2017 startete mit „Dark“ die erste deutsche Netflix-Serie überhaupt in ihre erste Staffel – und avancierte nicht nur hierzulande, sondern auch international zu einer der meistdiskutierten und vielleicht sogar meistgesehenen Serien. Offizielle Zahlen veröffentlichte der Streaming-Dienst zwar wie gewohnt nicht, jedoch scheint man hinter den Kulissen sehr zufrieden mit „Dark“ zu sein. So spricht der für die internationalen Netflix-Originals verantwortliche Erik Barmack von einer „Erfolgsserie“ und dass diese die „Zuschauer weltweit in den Bann gezogen“ habe. Es kommt daher auch nicht von ungefähr, dass der US-amerikanische Streaming-Gigant die „Dark“-Schöpfer Baran bo Odar und Jantje Friese nun langfristig an sich gebunden hat. Sie unterzeichneten einen „exklusiven, mehrjährigen Serienvertrag“ und sollen in Zukunft weitere Inhalte entwickeln und produzieren. Das gab Netflix heute (19. Juni 2018) per Pressemitteilung bekannt.
Während Baran bo Odar und Jantje Friese die ersten Europäer sind, die einen solchen Exklusiv-Deal mit Netflix schließen, holte sich das Unternehmen bereits einige der erfolgreichsten US-Serienmacher ins Haus: So werden sowohl „Grey’s Anatomy“-Schöpferin Shonda Rhimes als auch Ryan Murphy, Miterfinder von unter anderem „American Horror Story“ und „Glee“, in den nächsten Jahren Content ausschließlich für den Streaming-Dienst entwickeln.
8 Milliarden Dollar, 1.000 Originals: Netflix konkretisiert Pläne für fast nur noch exklusiven ContentDie beiden deutschen Schöpfer von „Dark“ arbeiten bereits seit vielen Jahren zusammen. Unter anderem verfassten sie zusammen das Drehbuch zum Hacker-Thriller „Who Am I“ (2014) mit Elyas M’Barek, den Baran bo Odar anschließend auch inszenierte. Für ihre Netflix-Serie tauchten der in der Schweiz geborene Regisseur und seine Ehefrau Jantje Friese dann tief in die deutsche Provinz ein und nutzten das fiktive und verregnete Örtchen Winden als Kulisse für eine fesselnde Mystery-Geschichte, die sich über mehrere Zeitebenen erstreckt.
Eine zweite „Dark“-Staffel ist mittlerweile längst bestellt – und dank ihres neuen Deals wird es ja auch nicht die einzige Netflix-Produktion des Duos Baran bo Odar und Jantje Friese bleiben. „Unsere Partnerschaft mit Netflix erlaubt es uns nicht nur, ‚Dark‘ weiterzuerzählen, sondern gibt uns auch die Freiheit Zuschauer weltweit mit neuen Ideen zu begeistern. Das ist ein unermessliches Geschenk“, äußern sich die beiden Serienmacher höchst erfreut zu ihrem frisch unterzeichneten Vertrag.
Kommen nun mehr deutsche Netflix-Filme und -Serien?
Wir dürfen uns in Zukunft also wohl auf weitere Netflix-Produktionen aus Deutschland freuen. Zwar wird in der Pressemitteilung nicht explizit gesagt, dass Baran bo Odar und Jantje Friese weiter hierzulande arbeiten werden, doch kann man davon ausgehen, da auch Erik Barmack von einem „europäischen Overall Deal“ spricht und noch einmal hervorhebt, dass erfolgreiche Serien „überall und in jeder Sprache entstehen“ können. Da zudem eindeutig von einem „Serienvertrag“ gesprochen wird, hat das Duo wohl hauptsächlich den Auftrag, neue Serienformate zu entwickeln.
Doch bevor wir weitere Stoffe der „Dark“-Macher sehen, landen noch zwei neue Serien aus deutschen Landen auf dem mit rund 125 Millionen Nutzern derzeit erfolgreichsten Streaming-Service der Welt: „Dogs Of Berlin“ von Christian Alvart („Tschiller: Off Duty“, „Pandorum“) soll noch dieses Jahr erscheinen, eine Adaption des Romans „Die Welle“ folgt dann 2019.