster Linie an der aufwendigen Postproduktion liegen, in der Cameron und sein Team nun stecken. Wie schon mit dem Erstling, der 2009 einen modernen (mittlerweile aber schon wieder abgeflauten) 3D-Hype lostrat, will der Filmemacher auch mit den Fortsetzungen wieder visuelle Maßstäbe setzen. Dafür hat er etwa auch ein neuartiges Motion-Capture-Verfahren für Unterwasser-Aufnahmen mitentwickelt. In „Avatar 2“ soll nämlich bekanntlich die Meereswelt von Pandora eine zentrale Rolle spielen.
Und auch in Sachen Präsentation könnte uns eine kleine Revolution bevorstehen, halten sich doch nach wie vor die Gerüchte, dass Cameron zumindest einen Teil der kommenden „Avatar“-Abenteuer so in die Kinos bringen will, dass sie ohne Brille in 3D geschaut werden können.
Die nächste Generation
Über den Inhalt von „Avatar 2-5“ ist abseits des Unterwasser-Abstechers bislang noch nicht allzu viel bekannt. Allerdings wird in diesen wohl vor allem die Familiengeschichte des Ex-Menschen und Ex-Soldaten Jake Sully (Sam Worthington) und seiner Na’vi-Liebe Neytiri (Zoe Saldana) erzählt. Die werden mit Neteyam (Jamie Flatters), Lo’ak (Britain Dalton) und Tuktirey (Trinity Bliss) nämlich gleich drei Kinder haben, die mit ins Zentrum des Geschehens rücken. Daneben werden aber auch die Nachkommen des sogenannten Metkayina-Clans eine wichtige Rolle spielen. Dabei handelt es sich um eine vom Oberhaupt Tonowari (Cliff Curtis) angeführte Na’vi-Familie, die an den Küsten von Pandora lebt und daher als begnadete Taucher auch mit den Ozeanen des Planeten besonders vertraut ist. Teenager-Nachwuchs gibt es aber auch auf menschlicher Seite. Das Figurenensemble erweitert sich dort um den in Hell’s Gate geborenen Javier „Spider“ Socorro (Jack Champion), der den Dschungel von Pandora seiner Menschen-Kolonie vorzieht.
Neben den frischen Gesichtern, zu denen außerdem noch Oscarpreisträgerin Kate Winslet und Ex-„Game Of Thrones“-Star Oona Chaplin gehören, warten die „Avatar“-Sequels aber noch mit einigen Rückkehrern – auch abseits der Hauptdarsteller Sam Worthington und Zoe Saldana – auf. Dabei mischen jedoch nicht nur Darsteller mit, die den ersten Teil ganz offensichtlich überlebt haben (wie etwa Giovanni Ribisi als Parker Selfridge), sondern auch solche, deren Figuren eigentlich schon das Zeitliche segneten. Bestätigt wurde etwa auch, dass Bösewicht Stephen Lang und Sigourney Weaver, die im ersten Teil die Alien-Biologin Dr. Grace Augustine verkörperte, erneut zum Cast gehören. Wie genau sie zurückkehren werden, ist allerdings noch unklar, wahrscheinlich hat das aber mit der mysteriösen Kraft und Energie von Pandora zu tun.
Mögliche Titel
Kleine Hinweise auf die Handlung der „Avatar“-Sequels bieten womöglich auch deren vermeintliche Titel, die seit einiger Zeit gerüchteweise die Runde machen, bislang aber nicht offiziell bestätigt wurden. Demnach könnten die Filme die Untertitel „The Way Of Water“ (zu Deutsch: „Der Weg des Wassers“), „The Seed Bearer“ („Der Samenträger“), „The Tulkun Rider“ („Der Tulkun-Reiter“) und „The Quest For Eywa“ („Die Suche nach Eywa“) tragen.
Während der erste schlicht auf die Meereswelt als wichtigen Schauplatz hindeuten könnte, fallen die anderen drei schon etwas kryptischer aus. Zumindest „The Tulkun Rider“ könnte aber auf eine weitere bislang noch unbekannte Kreatur in der mannigfaltigen Natur von Pandora verweisen. „The Quest For Eywa“ und (das vielleicht etwas unglücklich gewählte) „The Seed Bearer“ wiederum könnten sich auf die eher spirituelle Seite des Planeten beziehen. Eywa bezeichnet in der Welt von „Avatar“ nämlich die Lebensenergie von Pandora und die Gottheit der Na’vi, die alle Wesen des Planeten miteinander verbindet. Dass diese laut Titel eventuell gesucht werden muss, deutet möglicherweise an, dass etwas (oder jemand) sie zum Erlöschen bringt. Mit den Samen im Titel „The Seed Bearer“ könnten derweil die Samen des Baums der Seelen gemeint sein, der als heiligster Ort der Na’vi auf Pandora gilt und mit dessen Kräften etwa auch Jakes Seele dauerhaft in seinen Avatar übertragen werden konnte.
"Avatar 4" und "Avatar 5" nicht sicher
Obwohl auch „Avatar 4“ und „Avatar 5“ mit dem 19. Dezember 2024 und dem 18. Dezember 2025 bereits Kinostarts verpasst bekommen haben und die Vorbereitungen für die zwei weiteren Fortsetzungen schon laufen, ist es übrigens noch nicht gänzlich in trockenen Tüchern, dass diese nach „Avatar 2“ und „Avatar 3“ auch tatsächlich kommen. Wie James Cameron zwischenzeitlich erklärte, hängt deren Umsetzung nämlich vom Erfolg der ersten beiden Sequels ab. Erst danach sollen auch die bereits geschriebenen Teile vier und fünf endgültig grünes Licht kriegen und gemeinsam in den Dreh gehen. Die Entscheidung darüber dürfte dann aber nicht mehr 20th Century Fox allein, sondern primär Disney fällen, die kurz davor sind, das „Avatar“-Studio zu übernehmen.
Sollte die nach dem ersten Teil ausgebrochene „Avatar“-Euphorie tatsächlich nicht mehr ausreichen, um den Erfolg der Fortsetzungen zu gewährleisten, wäre das aber zumindest aus inhaltlicher Sicht verschmerzbar. Zwar soll laut Cameron über alle vier Sequels ein größerer Handlungsbogen gespannt werden, an sich sollen sie mit abgeschlossenen Geschichten aber auch jeweils eigenständig funktionieren und für sich stehen können.