Bei „Star Wars“ wurde es wiederholt thematisiert. Rian Johnson hatte nach „Das Erwachen der Macht“ alle Freiheiten für „Die letzten Jedi“ und nun hat J.J. Abrams wieder alle Freiheiten für „Star Wars 9“. Einige Fans bemängeln da fehlende Planung und verweisen auf das Gegenbeispiel Marvel, wo doch seit zehn Jahren alles genau geplant sei. Das stimmt laut James Gunn aber nicht.
Im Rahmen einer großen Frage-und-Antwort-Runde mit seinen Fans auf Twitter kam auch die Frage auf, ob Marvel ihm bestimmte inhaltliche Punkte vorgebe, die in seinen „Guardians“-Filmen vorkommen müssen. Dem ist laut Gunn nicht so: „Ich habe die Freiheit zu machen, was ich will.“ Für „Guardians Of The Galaxy 3“ müsse er natürlich die vorherigen Ereignisse von „Avengers 3“ und „Avengers 4“ berücksichtigen, aber wie es danach weitergehe, könne er entscheiden.
Das ist im Endeffekt genau das Modell, das auch Lucasfilm bei den „Star Wars“-Filmen verfolgt – aber natürlich gibt es einen Unterschied. Während dort die Filmemacher wechselten (allein bei den Regisseuren – erst von Abrams zu Johnson, dann eigentlich zu Colin Trevorrow, aber dann doch zu Abrams), gibt es bei Marvel aktuell eine höhere Personalkontinuität, was natürlich die durchgängige Vision vereinfacht: So macht Gunn selbst gleich drei „Guardians“-Filme und die Brüder Joe und Anthony Russo konnten mit den festen Autoren Christopher Markus und Stephen McFeely quasi eine durchgehende Geschichte von „Civil War“ über „Infinity War“ hin zu „Avengers 4“ erzählen. Wenn es da dann doch mal zum Umwälzungen kommt, sind die leicht gemeistert. So mussten Markus und McFeely nur leicht ihre Drehbücher anpassen, als ihnen Taika Waititi mit völliger Freiheit bei „Tag der Entscheidung“ plötzlich einen völlig veränderten Thor präsentierte.
Noch ist „Guardians Of The Galaxy 3” übrigens noch nicht in Disneys offiziellem Terminplan. Denn bislang hat man nur die Titel der Marvel-Filme bis Ende 2019 angekündigt. Wir rechnen aber fest mit einem Start 2020. Für dieses Jahr haben Marvel und Disney schon Veröffentlichungen am 30. April, 30. Juli und 5 . November angekündigt. Einer dieser Termine dürfte für „Guardians 3“ bestimmt sein – womöglich dann auch mit einer neuen Figur für das Team um Star-Lord (Chris Pratt). Denn Gunn verriet auch, dass er sich „so ziemlich“ jede Figur aussuchen könne, wenn er wolle, dass es also da auch keine Beschränkungen von Marvel gebe. Seine kleine Einschränkung bezieht sich wahrscheinlich auf die Rechteprobleme bei einigen Figuren, deren Kinorechte nicht bei Marvel liegen und natürlich mögliche Probleme im Rahmen der Verhandlungen mit einem Schauspieler bei bereits etablierten Charakteren.