Mit Brie Larson als „Captain Marvel“ kommt am 7. März 2019 der erste MCU-Film mit einer weiblichen Solo-Titelheldin in die Kinos. Laut Marvel-Produzent Kevin Feige soll sie nicht die einzige bleiben. Das verriet der 45-Jährige Entertainment Weekly:
Mit [„Ant-Man And The Wasp”] und jetzt mit „Captain Marvel“ und vielen anderen Filmen, die für die nahe Zukunft angekündigt sind, bin ich auf die Zeit gespannt, in der weiblich geführte Superheldenfilme keine Neuheit sind, sondern eine Norm.
„Ant-Man And The Wasp“ ist der erste Marvel-Film, in dem eine Heldin (gespielt von Evangeline Lilly) immerhin schon mal im Titel vorkommt. Mit den anderen „vielen Filmen“ meint Feige „Black Widow“ mit Scarlett Johansson, bei dem Regisseurin Cate Shortland das Ruder übernimmt. Dieses Projekt ist, neben „Captain Marvel“, bisher das Einzige, das offiziell angekündigt wurde, nachdem Feige lange nur darüber geredet hat – und der Film längst überfällig war.
Kürzlich wurde jedoch ein Bericht veröffentlicht, in dem der Produzent darüber spricht, dass er nach „Avengers 4“ am liebsten mehr weibliche als männliche Figuren in seinen Filmen sehen möchte. Das führt zu einer elementaren Frage: Warum hat er das in den vergangenen Jahren nicht schon längst begonnen zu realisieren?
Warum gibt es erst jetzt eine weibliche Solo-Titelheldin?
Nach mittlerweile zehn Jahren bringt es das Marvel Cinematic Universe bereits auf zwanzig Filme – doch fast immer waren Männer die Hauptfiguren. Das ist mehr als auffällig. Warum ist der Männerclub Marvel erst jetzt gewillt, Frauen in ihre Reihen aufzunehmen? Auf diese Frage hat Kevin Feige nun eine Antwort gegeben:
Ich glaube da gibt es viele Gründe. Nicht zuletzt, weil man jahrelang gegen die irrtümliche Vorstellung angekämpft hat, dass die Zuschauer keinen Film mit einem weiblichen Helden sehen wollte, weil ein paar Filme, die in den letzten 15 Jahren erschienen sind, nicht funktioniert haben.
Der Produzent habe nie daran geglaubt, dass die Filme nicht funktioniert haben, weil sie von Frauen angeführt worden sind, sondern weil sie eben keine besonders guten Filme waren. Damit meint er zum Beispiel „Catwoman“ (2003) mit Halle Berry, „Elektra“ (2004) mit Jennifer Garner, „Aeon Flux“ mit Charlize Theron und „Ultraviolet“ (2006) mit Milla Jovovich.
Wer ist dann also Schuld an allem?
Wenn auch vage, formuliert Feige mit seiner obigen Aussage vielleicht gleichzeitig einen Vorwurf: The Playlist vermutet, dass Marvels ehemaliger CEO Isaac Perlmutter, der mittlerweile 75 Jahre alt ist, strikt gegen Frauen als Heldinnen war. Dem Portal zufolge sei es nämlich auffällig, dass ein „Captain Marvel“ mit der Superheldin Carol Danvers erst dann als Hauptfigur angekündigt wurde, nachdem Perlmutter die Entwicklung der Marvel Studios nicht mehr beaufsichtigte.
Der Erfolg von "Wonder Woman" war hilfreich
Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass es in zehn Jahren Marvel noch keinen Film mit einer alleinigen Titelheldin gegeben hat, weil die Verantwortlichen glaubten, dass Frauen als Heldinnen beim Publikum nicht ankamen – laut Feige seien diese Filme allerdings lediglich schlecht gewesen. Ein sehr erfolgreicher Film, ist vergangenes Jahr mit „Wonder Woman“ und Gal Gadot als titelgebende Heldin aus dem Hause DC erschienen. Feige sagt dazu:
Der Erfolg von „Wonder Woman“ hat mich sehr glücklich gemacht […] Ich höre lieber die Frage ‚Oh Gott, was denkst du über diesen erfolgreichen weiblichen Superheldenfilm, der vor einigen Jahren rausgekommen ist?‘ als die Frage, die ich gewohnt bin: ‚Hast du Angst, dass die Leute keinen weiblichen Helden sehen wollen?‘
Vermutlich hat auch (oder gerade) der Erfolg von Regisseurin Patty Jenkins Film dazu beigetragen, dass auch bei Marvel ein kleines Umdenken stattgefunden hat. Zumindest hat das Werk einige Türen eingetreten. Und vielleicht erfahren wir ja in naher Zukunft auch mal, welche „vielen Filme“ mit Heldinnen in der Hauptrolle konkret geplant sind. Für „Black Widow“ gibt es noch keinen Starttermin, „Captain Marvel“ hingegen erscheint 2019 als 21. Film des MCUs. Hier könnt ihr schon mal mehr über die Figur erfahren: