Für mich liegt die Faszination von Kinofilmen vor allem in den Nachwirkungen, die ein Kinobesuch mit sich bringt: 2017, nach einer Vorstellung von „La La Land“, begegnete ich einem älteren Pärchen, das wie ich gerade aus dem Film kam – und verträumt und verliebt wie am ersten Tag über den Gang tanzte. Durchs Kino bin ich dieses Jahr zwar nicht getanzt, aber die zehn Filme meiner Jahresbestenliste haben mich nach dem Abspann trotzdem nicht losgelassen.
In der FILMSTARTS-Redaktion treibe ich mich als Teil des Serien-Teams meist auf den zahlreichen Streaming-Portalen herum, lebe in „Riverdale“ oder widme mich den „Chilling Adventures Of Sabrina“, lasse mich vom „Spuk in Hill House“ bis aufs Mark erschrecken oder gehe mit der Mannschaft der U-612 in „Das Boot“ auf Tauchgang (welche Serien uns 2018 am meisten überzeugten, erfahrt ihr in den nächsten Tagen). Ich war deswegen wahrscheinlich deutlich seltener im Kino, als die meisten meiner Kollegen, doch auch 2018 gab es Kinofilme, die mich verzauberten, erfreuten und noch lange bewegten.
Platz 1: "A Quiet Place"
Selten hat mich ein Film vom Öffnen des Vorhangs bis zur letzten Einstellung durchgehend so sehr gefesselt wie John Krasinskis „A Quiet Place“. Meist reißen einen das Knistern einer Popcorn-Tüte oder das Schlürfen, Kauen, Husten, etc. anderer Kinobesucher dann doch mal aus der völligen Illusion, doch bei diesem innovativen Horrorfilm ist der Name Programm. Die bedrohliche Atmosphäre der post-apokalyptischen Welt, in der schon das kleinste Geräusch den Tod bedeuten kann, breitete sich auf den ganzen Kinosaal aus, man hätte die sprichwörtliche Nadel fallen hören können. Diese Spannung höre ich noch ein halbes Jahr später knistern: „A Quiet Place“ ist ganz klar meine Nummer 1 in diesem Jahr.
Platz 2: "Call Me By Your Name"
(An-)Spannung einer ganz anderen Art spürt man auch in Luca Guadagninos „Call Me By Your Name”. Getrieben von sommerlicher Leichtigkeit und verführerischer Sinnlichkeit schweifen nicht nur die Blicke von Elio (Timothée Chalamet) und Oliver (Armie Hammer) über den Körper des jeweils anderen, sondern auch die Kamera über die mitreißende Sommerliebe der beiden Hauptfiguren und die traumhafte Landschaft Norditaliens. Doch „Call Me By Your Name“ ist mehr als eine Sommerromanze und insbesondere jetzt inmitten der kalten Tage erinnere ich mich wieder bittersüß an das herzzerreißende Ende des romantischen Coming-Of-Age-Films – und vor allem an Timothée Chalamets hervorragendes Schauspiel.
Platz 3: "Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen"
Wahrscheinlich ist „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ der bislang schlechteste Film der „Harry Potter“-Gesamtreihe, doch ich bin und bleibe ein Potterhead und vor allem dieses Jahr entfachte meine Liebe zu J.K. Rowlings Wizarding World um ein Neues: Nicht nur durfte sich mein Fanherz an einem Redaktionsbesuch der Weasley-Zwillinge (Oliver und James Phelps) erfreuen, sondern ich durfte sogar FILMSTARTS bei der Weltpremiere von „Phantastische Tierwesen 2“ in Paris vertreten.
Hierbei konnte ich nicht nur mit den Stars Eddie Redmayne und Ezra Miller sprechen, sondern auch Regisseur David Yates und Produzent David Heyman, die bereits an mehreren Filmen der „Harry Potter“-Filme beteiligten waren, interviewen. Es war das absolute Highlight meines Jahres, das ich mit Sicherheit nie vergessen werde und deshalb muss der schlechteste „Potter“-Film trotzdem in meine Top drei.
Die weiteren Platzierungen
- Platz 4: „Der Hauptmann”
- Platz 5: „BlackKklansman”
- Platz 6: „Love, Simon”
- Platz 7: „Halloween”
- Platz 8: „Avengers 3: Infinity War”
- Platz 9: „Hereditary”
- Platz 10: „Greatest Showman”