„Nachdem Cage erst einmal mit blutverschmiertem Gesicht und koksgepuderter Nase einen szenenapplausprovozierenden Bruce-Campbell-in-Evil-Dead-Gedächtnis-Blick hingelegt hat, rollen die Köpfe und schmelzen die Gesichter, wie es sich für eine 80er-Trash-Hommage eben gehört”, schreiben wir in unserer 4,5-Sterne-Kritik zu Panos Cosmatos psychedelischem Horror-Meisterwerk „Mandy”. Und allein diese Zeile macht klar, dass der kanadische Regisseur in seinem erst zweiten Spielfilm (nach („Beyond The Black Rainbow”) keine Gefangenen macht. Ganz im Gegenteil, in abgefahrener Optik wird gemetzelt, was das Zeug hält. Und so ist auch die Altersfreigabe, die die FSK nun bekanntgab, alles andere als eine Überraschung: „Mandy” erhält hierzulande keine Jugendfreigabe, der Kinobesuch ist somit erst ab 18 Jahren erlaubt.
Darum geht’s in "Mandy"
Die Story von Cosmatos' Splatter-Hommage ist schnell erzählt: Weil eine Gruppe von Jesusfreaks um Sektenanführer Jeremiah (Linus Roache) seine Frau Mandy (Andrea Riseborough) bei lebendigem Leib in einen Sack gesteckt und verbrannt hat, begibt sich Holzfäller Red (Nicolas Cage) auf einen brutalen Rachefeldzug.
Wer jetzt meint, er hätte genau diesen Film schon hundertfach gesehen, liegt völlig falsch: So einfach der Plot auch gestrickt sein mag, so experimentell-avantgardistisch und mitreißend sind die audiovisuellen Aspekte des Films. Vor allem der erst dieses Jahr überraschend verstorbene Komponist Jóhann Jóhannsson („Arrival”) liefert nochmal einen der besten Scores seiner Karriere.
Für uns ist ein Kinobesuch ab dem 1. November 2018 also auf jeden Fall Pflicht! Zumindest, wenn ihr euren 18. Geburtstag bereits hinter euch habt.