Der 2004 erschienene „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ geriet für uns nicht nur einiges besser als seine zwei Vorgänger, sondern markierte letzten Endes sogar den Höhepunkt der gesamten Filmreihe. Am heutigen 22. September 2018 strahlt SAT.1 die Buchverfilmung um 20:15 Uhr aus und auch wenn die meisten Zauberlehrlinge das dritte Abenteuer von Harry Potter wohl schon mehrfach gesehen haben dürften, lohnt sich eine neue Betrachtung. Wir haben nämlich fünf spannende Trivia-Fakten (via IMDb) ausgegraben, die ihr bestimmt noch nicht auf dem Zettel hattet. Allein diese machen schon Lust, noch einmal Harrys drittes Schuljahr mitzuerleben und auf einige Details ganz besonders zu achten.
Fluchverbot für den Regisseur
Nachdem zuvor Chris Columbus bei „Der Stein der Weisen“ und „Die Kammer des Schreckens“ Regie führte, durfte bei „Harry Potter 3“ erstmals das spätere „Gravity“-Mastermind Alfonso Cuarón die Inszenierung übernehmen - und das, obwohl dieser zuvor noch nie die Bücher gelesen hat. Der Mexikaner musste in seinem Vertrag tatsächlich eine Klausel unterschreiben, welche es ihm untersagte, am Set vor den Jungdarstellern zu fluchen. Ob Cuarón etwa bei einem Dreh generell gerne mal lauter wird und zu Schimpfwörtern greift, ist uns zwar nicht bekannt, doch mal mehr und weniger rau kann es durchaus auf einem Filmset zugehen. Das war aber für den Filmemacher bei der überwiegend minderjährigen Darstellerriege wohl tabu - geflucht wird schließlich auch in keinem der acht Filme.
Die „Feuerball“-Technik für den Fahrenden Ritter
Ganz schön schwindelerregend fiel die Fahrsequenz zu Beginn des Films mit dem dreistöckigen Bus „Fahrender Ritter“ aus. Mit immensem Tempo schlängelt sich das mobile Ungetüm durch die Straßen von London und überholt jedes normale Fahrzeug mühelos. Damit die Szene ungefährlich gedreht werden konnte und im Film dennoch rasant rüberkam, griff man auf einen simplen wie altmodischen Trick zurück: Das Bus-Modell fuhr in Wirklichkeit mit einer ganz normalen Geschwindigkeit, während die gewöhnlichen Autos vor der Kamera extrem langsam unterwegs waren. Das Filmmaterial wurde im Schnitt anschließend einfach enorm beschleunigt abgespielt. Mit einer ähnlichen Technik brachte man schon Sean Connery als James Bond im 1965 erschienenen „Feuerball“ in seinem Speed Boot auf ein fast schon unmöglich hohes Tempo, was bei heutiger Sichtung eher unfreiwillig komisch wirkt.
Augen mit Eis verwechselt
Der Film ist deutlich düsterer als seine zwei Vorgänger geraten, fast aber wäre „Der Gefangene von Askaban“ sogar zum Horrorfilm geworden. Eigentlich kam Alfonso Cuarón nur auf die Idee, dass die Fenster des Hogwarts Express bei der Ankunft der Dementoren zu Eis gefrieren, was auch so im fertigen Film zu sehen ist. Als er dem Team für die Visuellen Effekte jenen Plan mitteilte, haben die zuständigen Spezialisten die Worte des Mexikaners aufgrund seines Akzents aber falsch verstanden: Das englische Wort für „Eis“, also „Ice“, wurde nämlich akustisch mit „Eyes“ verwechselt. Die VFX-Meister dachten also, ihr Regisseur wolle ein Meer von Augen im Film haben und erstellten demnach Storyboard-Entwürfe, in denen zahlreiche Augen vom Himmel fielen, als die Dementoren in den Zug steigen. Eine reichlich schaurige (und auch irgendwie interessante) Vorstellung, am Ende wurde es dann doch nur Eis, was aber auch gruselig genug war.
Reform für die Uniform
Eigentlich herrscht an der Zauberschule Hogwarts eine strenge Uniform-Regelung. So sind die Schüler in den ersten zwei „Harry Potter“-Filmen fast ausschließlich in den Schulumhängen ihrer jeweiligen Häuser zu sehen. In Teil Drei fällt jedoch auf, dass vor allem Harry, Ron und Hermine zu großem Teil in ganz gewöhnlichen Alltagsklamotten unterwegs sind. Tatsächlich legte Cuarón ganz bewusst Wert darauf, dass seine Protagonisten herkömmliche Kleidung tragen, damit ihre Persönlichkeit besser zum Vorschein kommt. Den restlichen Schüler-Darstellern überließ der Regisseur dagegen sogar die Wahl, ob sie in ihrer Uniform oder im Daily-Look spielen wollen. Somit ergibt sich im Film auch ein ziemlich vielfältiges und dadurch sehr viel lebendigeres Kostümbild, als es noch in den Erstlingswerken der Fall war.
Ein stummer Fatsuit-Dudley
Harrys unerträglicher Muggel-Cousin Dudley Dursley durfte natürlich auch im dritten Teil nicht fehlen. Dessen Darsteller Harry Melling hätte die Rolle aber fast verloren, weil er vor dem Dreh zu viel Gewicht verlor. Als dieser schließlich doch wieder als Dudley vor die Kamera durfte, musste er tatsächlich einen Fatsuit tragen, um möglichst korpulent auszusehen. Für Harry Melling kam es aber noch „dicker“: Wer nämlich genau drauf achtet, bemerkt, dass Dudley im Film keine einzige richtige Sprechzeile hat. Wollten die Verantwortlichen den armen Darsteller etwa bestrafen, weil er zu schlank war?