Schon bald wird die ohnehin schon lange Liste der „Robin Hood“-Filme um einen neuen Eintrag erweitert. In dem schlicht „Robin Hood“ betitelten Leinwand-Abenteuer spannt diesmal „Kingsman“-Star Taron Egerton unter Anleitung von Oscarpreisträger Jamie Foxx den Bogen, um als König der Diebe von den Reichen zu nehmen, den Armen zu geben und dabei vor allem dem skrupellosen Sheriff von Nottingham (Ben Mendelsohn) den Kampf anzusagen. Obwohl auch die jüngste „Robin Hood“-Adaption erneut im Mittelalter angesiedelt ist, versprachen die Trailer schon, dass sie einen modernen Anstrich mit einem deutlichen Action-Einschlag verpasst bekommt. Die ersten Presse-Kritiken, die nun ihren Weg ins Netz gefunden haben, bestätigen diesen Eindruck, beeindruckt zeigen sich davon allerdings die wenigsten.
Hirn aus, Action an?
Die positivsten Stimmen sind bislang vor allem bei Variety und CinemaBlend zu vernehmen. Zwar ist man auch hier nicht restlos von „Robin Hood“ begeistert, findet aber durchaus Gefallen an dem auf simple Unterhaltung ausgelegten Streifen, nicht zuletzt dank „spaßiger Schauspielerleistungen und dynamischer Action“, wie es bei CinemaBlend heißt. Auch bei Variety wird der Film als „kurzweiliges, energiegeladenes Vergnügen“ bezeichnet, das in seinem Ton mitunter an die Werke von „Moulin Rouge“-Regisseur Baz Luhrmann erinnert und zumindest für Kritiker Owen Gleiberman näher an das herankommt, was Robin Hood ausmacht, als etwa die 1991er-Verfilmung mit Kevin Costner und die Version mit Russell Crowe aus dem Jahr 2010.
Ein gescheiterter Versuch
Ansonsten sind wohlwollende Worte zu „Robin Hood“ in der Presse bisher aber ein rares Gut. Bei Entertainment Weekly etwa hält man dem Film zwar zugute, dass er danach strebe, die „Robin Hood“-Geschichte provokativer zu gestalten, letztendlich sei das Ganze aber nur ein „verstümmeltes und hohles Durcheinander von Versuchen, relevant zu sein.“ Auch Empire sieht den Versuch, aus einer altbekannten Formel etwas Neues und Aufregendes zu machen, als gescheitert an und zieht hier nicht als einziges Medium einen Vergleich zu Guy Ritchies „King Arthur: Legend Of The Sword“ aus dem vergangenen Jahr.
Bei The Wrap kommt man derweil zu dem Schluss, dass der neue „Robin Hood“ aufgrund der Ansammlung von Stereotypen, eines schrecklichen Drehbuchs und der einfach unpassenden „300“-artigen Kameraführung nicht nur ein Film ist, nach dem keiner verlangt hat, sondern einer, bei dem niemand gezwungen sein sollte, ihn ertragen zu müssen. Und der Hollywood Reporter, der wie viele andere kaum ein gutes Haar an „Robin Hood“ findet, geht gar so weit zu verlangen, dass alle, die mit dem „Fiasko“ zu tun haben, in einer gerechten Welt dazu verdonnert werden müssten, auf irgendeine Weise öffentlich Buße zu tun.
Lichtblick Taron Egerton?
Doch selbst in einigen negativen Kritiken finden sich immerhin ein paar schmeichelnde Zeilen über Hauptdarsteller Taron Egerton. Der Boston Globe spricht bei ihm grundsätzlich sogar von einer Idealbesetzung für die Figur, auch wenn die Rolle, so wie sie im neuen Film ausgearbeitet wurde, ansonsten auch hier nicht besonders gut weg kommt.
Bei der Kritiken-Sammelseite Metacritic kommt „Robin Hood“ bislang auf einen Wert von 33 von 100 möglichen Punkten bei elf erfassten Rezensionen. Auf Rotten Tomatoes werden derweil nur 20 Prozent der 30 dort zusammengetragenen Besprechungen als positiv eingestuft. Was wir von dem Film halten, erfahrt ihr noch diese Woche in der ausführlichen FILMSTARTS-Kritik. Und ab dem 10. Januar 2019 könnt ihr euch dann im Kino selbst ein Bild vom Action-Abenteuer machen.